Länderporträt Österreich

Der österreichische Medienmarkt weist einerseits starke Konzentrationstendenzen auf und ist andererseits stark von Deutschland beeinflusst. Durch die Kontrolle der Zeitungstitel „Kronen Zeitung“ und „Kurier“ ergibt sich insbesondere auf dem Printmarkt eine marktbeherrschende Stellung der deutschen Funke-Mediengruppe (ehemals WAZ-Konzern), Miteigentümer des drittgrößten österreichischen Medienkonzerns und größtem Zeitungsverleger Mediaprint. Der österreichische Rundfunk wird hingegen klar vom öffentlich-rechtlichen ORF dominiert, der das Ranking der größten Medienkonzerne Österreichs nach Umsätzen unangefochten anführt. Doch neben dieser dominanten Stellung wird der ORF auch immer wieder für die als zu stark wahrgenommenen Verflechtungen mit den Regierungsparteien kritisiert. Mit einem Marktanteil von knapp 31 Prozent erzielen die beiden ORF-Hauptprogramme trotz starker privater Konkurrenz regelmäßig in allen Altersklassen die höchsten Einschaltquoten.

Zwar ist Österreich noch immer ein Zeitungsleserland, doch sind die Auflagen in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen – wenn auch weniger stark als in vielen anderen europäischen Ländern. Ungeachtet dem hohen Stellenwert des Journalismus im Land. 6500 Journalisten sind im Land tätig, rund 2500 davon Mitglieder in Journalistenvereinigungen. Noch heute erreicht das Boulevardblatt „Kronen Zeitung“ täglich mehr als 600.000 Leser. Hinzu kommen reichweitenstarke Qualitätszeitungen wie die „Kleine Zeitung“ oder der „Kurier“ sowie ein im Vergleich zu Deutschland – insbesondere bei Berücksichtigung der Einwohnerzahlen – florierenden Markt für Gratiszeitungen.

Formen direkter und indirekter Presseförderung (durch das Inserieren von mittels Steuergeldern finanzierter Regierungspropaganda) stehen seit geraumer Zeit in der Kritik und sorgen für eine problematische Nähe zwischen Politikern und Redaktionen (wie etwa in einem Korruptionsskandal aus dem Jahr 2011). Gegen den damaligen Bundeskanzler Werner Faymann, ein Freund der Dichand-Familie (Kronen Zeitung) wurde in diesem Zusammenhang zeitweise wegen des Vorwurfs der Korruption ermittelt, zu einer Anklage kam es jedoch nicht.

Der Onlinebereich wird wie in anderen europäischen Ländern von Google und Facebook dominiert. Doch auch die Onlineangebote des ORF gehören zu den beliebtesten Websites des Landes. Die Onlineausgabe von „Der Standard“ – die erste österreichische Tageszeitung, die im Netz vertreten war – ist mittlerweile das beliebteste Nachrichtenportal des Landes.

Im Mai 2019 lösten deutsche Medien (Süddeutsche Zeitung und Spiegel) durch ihre Berichterstattung die sogenannte Ibiza-Affäre und in deren Folge eine große Regierungskrise in Österreich aus. Die Affäre bezieht sich auf ein im Jahr 2019 veröffentlichtes Video, das den damaligen Vizekanzler Österreichs Heinz-Christian Strache und den damaligen FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zeigt. Das Video wurde von verdeckten Ermittlern aufgenommen und zeigt Strache in einem Gespräch mit einer vermeintlichen russischen Oligarchin. In dem Video äußert Strache Bereitschaft, staatliche Aufträge im Gegenzug für politische Unterstützung zu vergeben. Das Video führte zu einem politischen Erdbeben in Österreich, Strache trat zurück und die Koalitionsregierung zwischen ÖVP und FPÖ zerbrach. Die FPÖ verlor bei der vorgezogenen Nationalratswahl im September 2019 knapp 10 Prozent und die ÖVP ging in eine Regierung mit den Grünen.

Mitunter wegen mutmaßlicher Falschaussagen im Untersuchungsausschuss zur Ibiza-Affäre ist der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), welcher seinerzeit in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genossen hatte, medial in Verruf geraten und musste im Oktober 2021 von seinem Amt zurücktreten. Noch im Mai 2021 bestritt er in der ORF-Nachrichtensendung ZiB 2 in einem Interview mit dem Journalisten Armin Wolf, vor dem Ibiza-Untersuchungsausschuss die Unwahrheit gesagt zu haben. Letztendlicher Auslöser für seinen Rücktritt waren jedoch die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der Untreue und Bestechlichkeit, die im Kanzleramt, in der ÖVP-Zentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse und im Bundesministerium für Finanzen Hausdurchsuchungen zur Folge hatten. Ein Jahr später, im Oktober 2022 wurde medial bekannt, dass ÖBAG-Chef Thomas Schmid gegen Sebastian Kurz schwerwiegende Vorwürfe erhob. Während einer Vernehmung in der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) legte Schmid dar, dass Kurz ihm den Auftrag erteilt habe, das sogenannte "Beinschab-Österreich-Tool" umzusetzen, welches mittels Finanzierung durch das Finanzministerium manipulierte Umfragen beinhaltete.

Basisdaten

Einwohner: 8.978.929 (Januar 2022)
Haushalte: 3,98 Mio (2021)     
Durchschn. Haushaltsgröße: 2,2 Personen (2021)
Religionen: Römisch Katholisch 73,6%; Protestantisch 4,7%; Muslimisch 4,2%
Größte Städte: Wien (1.93 Mio), Liz (292.000), Graz (207.000)
Regierungsform: Parlamentarisch-demokratische Republik
Staatschef: Bundespräsident Alexander Van der Bellen (parteilos, seit 26. Januar 2017)
Regierungschef: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP, seit 6. Dezember 2021)
EU-Mitglied seit: 1995
Arbeitslosenrate: 5,5% (2022), 4,3% (2012)
Staatsverschuldung: 70,4 % des BIP (2021)
Haushaltssaldo in Relation zum BIP: -5,9% (2021); -2,23% (2011); -1,33% (2012)
BIP Kaufkraftparität global: 0,37% (2021)
Werbeausgaben insgesamt: 6,51 Milliarden Euro (2021); 3,84 Milliarden Euro (2011)
Fernseh-Dauer pro Einwohner: 203 Minuten pro Tag (2021)
Zeitungsleser täglich: circa 65% (2020)
Größte Medien- und Telekommunikationskonzerne (nach Größe geordnet): ORF, Red Bull Media House, Mediaprint, Styria Media Group AG, ProSiebenSat.1Plus4, Sky Österreich, Mediengruppe Österreich, IP Österreich, Moser Holding, Russmedia

Radio/neuartiges Rundfunkgerät (Grundgebühr):  6,31 Euro - 7,91 Euro/ Monat (regionale Unterschiede)
Fernsehgebühr: 22,45 Euro - 28,65 Euro/ Monat

Änderungen ab 2024: Ab Januar 2024 werden die bisherigen Gebühren durch eine Haushaltsabgabe in Höhe von 15 Euro im Monat ersetzt. Des Weiteren wird es eine Landesabgabe (zwischen 0 und 6,20 Euro) geben. Im Durchschnitt wird die Gesamtabgabe somit bei 19,18 Euro liegen.

Historische Grundlagen

Der Beginn der österreichischen Presselandschaft lässt sich auf das frühe 17. Jahrhundert datieren. Die ersten österreichischen Zeitungen wurden zwar bereits vereinzelt gegen Ende des 15. Jahrhunderts gedruckt. Doch circa 1620 begannen Wiener Verleger mit der regelmäßigen wöchentlichen Publikation von sog. „Ordinari-Zeitungen“, die vorwiegend Nachrichten aus dem Ausland aufbereiteten. Wichtigste Publikation der stark von Obrigkeit kontrollierten Wiener Presselandschaft wurde bis in das 18. Jahrhundert das staatsnahe „Wienerische Diarium“ das später in „Wiener Zeitung“ umbenannt wurde und noch heute als einer der ältesten Zeitungen der Welt existiert.

Die ohnehin von starker Zensur geplagte Zeitungslandschaft bekam im frühen 19. Jahrhundert einen weiteren Dämpfer, als sämtliche nicht regierungsnahen Blätter verboten oder deren Weiterbetrieb durch unverhältnismäßige Besteuerung unmöglich gemacht wurde. Die repressive Pressepolitik von Staatsmann Fürst Metternich führte in der Vormärz-Periode zu einem de facto Stillstand der Zeitungslandschaft. Die darauf folgenden Phasen der relativen Liberalisierung, während der Modernisierung und Professionalisierung der Presse (1848 – 1919) sowie während der „ersten Republik“, in der auch die die Gründung der ersten Rundfunk-Anstalt und des ORF-Vorgängers Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) fiel, währten jedoch nur kurz.

Im Zuge des „Anschlusses“ an Nazi-Deutschland wurde der österreichische Mediensektor am 12. März 1938 über Nacht komplett gleichgeschaltet. Bereits ab 1933 waren kommunistische und sozialdemokratische Zeitungen vom Ständestaat verboten worden, was die Implementierung der Gleichschaltung fünf Jahre später begünstigte. NSDAP-Kommissare übernahmen die Leitungen sämtlicher Großverlage und entließen alle nicht-arischen Journalisten; die Deutsche Reichspost wurde der RAVAG überstellt. Am 14. Juni trat zudem das sogenannte "Schriftleitergesetz" in Kraft, nach dem Journalisten ausnahmslos Mitglieder des Reichsverband der deutschen Presse sein mussten, um ihren Beruf ausüben zu dürfen. Mittels Presseanweisungen des Deutschen Nachrichtenbüros und zentralisierten Pseudo-Pressekonferenzen wurden die österreichischen Zeitungen von den Nationalsozialisten gesteuert, um die Bevölkerung auf Progrome und Krieg vorzubereiten. Bis 1945 wurden zahlreiche jüdische Journalisten ermordet oder verließen das Land. Renommierte Buchverlage wie E.P. Tal und Co, Saturn oder Bermann-Fischer wurden arisiert oder liquidiert.

Auch in der unmittelbaren Nachkriegszeit war die österreichische Presse noch nicht gänzlich frei. Die Gründung neuer Zeitungen war an entsprechende Lizenzen der alliierten Besatzungsmächte gebunden. Das erste täglich erscheinende Blatt, das eine solche Genehmigung erhielt, war neben der von der Roten Armee ins Leben gerufenen „Österreichischen Zeitung“, das gemeinsam von ÖVP, SPÖ und Kommunisten herausgegebene "Neues Österreich". Schnell kam es jedoch zu journalistischen Lagerkämpfen und die SPÖ-nahen Zeitungen begannen ab 1948 die österreichischen Kommunisten sowie die Sowjetische Besatzungsmacht zu kritisieren. Diese wiederum bezeichnete die sozialdemokratisch eingestellten Zeitungen als Instrumente US-amerikanischer Propaganda.

Die nach 1945 als ORF neu aufgebaute öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt wurde bis in die 1960er Jahre (und darüber hinaus) vor allem als politisierter, SPÖ-naher Staatssender wahrgenommen. Dies ging soweit, das 1964 ein Volksbegehren für die Entpolitisierung des ORF ins Leben gerufen wurde, für das sich knapp 20 Prozent des Elektorats aussprach. Die SPÖ nahm die Anliegen aus der Bevölkerung zwar widerwillig und nur abgeschwächt in ihre Rundfunkgesetzgebung auf, doch die SPÖ-nahe Quasi-Monopolstellung des ORF blieb bis in die 1980er Jahre unangetastet (erst 1993 erklärte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die dominierende Stellung des ORF rückwirkend als nicht in Einklang mit den internationalen Menschenrechtskonventionen).

Zwischen 1945 und 1952 stieg die Anzahl der Zeitungen (darunter die von der amerikanischen Besatzung unterstützen Neugründungen „ Salzburger Nachrichten“, „Tiroler Tageszeitung“ und die „Vorarlberger Nachrichten“) auf 36 und die tägliche Druckauflage auf 2,5 Millionen an. Mit Ende der Besatzung 1955 konsolidierte sich der Markt und musste sich nach dem Ende der Förderung der Alliierten stärker marktwirtschaftlichen Gesetzen unterwerfen: diverse regionale Parteiblätter verschwanden von der Bildfläche und wurden von einer stärker boulevardisierten Journalismuskultur ersetzt, in der die 1959 neugegründete „Kronen Zeitung“ zum einflussreichsten Akteur avancierte. Das von Journalist Hans Dichand reanimierte Blatt konnte seine Auflage zwischen 1960 und 1980 von rund 100.000 Exemplaren auf eine Million täglich verkaufte Exemplare verzehnfachen. Der Erfolg der „Kronen Zeitung“ und des „Kurier“ verbreitete sich von Wien in den 1970er Jahren in den westlichen Teil des Landes und sorgte für einen massiven Umsatzrückgang bei jahrzehntelang etablierten Regionaltiteln.

Die 1980er Jahre stellten für die österreichische Medienlandschaft eine Zäsur dar, da nun deutsche Medienkonzerne den Markt betraten, insbesondere Bertelsmann, Axel Springer und die WAZ-Gruppe. Letztere erwarb 1988 50 Prozent der Anteile am Mediaprint-Konzern, der die „Neue Kronen Zeitung“, den „Kurier“ sowie zahlreiche Zeitschriften herausgibt (die restlichen Anteile gehören seitdem der Bankengruppe Raiffeisen sowie der Dichand-Familie). Deutsche und ausländische Privatsender traten zudem in Konkurrenz mit dem ORF und überfluteten die TV- und Radiolandschaft.

In den 1990er Jahren kam es zu der ersten erfolgreichen Klage gegen das bis dahin noch geltende Verbot privater Fernsehsender. Doch auch als das Bundesverfassungsgericht die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP explizit aufforderte, ein duales Mediensystem zu schaffen, sträubten sich die großen Parteien dagegen. Erst ab 1995 durften private Radiosender legal in Österreich ihren Betrieb aufnehmen. Die letzte Hürde für einen dualen TV-Markt fiel erst 2001 durch das Privatfernsehgesetz; 2003 ging mit ATV+ der erste österreichische Privatsender on Air. Dies lag unter anderem daran, dass es 2000 zur sogenannten „Schwarz-blauen Medienwende“ in der Koalition zwischen ÖVP und FPÖ gekommen war. Zuvor, während der Ära der Großen Koalition, war die symbiotische Beziehung zwischen den Regierungsparteien und dem ORF (regierungsunkritische Berichterstattung im Austausch für eine privilegierte Sonderstellung der Anstalt) zu stark, um eine Öffnung des Rundfunkmarktes zu realisieren. Die vergleichsweise geringere, jedoch noch immer dominierende Stellung in der heutigen Rundfunklandschaft ist auch Ergebnis einer jahrzehntelang dauernden Verzögerungstaktik.

In den 2010er-Jahren wurde die österreichische Medienpolitik von einer fortschreitenden Digitalisierung und der Herausforderung durch Online-Plattformen geprägt. Es gab eine zunehmende Konzentration von Medienunternehmen, was zu Bedenken hinsichtlich der Medienvielfalt führte. Erhöhungen und Ausweitungen des Rundfunkbeitrages sorgten für Kontroversen, da nicht alle in der Bevölkerung konform mit der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind. Ebenso gab es Diskussionen über die Einflussnahme der Politik auf Medien und die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Sender. Der Rundfunkmarkt wurde durch den Wettbewerb von privaten Sendern und Streamingdiensten diverser, während gleichzeitig Fragen zur Medienethik und Transparenz aufgeworfen wurden.

Der Anfang der 2020er-Jahre wurde insbesondere den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um den Mediensektor zu unterstützen, der durch den Rückgang der Werbeeinnahmen und den digitalen Wandel stark betroffen war. Es gab verstärkte Bemühungen, gegen Fake News und Desinformation vorzugehen, welche die öffentliche Meinung beeinflussen und die Glaubwürdigkeit der Medien untergraben. Ebenso Teil des Mediendiskurses ist die Regulierung von Online-Plattformen und die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs im digitalen Raum. Die Diskussionen über die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks setzen sich vehement fort, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung und die Zusammensetzung der Aufsichtsgremien. Eine Reform für 2024, wodurch die Rundfunkgebühren sinken sollen, wurde bereits umgesetzt. Die bisherigen Gebühren werden durch eine Haushaltsabgabe in Höhe von 15 Euro im Monat ersetzt. Des Weiteren wird es eine Landesabgabe (zwischen 0 und 6,20 Euro) geben. Im Durchschnitt wird die Gesamtabgabe somit bei 19,18 Euro liegen.

Medienunternehmen und -konzerne

ORF
Der weiterhin bedeutendste Akteur neben der „Kronen Zeitung“ bleibt der Österreichische Rundfunk ORF. Die nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem täglich fünfstündigen Programm auf Sendung gegangene Anstalt kann sich weiterhin gegen die inzwischen erwachsene private Konkurrenz halten. Nachdem das Rundfunkmonopol 2001 formal gefallen ist, wurde der ORF von einer Anstalt in eine Stiftung öffentlichen Rechts überführt, die nun von Organen bestehend aus Stiftungsrat, Publikumsrat sowie an der Spitze durch einen Generaldirektor geleitet wird. Im Gegensatz zu den Räten des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks dürfen in den Gremien des ORFs keine Personen sitzen, die politische Ämter bekleiden.

Das ändert jedoch nichts daran, dass weiterhin eine enge Beziehung zwischen dem Sender und dem politischen Establishment besteht. So war von 2007 bis 2021 mit Alexander Wrabetz ein SPÖ-Mitglied Generaldirektor des ORF. Sein ambitioniertes Vorhaben, die „größte Programmreform der Geschichte“ voranzutreiben (die in erster Linie darin bestand, mehr Entertainment-Formate ins Programm aufzunehmen, um besser mit den privaten Anbietern zu konkurrieren), hat Wrabetz jedoch durch zweifelhafte und – so Kritiker – politisierte Personalentscheidungen selbst erschwert. Der Versuch, Niko Pelinka, den Leiter des SPÖ-Freundeskreises, Anfang 2012 im ORF-Stiftungsrat ohne Ausschreibung als Bürochef durchzuboxen, scheiterte am Protest von ORF-Redakteuren. Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jellinek nahm die Pelinka-Affäre gar als Anlass in ihrem Text „Der kleine Niko“ das Ende der österreichischen Sozialdemokratie auszurufen. Erst im Oktober 2013 warnten die ORF-Journalisten selbst – vertreten durch den Redakteursrat – vor einem „Rückfall in ein altes Proporz-System“. Zu Beginn ihrer Amtszeit hielt sich lange das Gerücht, dass die seit 2012 amtierende Fernsehdirektorin Kathrin Zechner vor der Ablösung steht, weil sie Oppositionsparteien angeblich zu viel Redezeit einräumte, und so indirekt für Stimmenverluste bei der letzten Wahl verantwortlich gemacht wird. Jedoch übt sie dieses Amt auch heute noch aus.

Der ORF hat nach dem sog. ORF-Gesetz einen trimedialen Auftrag und ist in den Bereichen Hörfunk und Fernsehen sowie programmbegleitend auch online aktiv. Die Aktivitäten im Radiosektor umfassen den Betrieb dreier landesweiter Vollprogramme (Österreich 1, Hitradio Ö3 und FM4) sowie neun Regionalradios aus den einzelnen Bundesländern, was 2021 einen Marktanteil von 72 Prozent ausmacht. Für die slowenische Volksgruppe in Kärtnen gibt es seit 2004 mit Radio AGORA ein eigens produziertes Vollprogramm in slowenischer Sprache. Vielsprachigkeit ist eines der bedeutendsten Merkmale des öffentlichen-rechtlichen Radios in Österreich. Durch diverse so genannte Volksgruppenredaktionen werden darüber hinaus auch Programme in kroatischer, ungarischer, tschechischer Sprache sowie ein Roma-Magazin ausgestrahlt. Mit insgesamt 4,7 Mio. täglichen Hörern sind die ORF-Radios trotz privater Konkurrenz auch heute noch deutlicher Marktführer in Österreich.

Auch in Bezug auf die Umsätze ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF mit 1,052 Mrd. Euro im Jahr 2022 die unangefochtene Nummer 1 des Landes. Erst weit dahinter, mit weniger als der Hälfte des ORF-Umsatzes, rangiert das Red Bull Media House mit einem Umsatz von 440 Mio. Euro. Zum Vergleich: der deutsche ÖRR kommt 2023 auf über 10 Mrd. Euro, die britische BBC auf mehr als 6,2 Mrd. Euro (2022). France Télévisions kommt hingegen auf 2,8 Mrd. Euro und die italienische RAI auf 2,5 Mrd. Euro Gesamteinnahmen (beide 2021).

Red Bull Media House

Mit dem Red Bull Media House steuerte Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz (1944-2022) den Megakonzern im Jahr 2007 in neue Gefilde. Ziel des Ganzen war die Bündelung der Medienaktivitäten der Red Bull GmbH. Neben einem eigenen Fernsehsender, Servus TV, betreibt der Medienkonzern auch einen äußerst populären YouTube-Kanal, der heute der meistabonnierte Kanal aus Österreich ist. Das monatlich erscheinende Magazin The Red Bulletin, das seit November 2007 veröffentlicht wird, berichtet über die vielfältigen Sponsoringaktivitäten des Unternehmens und wird in mehreren österreichischen und deutschen Tageszeitungen beigelegt. Eine englische Version des Magazins wird über britische und irische Zeitungen vertrieben. Seit November 2010 erscheint im selben Verlag auch die Zeitschrift Servus in Stadt & Land, die bereits seit 2011 Österreichs meistverkauftes Monatsmagazin ist und seit März 2012 auch eine Ausgabe für Bayern hat.

Der Fernsehsender ServusTV, der im April 2007 zu 100 Prozent von UNI PRO übernommen wurde, die diesen noch als Salzburg TV vermarkteten, war im Jahr 1995 einst der erste private TV-Sender Österreichs. Seit Juni 2008 betreibt das Red Bull Media House das Mobile-Fernsehen Red Bull TV, das mittels DVB-H empfangbar ist. Red Bull ist seit 2012 mit 50 Prozent an UBIMET, dem Betreiber der Österreichischen Unwetterzentrale, beteiligt. Die Wetterdaten finden in den Medien des Red-Bull-Konzerns Verwendung. Der Mobilfunkanbieter Red Bull Mobil, der zur Red Bull Media House GmbH gehört, ist im Mobilfunknetz der A1 Telekom Austria eingemietet. Im April 2013 übernahm Red Bull den Salzburger Ecowin Verlag. Im Jahr 2016 wurde eine globale Partnerschaft zwischen Red Bull und dem Kamerahersteller GoPro angekündigt, die Content Produktion, Vertrieb und Cross-Promotion der Produkte beinhaltet. Red Bull erhielt Aktienanteile von GoPro und GoPro wurde exklusiver Partner für Point-of-View-Shot-Kameras bei allen Red-Bull-Medienproduktionen und Veranstaltungen. Die Medienkanäle der GoPro und Red Bull, einschließlich des GoPro Channels, Red Bull TV, Red Bull.com und der hauseigenen Medienservice-Plattform Red Bull Content Pool, werden crossmedial bespielt.

Im Oktober 2016 wurde bekannt, dass Red Bull Media House das Seitenblicke Magazin einstellen werde. Das Printprodukt erschien am 7. Dezember 2016 zum letzten Mal. Im Februar 2017 wurde das Red Bull Media House neu in zwei große Einheiten gegliedert. Gerrit Meier leitet seitdem den Bereich Red Bull Media Network inklusive Red Bull TV, Red Bull Films, RedBull.com und Red Bull Music Publishing. Dietmar Otti führt die Bereiche Publishing, TV and Media Operations. Die Geschäftsführung des Red Bull Media House setzt sich seitdem aus Gerrit Meier, Christopher Reindl, Dietmar Otti und – bis zu dessen Tod im Jahr 2022 – Dietrich Mateschitz, zusammen.

Mit einem Gesamtumsatz von 440 Millionen Euro im Jahr 2022, ist das Red Bull Media House mittlerweile der zweitgrößte Medienkonzern Österreichs. Jedoch konnte das Unternehmen in der Vergangenheit noch deutlich höhere Summen erzielen. So lag der Umsatz etwa im Jahr 2016 noch bei 541 Mio. Euro. Gründe für den Rückgang sind mitunter die steigende Bedeutung der Online-Medien, die das lineare Fernsehen und die Print-Medien vor Herausforderungen stellen.

Mediaprint
Der Zeitungs- und Zeitschriftenverlag Mediaprint kann nach dem ORF sicherlich als der einflussreichste Medienkonzern Österreichs gelten. Zwar liegt das Red Bull Media House gemessen am Umsatz noch vor Mediaprint, doch steht dieser vor allem durch die Beiträge seines Mutterkonzerns Red Bull so gut dar. Gegründet wurde Mediaprint 1988, als der langjährige Herausgeber der „Kronen Zeitung“, Hans Dichard gemeinsam mit dem deutschen WAZ-Konzern fünf, bzw. 45 Prozent der Anteile des Blatts vom früheren Mitherausgeber Kurt Falk erwarb. Als die WAZ-Gruppe sich kurze Zeit später ebenfalls mit 49,5 Prozent an der Kurier-Gruppe beteiligte (den Rest der Anteile hält seitdem die Raiffeisen-Gruppe) wurde Mediaprint als Tochtergesellschaft und Bindeglied zwischen „Kurier“ und „Kronen Zeitung“ gegründet, in deren Vorstand Vertreter von WAZ (heute Funke-Mediengruppe), der Dichand-Dynastie, der Raiffeisen-Gruppe sowie Kurier und Kronenzeitung vertreten sind. Durch eine 30-prozentige Beteiligung an der Zeitschriftenverlagsgruppe News konnte Mediaprint seine Bedeutung im Rahmen des sog. Mediamil-Komplexes noch weiter ausbauen. Kritiker bescheinigten Mediaprint folglich eine höchst problematische Marktmacht auf dem Print-Markt von etwa 60 Prozent. Österreichische Kartellbehörden dagegen bezifferten den Einfluss hingegen nur auf knapp 30 Prozent (2014). Nach der Media-Analyse decketn alleine die „Kronen Zeitung“ sowie der „Kurier“ im Jahr 2017 über 35 Prozent des Marktanteiles im Print-Bereich ab. Auch wenn insbesondere die Auflage der „Kronen Zeitung“ seitdem deutlich gesunken ist, so hat sich diese Stellung aufgrund des allgemeinen Auflagen-Rückgangs auf dem Print-Markt sowie der steigenden Relevanz der Online-Medien – ein Feld auf dem auch Mediaprint agiert – nicht verändert.

Zum Mediaprint-Imperium gehören neben der „Kronen Zeitung“ und dem „Kurier“ unter anderem drei weitere Print-Zeitungen, zahlreiche Online-Portale, ein privater Radiosender sowie zwei TV-Sender. In der jüngeren Vergangenheit musste das Konglomerat jedoch mit Umsatzeinbußen kämpfen. So sank der Umsatz in den 2010er-Jahren deutlich. Vor dem Eigentümerwechsel beim WAZ-Konzern und der Umbenennung in Funke-Mediengruppe wurde auch immer wieder über einen Ausstieg des Unternehmens aus der Mediaprint-Gruppe spekuliert. Nach der Übernahme diverser Zeitungstitel von Axel Springer scheint es jedoch unwahrscheinlich, dass Funke sich in absehbarer Zeit aus dem österreichischen Zeitungsmarkt verabschieden wird. 2022 erwirtschaftete Mediaprint einen Umsatz von 400,7 Millionen Euro.


Styria Media Group AG
Gemessen am Umsatz ist die Styria Media Group der viertgrößte Medienkonzern Österreichs. 2022 lag der Gesamtumsatz bei 293 Mio. Euro. Hervorgegangen aus dem 1869 gegründeten Katholischen Preßvereins ist Styria Media heute eine international operierende Holding mit einem Schwerpunkt auf der Steiermark und Kärtnen sowie dem osteuropäischen Markt.

In Österreich publiziert Styria u.a. die Qualitätszeitungen „Die Presse“ sowie die „Kleine Zeitung“ und kooperiert im Bereich Gratiszeitungen mit der Moser Holding (siehe unten). Ebenfalls im Portfolio sind drei Radiosender (Antenne Kärnten, Antenne Steiermark und Schlagerradio Flamingo), vier Buchverlage sowie seit 2012 im Rahmen der Styria Digital Holding auch diverse Onlinemedien (u.a. lebexund.jetzt, meinbezirk.at, willhaben.at). Der Anteil der Digitalsparte am Gesamtumsatz Unternehmen hat sich über die Jahre vervielfacht. In den Zeitungsredaktion kam es hingegen zu Zusammenlegungen und Einsparungen: ab 2014 mussten Journalisten der „Presse“ auch für das „Wirtschaftsblatt“ schreiben, wodurch Qualitätseinbußen befürchtet wurden. 2016 wurde das „Wirtschaftsblatt“ angesichts seiner sinkenden Relevanz auf dem Zeitungsmarkt schließlich eingestellt.

Ebenfalls aktiv ist Styria in Italien, Slowenien, Serbien, Montenegro und Kroatien. In letzterem ist Styria durch die Kontrolle der Tageszeitungen „Vecerni List“ „Poslovni dnevnik“ und „24 sata“ sowie des Suchportals www.njuskalo.hr sogar Marktführer. In Italien  ist das Unternehmen mit einem Mehrheitsanteil an der Wochenzeitung „Il Friuli“ aus der Region Friaul-Julisch-Venetien beteiligt; in Slowenien beteiligte sich Styria an der „Zurnal“-Gruppe (mitunter Gratis-Tageszeitung „Zurnal24“, News-Plattform www.zurnal24.si) sowie der großen Tageszeitung Dnevnik.

ProSiebenSat.1PULS4

Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1PULS4 ist der österreichische Ableger der deutschen Dachorganisation ProSiebenSat.1 Media SE. Mit ProSiebenSat.1PULS4 betreibt der deutsche Konzern in Österreich verschiedene Fernsehsender, darunter PULS 4, ATV, ATV2 und PULS 24. Ebenso wird mit Sat.1 Österreich ein Pendant zum deutschen Sender vertrieben. PULS 4 ist ein beliebter Privatsender in Österreich, der eine breite Palette an Unterhaltungs- und Informationsprogrammen anbietet, einschließlich Shows, Serien, Filmen, Nachrichten und Sportübertragungen. Über das Online-Portal prosiebensat1puls4.com werden die TV-Angebote des Konzern zudem vermarktet. Ebenso Teil des Unternehmens war ZAPPN, Österreichs größte Streaming-Plattform, welche nun in die bereits zur ProSiebenSat.1 Media SE gehörende Streaming-Plattform Joyn eingegliedert wird.

Sowohl mit seinen österreichischen Sendern als auch mit den deutschen Pendants hat sich die ProSiebenSat.1 Media SE auf dem österreichischen Fernsehmarkt durchaus etabliert, wobei nicht mal Ansatzweise die Reichweite des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORF erreicht werden kann. Ein Gesamtumsatz von 175 Millionen Euro macht ProSiebenSat.1PULS4 zum fünftgrößten Medienkonzern Österreichs.

Abb. I: Die zehn größten Medienkonzerne Österreichs 2022 (nach Jahresumsatz in Mio. Euro)

Quelle: diemedien.at

Abb. II: Wöchentliche Druckauflage der größten österreichischen Tageszeitungen 2013 und 2022

Abb. III: Marktanteile der größten Fernsehsender in Österreich 2022 im Gesamtpublikum (ab 12 Jahre)

Regulierung

2001 wurde auf Grundlage des gleichnamigen Gesetzes das Regulierungsorgan Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) ins Leben gerufen. Die Behörde übernimmt in Form ihrer die Rechtsaufsicht über den österreichischen Rundfunk und den privaten Mediensektor, vergibt Presseförderungen und verwaltet Frequenzen. Ähnlich wie der deutsche Drei-Stufen-Test hat auch die KommAustria ein System implementiert, dass die Angebote des ORF in Bezug auf Qualität und Auftrag bemisst. Das heißt konkret, dass der ORF verpflichtet ist, sämtliche Konzepte für neue Sendungen und Projekt der KommAustria vorzulegen und Transparenz zu schaffen, indem diese online veröffentlicht werden. Geschäftsstelle der KommAustria ist die Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH.

Die größte Herausforderung für österreichische Medienpolitik bleibt die spätestens seit den 1970er Jahren eingesetzte Konzentration des Mediensektors. Hauptwerkzeug, um eine publizistische Vielfalt zu sichern, ist dabei die direkte Presseförderung, die 2004 und 2010 noch einmal intensiviert wurde. Ein Ergebnis dieser Bemühungen ist sicherlich, dass die rund zehn nach wie vor reichweitenstarken Titeln Zeitungslandschaft relativ stabil geblieben sind. Andererseits konnte die marktbeherrschende Stellung der „Kronen Zeitung“ nicht reduziert werden und es besteht in der politischen Klasse sowie der Öffentlichkeit kein Interesse, dies zu ändern. Der gebührenfinanzierte ORF wird – ähnlich wie die ARD in Deutschland – von den österreichischen Verlegern als größtes Hindernis für die Entwicklung einer florierenden, diversifizierten Presselandschaft gesehen. Darüber hinaus gab es in den letzten Jahren eine verstärkte Diskussion über die Unabhängigkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Österreich. Im Radiosektor soll der 2009 installierte Nichtkommerzielle Rundfunkfonds frei Radiosender unterstützen. Doch der Verband Freier Radios hat in der Vergangenheit regelmäßig kritisiert, dass 0,3 Prozent der Einnahmen des Gebühren Info Services des ORF (circa drei Millionen Euro) dafür nicht ausreichen.

Insgesamt ist der österreichische Mediensektor wohl bereits zu konsolidiert, um mittels der novellierten Presseförderung noch effektiv in den Markt eingreifen zu können. Förderungsaktivitäten in den Bereichen Vertrieb, die eine landesweite Frühzustellung auch kleinerer Zeitungen ermöglichen sowie die finanzielle Unterstützung einzelner innovativer Publikationsmodelle sind grundsätzlich hilfreich und notwendig – insbesondere für weiterhin unabhängig operierende Titel wie „Der Standard“. Allerdings profitieren von der Presseförderung auch die Titel, die längst Teil finanzkräftiger Konzerne oder Holdings geworden sind. Hier führt die Presseförderung zu nichts weiter als Kostensenkungen und Aufbesserungen von Unternehmensbilanzen. Ein immer wieder in der Debatte vorgebrachter Vorschlag lautet deshalb, die Presseförderung nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip auszuschütten, sondern an bestimmte Kriterien wie etwa journalistische Qualität zu koppeln.

Quellen/Literatur

  • diemedien.at
  • Hummel, Roman/ Kassel, Susanne: Strukturdatenanalyse der Entwicklung des österreichischen Journalismus (1946-2008). In Die österreichische Medienlandschaft im Umbruch. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 219-239.
  • media-analyse.at
  • mediaprint.at
  • mediaresearch.orf.at
  • oeak.at
  • ots.at
  • Stark, Brigitte/Magin, Melanie (Hg.) 2009: Einführung. In Die österreichische Medienlandschaft im Umbruch. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 7-17.
  • statista.com (Marktanteile Fernsehen)
  • statista.com (wöchentliche Auflage Tageszeitungen)
  • Steinmaurer, Thomas 2012: Medien und Medienpolitik in Österreich - ein Überblick. In Informationen zur Politischen Bildung Bd. 35, Insbruck-Wien-Bozen: Forum Politische Bildung.

Diskussion

Kommentar hinzufügen


* - Pflichtfeld







CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz Wenn Sie das Wort nicht lesen können, bitte hier klicken.


Keine Kommentare