Länderporträt Litauen

Einwohner: 2,79 Mio. (2021)
Haushalte: 1,4 Mio. (2021)
Religionen: Römisch-Katholisch (72,2 %), Russisch-Orthodox (4,1%)
Größte Stadt: Vilnius (569.902, Januar 2021)
Regierungsform: semipräsidentielle Republik
Staatschef: Präsident Gitanas Nauseda (seit 2019)
Regierungschefin: Premierministerin Ingrida Šimonyte (seit 2020)
EU-Mitglied seit: 2004
Arbeitslosenrate: 2021: 7,1%; 2012: 12,4%
Staatsverschuldung: 25,54 Mrd. Euro (2021); 13,55 Mrd. Euro (2013)
Bruttoinlandsprodukt: 55,89 Mrd. US-Dollar (2021); 67,4 Mrd. US-Dollar (2013)

Digitale Werbeausgaben: 104,1 Mio. Euro (2022)
Fernseh-Dauer pro Einwohner: 209 Minuten pro Tag (2021)
Größte Medien- und Telekommunikationskonzerne: LRT, TV3 Group, MG Baltic Media, Ekspress Group, Schibsted/ Postimees Grupp, Respublika Group, Diena Media
Rundfunkgebühren: keine

Geschichte und Profil

Wie in anderen ehemaligen Satellitenstaaten erlebten die litauischen Medien zwischen 1990 und 1991 einen rapiden Prozess der Desowjetisierung. Staatliche Zensur wurde formal eliminiert und die Journalisten konnten erstmals unter Bedingungen der Presse- und Meinungsfreiheit berichten. Mit der Besatzung durch die UdSSR im Jahr 1940 war der gesamte Pressesektor der kommunistischen Partei unterstellt worden. Die Propagandaaktivitäten hatten jedoch den Nebeneffekt das insbesondere der Printsektor massiv subventioniert wurde und eine blühende, wenn auch unfreie, Zeitungslandschaft entstand. Die Medien unter Sowjetherrschaft berichteten durchweg strikt nur über politische und ernsthafte Sachverhalte; Unterhaltungs- und Freizeitformate galten als Überbleibsel der Burgeoisie - mediales Entertainment im klassischen Sinne wurde erst Ende der 1970er Jahre per Dekret erlaubt. Zwar gab es während dieser Zeit auch von der Katholischen Kirche subventionierte Dissidentenzeitungen oder diverse aus dem Ausland empfangbare Radiosender (z.B. das von der CIA finanzierte Radio Free Europe), deren Popularität unter den litauischen Bürgern jedoch in Grenzen hielt.

Doch als Michail Gorbatschow Mitte der 1980er Jahre seine Glasnost-Politik begann, legten die Journalisten sämtliche Fesseln der strikten Sowjet-Zensur ab. Das neu erwachte Politikinteresse der Bürger hatte eine weitere Explosion der Mediennutzung zur Folge. Die Zeitungen, die vorher jahrzehntelang trocken über KP-Politik an ihr ausschließlich aus Parteimitgliedern bestehendes Publikum berichtet hatten, entwickelten sich innerhalb weniger Zeit zu Reformmotoren. Zeitungen wie Komjaunimo tiesa (deren Auflage sich zwischen 1988 und 1989 auf 522.000 Exemplare verfünffachte), die im Ausland produzierte Wochenzeitschrift Gimtasis krastas oder der 1989 gegründete, erste private Radiosender M1 entwickelten sich zu Foren, in der die Idee der Unabhängigkeit von Moskau erstmals formuliert und debattiert wurde.  Zahlreiche Journalisten und Chefredakteure in den größten Zeitungshäusern wurden in dieser Zeit zu einflussreichen Mitgliedern der Sajudis-Unabhängigkeitsbewegung, die mit der Zeitung Respublika im September 1989 auch ihr publizistisches Sprachrohr erhielt.

Als das sowjetische Militär während der Ereignisse im Januar 1991, am sogenannten "Blutsonntag", die verkündete Unabhängigkeit mittels Gewalt rückgängig machen wollte, wurde folgerichtig auch der Fernsehturm in Vilnius besetzt und weitere Kommunikationskanäle blockiert. Die Sajudis-Führung um Vytautas Landsbergis musste deshalb über einen im litauischen Parlamentsgebäude versteckten Piratensender mit der Außenwelt kommunizieren. Fernseh- und Radiostationen in der zweitgrößten Stadt Kaunas ließen sich jedoch nicht einschüchtern und sendeten weiter in litauischer und englischer Sprache. Vor allem wegen des mutigen Einsatzes zahlreicher Medien während der prekären Lage 1990/91, genossen Journalisten in den Folgejahren hohe Anerkennung und Heldenstatus in der Bevölkerung.

Der verfassungsgebenden Versammlung am 11. März schließlich, die die Unabhängigkeit einleitete und als einer der ersten Amtshandlungen ein Gesetz zur Pressefreiheit verabschiedete, gehörten wiederum zahlreiche Journalisten an. Während der ersten Legislaturperiode (1990-1992) waren zehn Prozent der Abgeordneten der Seimas, Autoren und Journalisten. In den Folgejahren blühte die Medienlandschaft weiter auf. Weitere Zeitungen wurden gegründet (den Höhepunkt bildete hierbei das Jahr 1995, in dem es landesweit insgesamt 477 Zeitungen gab) und der private TV-Sektor begann zu florieren. Mit Tele3 ging 1993 der erste Privatsender auf Sendung, wenig später folgten LNK und BTV. Litauen galt Mitte der 1990er Jahre zurecht als Vorbild für einen exzellent entwickeltes liberales post-sowjetisches Mediensystem.

Ab den 2000er Jahren erlebten die litauischen Medien eine schwere Legitimitätskrise. Das öffentliche Vertrauen in die Massenmedien verringerte sich um ein Drittel im Vergleich zu den unmittelbaren Folgejahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Laut Beobachtern des litauischen Mediensystems ist dies u.a. Folge einer radikalen Liberalisierung, die jedoch nicht mit einer Internationalisierung der Besitzstrukturen einhergegangen ist. Hinzu kamen wirtschaftliche Schwierigkeiten, die 1996 begannen und durch die weltweite Finazkrise 2007/2008 verstärkt wurden – so ging der Wachstum des BIPs 2009 um 14,8 Prozent zurück, das BIP pro Kopf lag bei circa 19.500 US-Dollar. Weite Teile der Bevölkerung konnten oder wollten sich keine tägliche Zeitungslektüre mehr leisten, die verbleibende Leserschaft wurde mit zunehmend anspruchslosen General Interest- und Celebrity-Themen geködert und die Anzahl von auf Unterhaltungsformaten spezialisierten privaten TV-Sender stieg auf 55 Anbieter an.

Mittlerweile hat sich die litauische Wirtschaft erholt. Das BIP pro Kopf ist inzwischen auf knapp 43.000 US-Dollar angestiegen (Stand 2022). Dennoch konnten die großen Umbrüche auf dem Medienmarkt nicht aufgehalten werden – insbesondere auch aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung in dem Sektor. Heute werden die Medien in Litauen zu großen Teilen von einheimischen Eliten, oder wie sie Irmina Matonyte, Wirtschaftsprofessorin an der ISM Universität Vilnius, nennt, local media barons kontrolliert. Auch aufgrund der historischen Rolle, die Journalisten in der Unabhängigkeitbewegung gespielt haben, sind es heute Eliten aus den Medien, die (vielleicht mehr als in anderen EU-Mitgliedsstaaten) signifikanten Druck auf die handelnde Politik ausüben können.

Medienunternehmen und -konzerne

LRT
Lietuvos Radijas ir Televizija (LRT, ehemals LTV) ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Litauens. LRT startete sein Radioprogramm im Jahr 1926 und nahm 1957 den TV-Sendebetrieb auf. Zunächst gab es im gesamten Land nur dreißig Fernsehgeräte, eine Zahl die jedoch bis 1975, als das Programm in Farbe ausgestrahlt wurde, in die Höhe schnellte. Wichtigste Sendung ist seit jeher "Panorama", die abendliche Nachrichtensendung. Als LRT über die Unruhen von 1991 berichten wollte, wurde die Sendestation von KGB-Agenten und russischen Soldaten für 222 Tage besetzt (siehe Geschichte). Seit Anfang 2015 ist LRT komplett werbefrei. Dies wurde im Rahmen einer Änderung des Gesetzes über den litauischen Rundfunk beschlossen. Künftig finanziert sich LRT ausschließlich über staatliche Ausgaben, Sponsoringhinweise und Einnahmen aus vereinzelten kommerziellen Aktivitäten. 2020 lag das Budget nach eigenen Angaben der Rundfunkanstalt bei 29 Millionen Euro, wovon knapp 62 Prozent in das Programm, etwa 32 Prozent in Personalkosten sowie der Rest in Verwaltungskosten floss. Eine deutliche Steigerung ergab sich 2021 – hier sah der litauische Landeshaushalt 53,8 Millionen Euro vor.

MG Baltic Media
Die MG Gruppe (bis 2021 MG Baltic), kontrolliert über ihre Mediensparte MG Baltic Media den nach Markanteilen größten Privatsender LNK inklusive den Schwesterkanälen TV1, Info TV, 2TV und BTV. Außerdem gehört MG Baltic Media die Magazin-Verlagsgruppe UPG sowie das Telekommunikationsunternehmen Mediafon. Von 2006 bis 2017 betrieb der Konzern zudem die News-Webseite alfa.lt, welche nun zu Naujien? centras gehört. Insgesamt verzeichnete die gesamte MG Gruppe 2020 einen Umsatz von 693 Millionen Euro, der Gewinn belief sich auf 30,4 Millionen Euro. Hiervon verfallen jedoch nur etwa 10 Prozent auf MG Baltic Media. 2020 waren im gesamten Konzern circa 3.600 Mitarbeiter beschäftigt.

Respublika Group
Respublika Publication Group bringt die gleichnamige litauisch-sprachige, rechtsgerichtete Tageszeitung heraus, die seit 1991 auch ein russischsprachiges Pendant hat. Gegründet 1989, publiziert Respublika außerdem noch das Boulevardblatt "Vakaro žinios" und konnte damit über Jahre landesweit erhebliche Reichweiten erzielen. Jedoch veröffentlichte die Zeitung vermehrt Falschnachrichten über die Covid-Impfstoffe während der COVID-19-Pandemie, wie etwa die Behauptung, dass die Impfung mehr Menschen das Leben koste, als sonst durch das Coronavirus sterben würden. Von 2021 und 2022 war die Zeitung ein vehementer Verfechter des Big Family Defense March, einer nationalistischen euroskeptischen Bewegung, die sich gegen die Ratifizierung der Istanbul-Konvention, LGBT-Rechte und Impfungen einsetzt. Die Zeitung erlangte weitere Bekanntheit, als sie die Linie der litauischen Außenpolitik kritisierte, die Ukraine nach der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 zu unterstützen. Infolgedessen stellten die zwei größten Einzelhandelsketten in Litauen (Rimi Baltic und Iki) und die litauische Post den Vertrieb der Zeitung Respublika und ihrer Tochter-Boulevardzeitung Vakaro žinios ein.

Diena Media
Diena Media ist neben der Respublika Gruppe das zweite führende Zeitungshaus Litauens und publiziert mit der gleichnamigen Tageszeitung eines der bekanntesten Blätter des Landes. Weitere wichtige Publikationen sind "Vilniaus Diena", "Klaipeda" und "Kauno Diena". Letztere ist die größte Regionalzeitung des Landes (Kaunas) und war zwischen 1998 und 2007 im Besitz der norwegischen Orkla Media Gruppe. 2010 erwarb die Investorengruppe Baltic Corporate Finance 51 Prozent der Anteile an Diena Media.

TV3 Group
2017 wurde die TV3 Group (damals bekannt als All Media Baltics) gegründet, die zum Telekommunikationsunternehmen Bit? Group gehört und von Providence Equity, einem US-Private-Equity-Fonds, verwaltet wird. Im gleichen Jahr erwarb die damalige All Media Baltics alle Anteile des estnischen Unternehmens Viasat sowie die Fernsehsender „TV3“, „TV6“, „TV8 “, den Radiosender „Power Hit Radio“ und andere Marken, die zuvor zum schwedischen Medienkonzern Modern Times Group gehörten.

Ekspress Group
Das estnische Medienunternehmen Ekspress Group ist in Litauen ebenso wie in Lettland, Estland und bis vor kurzen auch in der Ukraine aktiv. Das Mediensegment umfasst beispielsweise das Online-Portal Delfi, mehrere andere Nachrichtenportale, die Herausgabe von Zeitungen, Büchern und Zeitschriften in Estland. Das Druckdienstleistungssegment umfasst Printall AS. Im Jahr 2021 wurde beschlossen, die Druckerei Printall zu verkaufen. Die wichtigsten Tochtergesellschaften der Ekspress Grupp sind: AS Ekspress Meedia , A/S Delfi, UAB Delfi, SIA Bi?ešu Paradize, AS Õhtuleht Kirjastus, Adnet Media UAB, SIA Altero, Babahh Media OÜ, Kinnisvarakeskkond OÜ, Linna Ekraanid OÜ, SIA D Screens, OÜ Hea Lugu, AS Printall, AS Express Post. Früher besaß die Ekspress Grupp auch das estnische Auskunftstelefon Ekspress Hotline und die Buchhandelskette Rahva Raamat.

Tab. I: Bekannteste Fernsehsender in Litauen 2023

Fernsehsender

Eigentümer

Typ

Sendestart

LRT TV

Lithuanian National Radio and Television

öffentlich-rechtlich

1957

LRT Plius

Lithuanian National Radio and Television

öffentlich-rechtlich

2003

LRT Lituanica

Lithuanian National Radio and Television

öffentlich-rechtlich

2007

LNK

MG Baltic Media

privat

1995

BTV

MG Baltic Media

privat

1991

Info TV

MG Baltic Media

privat

2007

TV1

MG Baltic Media

privat

2003

2TV

MG Baltic Media

privat

2007

TV3

TV3 Group

privat

1993

TV6

TV3 Group

privat

2002

TV8

TV3 Group

privat

2011

TV3 Film

TV3 Group

privat

2003

TV3 Sport

TV3 Group

privat

2009

TV3 Sport 2

TV3 Group

privat

2018

TV3 Sport Open

TV3 Group

privat

2021

Lietuvos rytas TV

Lietuvos rytas

privat

2004

Delfi TV

Ekspress Grupp

privat

2019

Quelle: Eigene Darstellung

Internet

Von den baltischen Staaten weist Litauen aktuell die geringste Internetnutzungsrate auf, wobei sie mit 88 Prozent im Jahr 2022 – dies entspricht 2,35 Millionen Nutzern – dennoch sehr hoch ist. Wie auch in den anderen europäischen Staaten und auf der ganzen Welt ist die Nutzungsrate in den vergangenen 20 Jahren rapide angestiegen. So kam Litauen im Jahr 2000 gerade mal auf 6,4 Prozent Internetnutzer in der Bevölkerung – ein ähnlicher Wert wie in Lettland, wo der Anteil bei 6,3 Prozent gelegen hat. Zum Vergleich: in Estland lag der Anteil der Internetnutzer damals immerhin bereits bei 28,6 Prozent.

Zu den meistaufgerufenen Internetseiten in Litauen zählen die Portale YouTube und Google von Alphabet Inc. (Rang 1 und 2) sowie das soziale Netzwerk Facebook von Meta Platforms, Inc. (Rang 4). Ebenso spielt die Enzyklopädie Wikipedia von der Wikimedia Foundation für die Litauer eine bedeutende Rolle (Rang 8). Auffällig ist auch die starke Präsenz der Webseiten baltischer Medienkonzerne. Hierzu zählt etwa das in den baltischen Staaten sehr erfolgreiche Nachrichtenportal Delfi von der Ekspress Grupp (Rang 3), aber auch das in Litauen bekannte Nachrichtenportal 15min von der Postimees Group ist hier vertreten (Rang 6). Ebenso nennenswert sind der Online-Autoverkauf Autoplius (Rang 10) sowie der Online-Handel Skelbiu (Rang 7) von der Baltic Classfieds Group, die sich auf Kleinanzeigenportale spezialisiert hat.

Tab. II: Die zehn meistbesuchten Internetseiten in Litauen, März 2023

Rang

Internetseite

Beschreibung

Mutterkonzern

1.

YouTube.com

Videoportal

Alphabet Inc.

2.

Google.com

Suchmaschine

Alphabet Inc.

3.

Delfi.lt

Nachrichten

Ekspress Grupp

4.

Facebook.com

Soziales Netzwerk

Meta Platforms, Inc.

5.

Lrytas.lt

Nachrichten

Lietuvos Rytas Media Group

6.

15min.lt

Nachrichten

Postimees Group

7.

Skelbiu.lt

E-Commerce

Baltic Classifieds Group

8.

Wikipedia.org

Enzyklopädie

Wikimedia Foundation

9.

Swedbank.lt

Online-Banking

Swedbank AB

10.

Autoplius.lt

Online-Autoverkauf

Baltic Classifieds Group

Quelle: Semrush.com

Regulierung

Gesetze: Am 15. Juli 1996 verabschiedete das Parlament Seimas das Gesetz zur Implementierung der Massenmedien in Litauen, was die Grundlage für die Regulierung des audiovisuellen Sektor darstellt. 2015 wurde das Gesetz über das öffentliche Informationsverwaltungssystem verabschiedet. Es legt die Grundlagen für die Organisation und den Betrieb des öffentlichen Informationsverwaltungssystems in Litauen fest, einschließlich der Medienaufsicht und -regulierung.

Medienaufsicht: Die Behörde Lietuvos radijo ir televizijos komisija (LRTK) wird vom litauischen Parlament mit der Regulierung des Rundfunksektors beauftragt. Die Arbeit der Behörde ist in der Verfassung geregelt und orientiert sich insbesondere an Informationsgesetz aus dem Jahr 2000, einer Aktualisierung des Mediengesetzes von 1996. Gemeinsam mit einer anderen Behörde, der Communications Regulatory Authority (Rysiu Reguliavimo Tarnyra, RRT) ist die LRTK für die Frequenzvergabe und die Einhaltung des Jugenschutzes zuständig.

Lizensierung: Medienunternehmen in Litauen müssen eine Lizenz von der LRTK beantragen, um Rundfunk- und Fernsehdienste anbieten zu können. Die LRTK überprüft die Anträge und vergibt Lizenzen entsprechend den gesetzlichen Anforderungen. Es gibt auch spezielle Anforderungen für die Lizenzierung von Auslandssendern in Litauen.

Inhaltliche Regulierung: Die LRTK ist auch für die inhaltliche Regulierung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen in Litauen verantwortlich. Sie stellt sicher, dass die Programme die nationalen Gesetze und Vorschriften einhalten, einschließlich der Regeln für die Programmqualität, die Unabhängigkeit der Berichterstattung, den Jugendschutz und die Achtung der Menschenrechte.

Pressefreiheit: Litauen hat eine Pressefreiheit, die durch das Gesetz geschützt ist. Medienunternehmen und Journalisten haben das Recht, frei zu berichten und Informationen zu verbreiten, ohne Zensur oder Einschränkungen durch die Regierung oder andere Institutionen. Es gibt jedoch Gesetze und Vorschriften, die die Verbreitung von Hassreden, Verleumdungen und anderen illegalen Inhalten einschränken.

Selbstregulierung: Neben der staatlichen Medienregulierung gibt es in Litauen auch Selbstregulierungsmechanismen für die Medien. So reguliert sich der Printsektor selbst. Dies geschieht etwa über den Litauischen Journalistenverband, den die Litauische Journalistenvereinigung sowie diverse weitere Interessensverbände konzipiert haben. Dieser legt die ethischen Richtlinien für Journalisten fest und behandelt Beschwerden von Bürgern über die Arbeit von Journalisten.

Quellen/Literatur

  • Nugaraité, Audroné: "The Lithuanian Media Landscape". In Georgios Terzis (Hrsg.), European Media Governance: National and Regional Dimensions. Bristol: Intellect Books (2007), 387-399
  • Sükösd, Miklós & Péter Bajomi-Lázár (Hrsg.): Reinventing Media: Media Policy Reform in East-Central Europe. Budapest: Central European University Press (2003).

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