Zwischenbilanz: Bertelsmann macht 333 Millionen Euro Verlust

31.08.2009

Europas größter Medienkonzern Bertelsmann hat im ersten Halbjahr 2009 einen Verlust in Höhe von 333 Millionen Euro verbucht. Verantwortlich dafür seien Wertberichtigungen sowie „der Einbruch der Werbemärkte und die Konsumzurückhaltung in vielen Ländern“, teilte das Unternehmen mit. Im Vorjahr hatte die Bertelsmann AG in den ersten sechs Monaten des Jahres noch einen Gewinn von 372 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz des Medienkonzerns sank im ersten Halbjahr 2009 um knapp sieben Prozent auf 7,198 Milliarden Euro (1. Halbjahr 2008: 7,720 Milliarden Euro). Überdurchschnittlich stark schrumpfte der Umsatz beim Hamburger Zeitschriftenverlag Gruner+Jahr, der RTL Group und im Medienclub-Geschäft der so genannten Direct Group. „Wir steuern den werbebedingten Umsatzrückgängen entschlossen entgegen“, sagte der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Hartmut Ostrowski bei der Vorstellung der Zwischenbilanz.

Wie „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe meldet, nimmt der angekündigte Sparkurs konkrete Formen an. Bis Ende des Jahres sollen die Kosten um etwa eine Milliarde Euro sinken. So soll die Service-Tochter Arvato dem Bericht zufolge zum Beispiel etwa 250 Millionen Euro einsparen, der Verlag Gruner+Jahr etwa 200 Millionen Euro, das Buchclubgeschäft rund 50 Millionen Euro. Durch Stellenabbau in allen Sparten sollen etwa 200 Millionen Euro eingespart werden, berichtet das Nachrichtenmagazin. Im ersten Halbjahr sank die Zahl der Mitarbeiter bereits um rund 3,5 Prozent auf 103.452 weltweit.

Mehr dazu:

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