Asahi Shimbun

Die Asahi Shimbun (auf Deutsch wörtlich „Morgensonnen-Zeitung“) ist nach Auflagenstärke die zweitgrößte überregionale Tageszeitung Japans und gilt politisch als linksliberal. 1879 in Osaka gegründet, gilt die Zeitung als eine der ältesten existierenden Tageszeitungen Japans. Heute ist sie Teil eines der größten Medienkonzerne des Landes, zu dem u.a. eine Fernseh- und Radiosender sowie Beteiligungen an diversen anderen Medienkonzernen gehören. Die Leserschaft der Asahi-Zeitung beinhaltet einen relativ hohen Anteil an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern.

Basisdaten

Hauptsitz der Finanzdirektion:
Asahi Shimbun Company Inc.
3-2-4 Nakanoshima, Kita-ku
Ôsaka 530-8211, Japan.

Redaktioneller Hauptsitz:
Asahi Shimbun Company Inc.
5-3-2 Tsukiji, Chuo-ku
Tokyo 104-8011, Japan.

Eigentümer: Michiko Murayama und Shôichi Ueno
Editor-in-Chief: Yoichi Funabashi
CEO: Kôtaro Akiyama

Wie auch die anderen fünf großen überregionalen Tageszeitungen erscheint die Asahi Shimbun in Japan zweimal täglich und sieben Mal die Woche. Für Übersee wird eine täglich einmal eine Satellitenausgabe herausgegeben. Dem auch bei den japanischen Zeitungen zu beobachtenden Auflagenrückgang während der letzten 10 Jahre (insgesamt 8,2%)  begegnet die Asahi-Zeitung mit einer Ausweitung des Nachrichtenangebots durch digitale Medien wie Twitter und Facebook, wobei Synergien mit anderen Medien des Asahi-Konzerns wie TV Asahi zur Entwicklung neuer Angebote genutzt werden. Die Werbeinnahmen der Asahi-Zeitung übertrafen nach Angaben des Verlags 2008 die der anderen Tageszeitungen.

Das Unternehmen ist zu 100% Eigentümerin der beiden Tochtergesellschaften Asahi Shimbun Publications Inc. (Kabushiki Kaisha Asahi Shimbun Shuppan) und „Asahi Shimbun Building Inc.“ (Asahi Shimbun Immobilien AG). Daneben existieren Beteiligungen und Kooperationen mit zahlreichen weiteren Firmen (s.u.). Mit insgesamt 50,91% wird die Mehrheit der Aktienanteile von den Mitarbeitern (16,63%), den Nachkommen der Zeitungsgründer (Michiko Murayama und Shôichi Ueno mit je 11,2%) und dem Partnerunternehmen TV Asahi (11,88%) gehalten. Weitere 10% entfallen auf die Stifung „Kosetsu Museum of Art Kôbe“.  Die Marktkapitalisierung lag im Fiskaljahr 2010 bei 650 Millionen Yen.

Tab. I: Auflagenentwicklung (Morgen- und Abendausgabe zusammen)
Jahr1955196519751985199520052009
Durchschnittliche Auflage pro Tag  in Mio. Stück3,654,766,687,498,448,058,00

Nach Angaben der Japan Audit Bureau of Circulations e.V.  betrugen die durchschnittlichen täglichen Verkaufszahlen der Morgen und der Abendausgabe zusammen im zweiten Halbjahr 2010 landesweit 10.988.054 Blatt, wovon 7.903.473 auf die Morgenausgabe, der Rest auf die dünnere Abendausgabe entfielen. Mit lediglich 60.895 Exemplaren im freien Verkauf wurden 99% über Abonnement direkt in die Haushalte vertrieben. Die Werbeeinnahmen beliefen sich dem Jahresbericht 2010 zufolge im Fiskaljahr 2008 auf 827,6 Mrd. Yen,  wodurch die Asahi Shimbun die höchsten Werbeeinnahmen aller japanischen Zeitungen hatte.

Im Fiskaljahr 2008 (Ende 31.3.2009) musste die Asahi Shimbun Sha, wahrscheinlich bedingt durch die schlechte Wirtschaftslage, die zu erheblichen Mindereinnahmen im Anzeigengeschäft führte, erstmals seit ihrer Überführung in eine Aktiengesellschaft im Jahre 1919 ein negatives Betriebsergebnis in Höhe von -13,9 Mrd. Yen ausweisen. Der Umsatz war im selben Zeitraum um 6,2% auf 537,278 Mrd. Yen zurückgegangen, und das Betriebsergebnis des laufenden Geschäfts vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 81,6% auf 3,425 Mrd. Yen. Im Fiskaljahr 2009 (31.3.2010) verringerte sich der Konzernumsatz erneut um 12,5% auf 470,297 Mrd. Yen, was zu einem negativen EBITDA in Höhe von –4,098 Mrd. Yen führte. Das Geschäftsergebnis fiel mit –3,346 Mrd. Yen weniger negativ aus als im Vorjahr.

Mitarbeiter: 4.555 (Stand: 1.4.2009), davon 43 Redakteure und insgesamt 2.051 weitere Angestellte im redaktionellen Bereich (Stand: 1.10.2009); 50 Auslandskorrespondenten in 28 Auslandsniederlassungen.

Geschichte und Profil

Die erste Ausgabe der Asahi-Shimbun erschien 1879 in Ôsaka mit einer Auflage von 3.000 Exemplaren. 20 Mitarbeiter waren für die Erstellung von 4 Seiten zuständig. Im Jahr 1888 erschien die erste Ausgabe der Tokyo Asahi Shimbun. Bis zum Zusammenschluss zur Asahi Shimbun im Jahre 1940 firmieren die beiden Regionalausgaben als Ôsaka Asahi Shimbun und Tokyo Asahi Shimbun, obgleich sie bereits im Jahr 1908 zu einem gemeinsamen Unternehmen, der Sashi Shimbun Goshi Kaisha mit einem Grundkapital von 600.000 Yen zusammengeführt wurden. Die Nachkommen der Gründer, Ryôhei Murayama und Riichi Ueno sind bis heute Miteigentümer der Aktiengesellschaft, welche die Zeitung herausgibt (s.o.).

Die Zeitung richtete sich an die breite Öffentlichkeit – Männer und Frauen - indem sämtliche chinesischen Schriftzeichen mit japanischer Silbenschrift konnotiert wurden. Die erste weibliche Redakteurin, Shigeko Takenaka, wurde allerdings erst im Jahr 1911 eingestellt. Die Asahi Shimbun sah sich wie viele andere Zeitungsgründungen der frühen Meiji-Zeit als Werkzeug der Modernisierung und Aufklärung des Landes. Nach der erzwungenen Öffnung zum Westen im Jahre 1856 und der Restauration des Kaisers in der Meiji-Zeit im Jahre 1867, strebte Japan nach einer wirtschaftlichen, legalen und weltpolitischen Gleichstellung mit den Ländern Europas und den USA. Die Redakteure der Asahi Shimbun entstammten vor allem dem aufgelösten Samurai-Stand (dem niederen Kriegeradel, der im Zuge der Reformen arbeits- und brotlos geworden war), und verfügten entsprechend über ein hohes Bildungsniveau. Zu den bis heute berühmtesten Mitarbeitern der Asahi Shimbun gehörten der Schriftsteller Sôseki Natsume (Mitarbeit 1907 bis 1916) und der Poet Takuboku Ishikawa (zeitweilig als Lektor 1909).

Als der Modernisierung und Aufklärung verpflichtete Zeitung führte die Asahi Shimbun im Jahr 1911 als erste Zeitung in Japan eine Forschungsabteilung ein. Die eher liberale, teilweise regierungskritische Haltung führte wiederholt zur Zensur von Ausgaben der Zeitung bis zur Einführung von Demokratie und Redefreiheit nach 1945 (1918; 1943). Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt, z.B. durch das 1952 erlassene Credo, in dem sich die Zeitung dem öffentlichen Interesse und dem Interesse der Leser verpflichtet, durch die Gründung eines Komitees für Presse und Menschenrechte im Jahre 2001 oder durch die Verpflichtung zum globalen Einsatz für den Umweltschutz. Durch die Gründung einer eigenen Journalistenschule (2006), welche auch Seminare in Kooperation mit Universitäten anbietet, soll die Qualität des Journalismus in Japan gefördert werden.

Aufgrund der Zensurpolitik während des Zweiten Krieges war es der Asahi Shimbun nicht möglich, ihren eigenen Maßstäbe an objektive Berichterstattung und freie Meinungsäußerung gerecht zu werden. Um die Verantwortung hierfür zu übernehmen und einen Neuanfang zu ermöglichen trat am 5.11.1945 die gesamte Führungsriege der Zeitung zurück. Zwei Tage später erschien ein Leitartikel von Kyôzo Mori, „New Mission For a Newspaper“, der den künftigen Einsatz für Demokratie und Geschlechtergleichheit erklärt. Letzteres wird u.a. von 1949 an durch die bis heute berühmte Cartoonserien „Sasae-san“ von Machiko Hasegawa, sowie von 1951 an mit der ebenfalls berühmt gewordenen Cartoonfigur „Kuri-chan“ umgesetzt. Ab 1951 erscheint die Kolumne „Hitotoki“ (Einmal), in der prominente Frauen einen Essay veröffentlichen. Im Jahr 1952 wird in 4 Paragraphen das Credo der Zeitung festgehalten, welches als oberste Ziele die Verpflichtung gegenüber dem öffentlichen Interesse und den Lesern setzt. Diesen Leitsätzen folgend hat die Zeitung bisher dreimal den Japan Newspaper Publishers and Editors Association Award erhalten (1957, 1999, 1992) und einmal den Preis der American Investigators’ and Reporters’ Association für die Aufdeckung des Recruit-Skandals im Jahre 1988. Auch bei der Aufklärung der Korruptionsaffären um den ehemaligen Ministerpräsidenten Kakuei Tanaka (1976; Lockheed-Skandal) und den Vizevorsitzenden der LDP, Shin Kanemaru (1992; Sagawa Kyûbin-Skandal) war die Asahi Shimbun maßgeblich beteiligt.

Großes Engagement zeigt die Asahi-Zeitung auch im kulturellen Bereich, so in der NIE-Initiative (Newspaper in Education), im Sport und im Umweltschutz. Die Asahi Shimbun unterhält landesweit ca. 3.000 Service Center, die nicht nur mit dem Vertrieb und dem Recycling von Altpapier betraut sind, sondern in der Regel auch diverse Kulturveranstaltungen organisieren. Die Zeitung hat mehrere Preise gestiftet, darunter den Asahi-Preis für herausragende Leistungen in Kultur, Wohlfahrt und Sport seit 1929, sowie Sonderpreise im Bereich der Werbung, des Sports, der Bildung, der weltweiten Bildung für Kinder, für Musik und Chorgesang von Laiengruppen usw.. 2009 wurden insgesamt 13 verschiedene Preise vergeben, einige davon in Zusammenarbeit mit von der Asahi Shimbun Sha finanzierten Stiftungen.

Wegen ihres Engagements für Pressefreiheit und Menschenrechte ist die Asahi Shimbun in der Vergangenheit wiederholt von ultrarechten Gruppierungen angegriffen worden. Das Engagement für Meinungsfreiheit ist in Japan – anders als in den meisten westlichen Industrieländern – bis in die heutige Zeit nicht ungefährlich. Zu den schwersten Übergriffen auf die Asahi Shimbun bisher kam es im Jahre 1987 im Zuge der Aufdeckung des Recruit-Skandals. Bei bewaffneten Überfällen auf die Redaktionen in Ôsaka und Tokyo wurde ein Redakteur ermordet, ein weiterer schwer verletzt. Ein Bombenanschlag auf das Büro in Shizuoka konnte verhindert werden. Wenngleich die Täter nicht gefasst wurden, ist davon auszugehen, dass es sich um Mitglieder der organisierten Kriminalität (Yakuza) handelte, welche enge Beziehungen zu ultrarechten Gruppierungen unterhalten. So ist z.B. im April 2011 unter dem Eintrag der Zeitung in der japanischsprachigen Version der Internet-Datenbank Wikipedia ein rufschädigender Artikel zu finden, der die Zeitschrift als linksradikales Propagandablatt abkanzelt.

Verlagsüberblick, Management und Geschäftsfelder

Den gesetzlichen Vorgaben für Aktiengesellschaften entsprechend wird die Asahi Shimbun Sha von einem „Board of Directors“ geleitet, dem zwei Gremien der Finanzaufsicht bzw. des internen Rechnungswesens beigeordnet sind, („Board of Auditors“ und „Corporate Auditors“). Dem Board of Directors direkt untergeordnet ist der Präsident als CEO (Chief Executive Officer), ihm nebengeordnet ist der Chefredakteur (Editor-in-Chief; Generaldirektor Senior), der Mitglied des „Board of Directors“ ist. Zur Zeit (2010) nimmt diese Funktion mit Yôichi Funabashi einer der führenden japanischen Politikwissenschaftler und Intellektuellen der Gegenwart ein. Dem „Board of Directors“ gehören außerdem noch die beiden Eigentümer, der Präsident, sowie zwei Managing Directors, sechs Board Directors, fünf Rechnungsprüfer, ein.weiterer Generaldirektor Senior, sechs Generaldirektoren und der Direktor des Büros Hokkaidô an, welche jeweils unterschiedlichen Geschäftsbereichen zugeordnet sind.

Inhaltlich beratende Funktion üben der „Advisory Press Council“ und die „Press and Human Rights Committee“ aus, welche mit Personen besetzt sind, die nicht dem Konzern angehören. Dem Präsidenten unterstehen außerdem 12 Komitees (Fiskaljahr 2010) mit Sonderaufgaben (Risikomanagement, Compliance, Redaktionelle Reform, Produktionsplanung, Umweltschutz, Initiative Lernen durch die Zeitung  (NIE), Fußballförderung, Gehalt- und Pensionen, Personal u.a.). Diese kooperieren im „Executive Council on Management“, dem die “Working Committee of Managing Directors” vorsteht.

Für das Tagesgeschäft sind die Geschäftsführenden Direktoren (Directors in Charge/Management in Charge) und die vier Hauptbüroleiter (Tôkyo, Ôsaka, Nagoya und Kyûshû/Seibu) verantwortlich. Die Geschäftsaktivitäten der Asahi Shimbun Sha lassen sich grob in folgende fünf Bereiche gliedern: 1. Die regionalen Hauptsitze mit ihren Abteilungen (in der Regel:Redaktion, Umlauf, Werbung, Umweltkomitee, Geschäftsleitung), 2. Journalistische Qualitätssicherung (Redaktionellee Beirat; Institut für Journalismus; Stilkontrolle, Standard Editor); 3. Strategische Unternehmensplanung (Büro für Unternehmensplanung, Büro für Marketing und Strategieplanung, Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit) 4. Verwaltung und Produktion in neuen Geschäftsfeldern (u.a. die Business Center für Multimedia, Datenbanken und Digitale Medien; Teams für die Verwaltung, Rechnungslegung, technische Betreuung und Wahrung geistigen Eigentums bei Digitalen Medieninhalten; außerdem eine Abteilung für Kulturprojekte und Wirtschaftsentwicklung, sowie für Internationales, Finanzen, Kunden und Produktion), 5. Sonstige Projekte (Unternehmensgeschichte, GLOBE-Team (Wochenbeilage), Forum Coordination Office u.a.).

Ein bedeutender Anteil der Einnahmen der Asahi Shimbun entfällt auf das Werbe- und Anzeigengeschäft. Etwa die Hälfte der Zeitungsseiten sind für Werbung reserviert. Die Werbeabteilung der Zeitung beschäftigt Werbefachleute als Consultants für Kunden, zu deren Aufgaben es gehört, Anzeigen in der Zeitung so zu platzieren, dass sie die größtmögliche Breitenwirkung entfaltet. Die Asahi Shimbun war nach eigenen Angaben auch die erste japanische Zeitung, die FM-Screens mit einer HD-Farbauflösung eingeführt hat. Aufgrund des Leserprofils (Meinungsmacher, Gutverdiener) und ihrer hohen Glaubwürdigkeit gilt die Zeitung als sehr effektives Werbemedium. Von den 6,69 Billionen Yen, die nach Angaben der Werbefirma Dentsu Inc. im Jahr 2008 für Werbung ausgegeben wurden, entfielen nach Angaben der Asahi Shimbun Company 827,6 Mrd. Yen auf die Asahi Shimbun.

Seit 2001 gibt die Asahi Shimbun in Kooperation mit dem International Herald Tribune eine englischsprachige Tageszeitung heraus, deren Auflage bei über 40.000 Exemplaren liegt und einmal täglich außer sonntags erscheint. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit einer Reihe ausländischer Tageszeitungen, darunter mit der Süddeutschen Zeitung in Deutschland.

Die Asahi Shimbun-sha verfügt über ein internationales Netz von 28 Korrespondentenniederlassungen mit 50 Auslandskorrespondenten weltweit, von denen fünf als zentrale Leitstellen (General Offices) fungieren und auch Satellitenausgaben der Asahi Shimbun vertreiben (American General Bureau, Washington, D.C.; Chinese General Bureau, Beijing; Asian General Bureau, Bangkok; Middle Eastern and African General Bureau, Kairo; European General Bureau, London).

Seit 2006 unterhält die Asahi Shimbun Sha eine eigene Journalistenschule, die der Stärkung einer kritischen Presse in Japan dienen soll. Durch die institutseigene wissenschaftliche Publikationsreihe „Journalism“, sowie durch Kooperationen mit renommierten Hochschulen wie der Tokyo Universität und Veranstaltungen für die allgemeine Öffentlichkeit soll eine möglichst große Breitenwirkung erzielt werden. Der Kontakt zum Ausland wird u.a. durch Einladung von Gastforschern gepflegt.

Die Publikation von Zeitschriften und Büchern wird seit Oktober 2008 vom Verlag „Asahi Shimbun Publications Inc.“ (Kabushiki Kaisha Asahi Shimbun Shuppan) übernommen. Diese 100%ige Tochter der Asahi Shimbun Sha war bis zum 31.8.2001 eine Abteilung der Asahi Zeitung und arbeitet auch heute in den angestammten Räumen des Hauptstadtbüros der Asahi Shimbun (s.o.). 2010 waren bei diesem Verlag 170 Mitarbeiter beschäftigt. Zu den wichtigsten publizierten Wochenzeitschriften gehören die Traditionsblätter AERA und Shûkan Asahi. Daneben werden insgesamt ca. 20 Periodika herausgegeben, u.a. mehrere Manga-und Fußballzeitschriften, Gedichtzeitschriften, sowie einige Nachschlagewerke wie das auch im Internet verfügbare Japan Almanac, Asahi Keyword oder Asahi Junior Encyclopedia of the Year. Außerdem werden sieben Buchreihen von „Asahi Shimbun Publications Inc.“ publiziert.

Zahlreiche weitere Firmen aus verschiedenen Geschäftsfeldern (Zeitung, Verlag und Web, Kulturzentren, Werbung, Anzeigengeschäft, Druck und Vertrieb, Zeitungsverkauf, Immobilien, Zeitarbeit, Reisen, Stiftungen und Wohlfahrtsorganisationen) sind der Asahi Shimbun Sha angegliedert.

Neue Geschäftsmodelle/Beteiligungen

Die Asahi Shimbun Company hat sich 2008 mit 24 terrestrischen und mehreren satellitengestützten Fernsehsendern zu einem multimedialen Verbund zusammengeschlossen, der durch koordinierte Schritte eine schnelle und landesweite Nachrichtenverbreitung ermöglichen soll. Zu den Kooperationspartnern gehören der Sender TV Asahi, der Anteile an der Asahi Shimbun Company hält (s.o.), sowie die Satellitensender Asahi Newstar und BS Asahi.

In Kooperation mit TV Asahi und dem Telekommunikationsanbieter KDDI bietet die Asahi Shimbun Company seit Juni 2009 den EZ News EX-Informationsdienst für Mobiltelefonnutzer an. Zielgruppe sind jüngere Menschen, die nicht zum Marktsegment der Hauptleser der Asahi Shimbun gehören. Die Nutzerzahl soll in den nächsten Jahren auf 10 Millionen Teilnehmer steigen. Durch den neuen Service werden jeden Tag über 200 Textnachrichten und ca. 20 Filmclips zu den Tagesereignissen und Themen der Unterhaltung bereit gestellt. Abgesehen von EZ NEWS EX bietet Asahi Shimbun Company auch für eine Million zahlender Mitglieder über das Mobiltelefon Zugang zu einer großen Bandbreite an Informationen auf 11 verschiedenen Websites. Zusammen mit Sony und KDDI und Toppan Printing hat die Asahi Shimbun im Mai 2010 ein Joint Venture zur Herausgabe von ebooks gegründet.

Internetpräsenz und Online-Performance

Nach Angaben des Unternehmens wird die Website „asahi.com“ durchschnittlich 10 Millionen Mal im Monat besucht, was sie zu einer der beliebtesten Nachrichtenwebsites des Landes macht. Die Website bietet ein Angebot von regionalen und internationalen Nachrichten, sowie Unterhaltung. Darüber hinaus ist sie Eingangswebsite für die vielen Zusatzserviceangebote und Clubs der Asahi Shimbun Sha. Dazu gehört z.B. seit April 2009 die „kotobank“, ein Glossar mit 500.000 Einträgen, welches in Zusammenarbeit mit den Buchverlagen Kôdansha und Shôgakukan entwickelt wurde. Die „doraku.asahi.com“ (do what makes you happy) liefert Interviews und Lifestyle-Informationen für die Zielgruppe der Leser im Alter von Ende-Dreißig bis Sechzig – die sogenannte „Beatles-Generation“.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Angesichts sinkender Auflagezahlen und der schlechten Betriebsergebnisse der letzten beiden Jahre, die vor allem auch auf Mindereinnahmen im Anzeigenbereich der Tageszeitung zurückzuführen sind, verstärkt die Asahi Shimbun Sha die Aktivitäten im Internet-Geschäft, versucht, durch Synergien mit anderen Medienunternehmen neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und den Service für die Kunden laufend zu verbessern. So wurde im September 2009 die Aktiengesellschaft Asahi Interactive Inc. als 100%ige Tochter von Asahi Shimbun Company gegründet und mit dem Management der Japan CNET-Websites (CNET Japan, ZDNet Japan, GameSpot Japan, Tetsudô Komu, u.a.) betraut. Diese waren im Juli 2009 durch Asahi Shimbun erworben worden. Seit Juni 2009 verbreitet Asahi Shimbun unter dem Account „asahi“ Nachrichten auf Twitter. Auch auf Youtube ist inzwischen ein „asahi“-Channel eingerichtet worden. Ein Page Monitoring System soll Leser seit 2006 in die Qualitätssicherung der Zeitung einbinden.

Referenzen/Literatur