Länderporträt Schweden

Schweden gilt als Vorreiter auf dem Gebiet staatlich garantierter Presse- und Informationsfreiheitsrechte. Als erstes Land überhaupt führte es bereits 1766 ein Pressegesetz ein, welches Meinungs-, Berichterstattungs- und Zensurfreiheitsrechte verbriefte und darüber hinaus die für Schweden bis heute so charakteristischen Offentlighetsprincipen (Öffentlichkeitsprinzipien) einführte. Letztere legen bis heute fest, dass jeder schwedische Bürger das Recht hat, bei staatlichen und lokalen Behörden Akten einzusehen und zu kopieren – unabhängig davon, ob die Informationen ihn persönlich betreffen oder nicht. Freilich steht diese umfassende Gewährung von Transparenz- und Öffentlichkeitsgesetze seit dem Beitritt des Landes in die EU (1995) sowie vor dem Hintergrund des digitalen Medienwandels zunehmend in der Kritik und bildet den Gegenstand von Reformforderungen seitens Datenschützern sowie der EU. Jüngste Beispiele hierfür sind die Auseinandersetzungen um die Auswertung von in Schweden frei zugänglichen Steuer- und Strafregisterdaten von Bürgern seitens kommerzieller Online-Dienste sowie die Forderung der EU, die schwedischen Öffentlichkeitsgesetze mit den Geheimhaltungsgesetzen der anderen Mitgliedsländer zu harmonisieren.


Vergleichende Erhebungen bescheinigen Schweden regelmäßig Spitzenwerte in den Kategorien Medien- und Internetnutzung, Alphabetisierungsrate sowie Informations- und Kommunikationsinfrastruktur. Zu den weiteren Besonderheiten des schwedischen Mediensystems zählen ferner die im internationalen Vergleich hohen pro-Kopf-Zeitungsnutzungszahlen, der Dominanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf dem TV-Markt, international erfolgreich agierende Medienunternehmen sowie der ausgeprägten Zugriffs der Regierung auf die allgemeine Rundfunk- und Medienordnung.


Der Umsatz der gesamten schwedischen Medienindustrie beträgt 2023 5,85 Milliarden US-Dollar, wovon mit 3,02 Milliarden US-Dollar mehr als die Hälfte des Umsatzes dem TV-Sektor zuzuschreiben sind (TV und Video). Demgegenüber entfallen 1,71 Milliarden US-Dollar auf das Verlagswesen (Zeitungen, Magazine, Bücher), welches somit den zweitgrößten Sektor in Schweden bildet (Statista 2023).

Basisdaten

Einwohner: 10.452.326 Millionen (Dezember 2021)
Haushalte: 4,274 Mio (2014)
Durchschn. Haushaltsgröße: 1,9 Personen (2021)
Religionen: Protestanten 41%, Muslime 5%, Orthodoxe 1%, Katholiken 2%, Andere 13%
Größte Städte: Stockholm: 975.551 (2020); Göteborg 579.281 (2020); Malmö 344.166 (2020)
Regierungsform: Parlamentarische Monarchie
Staatsoberhaupt: König Carl XVI. Gustaf (seit 1973)
Regierungschefin: Ministerpräsident Ulf Kristersson (seit 2022)
Arbeitslosenrate: 8,8% (2021); 16,3% (2013)
Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt: 39,63% (2020)
BIP: 537,6 Milliarden USD (2020)

Medienumsatz: 5,85 Milliarden USD (2023)
Fernseh-Dauer pro Einwohner: 164 Minuten pro Tag
Größte Medien- und Telekommunikationskonzerne: Spotify AB, Telia Company, Tele 2 Sverige AB, Bonnier AB, Modern Times Group, SVT
Rundfunkgebühren: keine (seit 2020), Finanzierung durch Public-Service-Steuer (1% des individuellen Einkommens, höchstens 125 Euro)

Presse

Die Nutzungs- und Reichweitewerte von Presseerzeugnissen sind in Schweden traditionell hoch, wenn auch in den letzten Jahren das digitale (Internet-)Angebot der Verleger deutlich mehr Zulauf verzeichnen konnte, während die traditionellen Print-Medien an Einfluss verloren haben. Insgesamt hat die allgemeine Zeitungskrise der vergangenen Jahre jedoch auch Schweden nicht verschont, wenngleich sie in weniger dramatischen Ausmaßen wie in anderen europäischen Ländern spürbar gewesen ist. Dennoch gehörten Einsparungsmaßnahmen und großflächige Umstellungen auf Paywalls und kostenpflichtigen Digitalausgaben der Tageszeitungen in den 2010er-Jahren zur Tagesordnung – sie weisen freilich auf den gestiegenen Bilanzdruck der Verlage hin. In Südschweden wurden zwischen 2010 und 2013 etwa 40% der Belegschaft der Printjournalisten abgebaut (rund 250 Stellen), während in der Zeit von 2004 bis 2014 einen Rückgang bei Tageszeitungsredakteuren von 25 Prozent verzeichnet wurde. Im gleichen Zeitraum wurden ein Drittel aller Lokalredaktionen eingestellt.

Mittlerweile konnte sich der Sektor deutlich erholen. Die Tagesreichweite von Zeitungen lag nach Angaben des Instituts Nordicom 2022 bei 73 Prozent unter den 9-85 jährigen – Spitzenwert in Europa. Zum Vergleich: 2013 waren es 67%, 2009 77% und 1995 noch 80%. Der in den vergangenen Jahren wieder gestiegene Anteil täglicher Zeitungsleser ist ein Ergebnis des breiten Angebotes digitaler Medien in Schweden. Dennoch zeigen die sinkenden Umsatz den nach wie vor schweren Stand des Sektors. Alleine zwischen 2017 und 2023 ist der Jahresumsatz von Zeitungen und Magazinen von 1,75 Milliarden auf 1,14 Milliarden US-Dollar gesunken.

Die umsatzstärksten Zeitungsverlage sind die Unternehmensgruppen Bonnier AS und Schibsted AB (siehe Abb. I). Gemeinsam erwirtschaften sie fast die Hälfte des gesamten Branchenumsatzes (Bonnier: 30,7%, Schibsted: 18,1%; 2021). Der norwegische Medienkonzern Schibsted AS verlegt die beliebteste Boulevard-Zeitung "Aftonbladet", deren Onlineausgabe auch zu den meistbesuchten Webseiten im Land gehört (siehe Tab. I). Die Bonnier-Gruppe versammelt die schwedischen Tageszeitungen Dagens Nyheter, Expressen, GT, Kvällsposten, Sydsvenskan, Helsingborgs Dagblad und Dagens Industri sowie die Zeitschriften von Bonnier Magazines & Brands, das Druckunternehmen Bold Printing Stockholm und Bonnier News Local (Gesamtumsatz 2021: 1,55 Mrd. SEK), das mehrere lokale Tageszeitungen in Schweden vertreibt.

Der drittgrößte Verleger von Zeitungen in Schweden und zugleich zweitgrößte schwedische Verleger ist Norrköpings Tidningars Media mit einem Gesamtumsatz von 1,87 Mrd. SEK im Jahr 2021. Die Boulevardzeitung Norrköpings Tidningar (kurz: NT) blickt auf eine lange Tradition zurück – sie ist bereits 1758 gegründet worden und war über Jahrzehnte einer der Meinungsführer des Landes. Wie viele andere Zeitungen hatte die NT in den vergangenen 20 Jahren mit rückläufigen Zahlen für die Print-Auflage zu kämpfen. Die Auflage von Norrköpings Tidningar betrug im Jahr 2002 noch 49.400 Exemplare pro Woche. Zehn Jahre später, im Jahr 2012, betrug die Auflage nur noch 39.500 Exemplare pro Woche. 2019 belief sich die wöchentliche Auflage auf 31.800 Exemplare. Zugleich können online jedoch zeitweise hohe Aufrufzahlen generiert werden – in der letzten Aprilwoche des Jahres 2017 konnten beispielsweise rund 217.000 Leser gezählt werden.

Abb. I: Die größten Zeitungsverlage in Schweden 2021 nach Gesamtumsatz in Mrd. SEK

Quelle: Statista.com

Rundfunk

Im EU-weiten Vergleich sehen die Schweden 2022 mit am wenigstens lineares Fernsehen, demgegenüber liegt der Fernsehkonsum für lineares Fernsehen und Streaming in der gemeinsamen Betrachtung mit 89 Prozent jedoch deutlich über dem EU-Schnitt von 80 Prozent. Dafür liegen die Werte für die (nahezu) tägliche Radionutzung mit einem Anteil von 51% über dem EU-weiten Durchschnitt von 47% (2021, Euro-Barometer). Auch bei der Nutzung von IPTV weist Schweden hohe Werte auf. So lag die Zahl der Haushalte mit IPTV-Abonnements 2021 bei rund 1,6 Millionen.

Schweden zählt zu den Pionieren bei der Einführung des digitalen Rundfunks. Nach einem Beschluss des schwedischen Reichtags aus dem Jahr 1997 wurden 1999 digitale terrestrische Rundfunkübertragungsverfahren eingeführt und bereits 2007 wurde die Übertragung von Fernsehprogrammen mit analogen Sendeverfahren flächendeckend eingestellt.
Die beiden wichtigsten Akteure auf dem schwedischen Rundfunkmarkt sind neben der Telia Company (TV4 und seine regionalen Ableger) die öffentlich-rechtliche Fernsehgesellschaft Sveriges Television AB (SVT; svt1, svt2) und die Modern Times Group (MTG; TV3, TV6, TV8).

Abb. II: Marktanteile der größten Fernsehsender in Schweden am Gesamtpublikum (ab 3 Jahre) 2022

Quelle: Statista.com

Öffentlich-rechtliches Fernsehen
Der erste öffentlich-rechtliche TV-Sender Schwedens SVT1 nahm am 4. September 1956 den Sendebetreib auf. 1969 begann die Ausstrahlung von SVT2. Aktuell betreibt SVT sieben TV-Kanäle, darunter sechs nationale – SVT1, SVT2, SVT24, den Kinderkanal SVT B, UR, und dem Doku-Sender Kunskapskanalen sowie den internationalen Sender SVTWorld.

SVT ist als Aktiengesellschaft organsiert und mehrheitlich in Besitz einer staatlich kontrollierten Stiftung. Bis 2020 erfolgte die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Programms über eine Rundfunkgebühr in Höhe von ca. 18,70 Euro im Monat (Stand 2015). Ab 2020 erfolgt die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch die neu eingeführten Public-Service-Steuer. Diese beläuft sich auf 1% des individuellen Einkommens, höchstens jedoch 125 Euro (Stand 2020).
Die im SVT-Programm gesendeten Inhalte können nach Ausstrahlung auf svt.se auch online gesehen werden, dort werden sie allerdings nach 30 Tagen depubliziert.

Privates Fernsehen

Die Gründung der Modern Times Group (MTG) ging 1994 aus dem Zusammenschluss und der Ausgliederung der verschiedenen Medienunternehmen der schwedischen Investmentgesellschaft Kinnevik hervor. Kinnevik – 1936 von den Familien Stenbek, Klingspor und Horn gegründet und ursprünglich in der Holz- und Stahlindustrie tätig – hält bis heute große Anteile an der MTG wie auch an anderen Unternehmen aus der Medien und technologischen Dienstleistungsbranche, darunter Zalando und Rocket Internet. Die Modern Times Group ein internationales Unterhaltungsunternehmen, welches in über 130 Ländern aktiv ist. Das Unternehemnsportfolio umfasst u.a. 60 TV Kanäle, mehrere Film- und Fernsehproduktionsgesellschaften, Radiostationen, Gratiszeitungen sowie Unternehmen im Bereich E-Commerce. MTG ist ist zudem beteiligt an dem pan-europäischen Telekommunikationsbetreiber Tele2 und dem digitalen Dienstleistungsunternehmen Millicom.

Eine prägende Figur in der Unternehmensgeschichte von MGT war der Medienmagnat Jan Stenbeck (1942-2002), der seit 1976 bis zu seinem Tod 2002 als Hauptaktionär CEO von Kinnevik den Ausbau der Medien- und Kommunikationssparten des Unternehmens vehement vorantrieb. Stenbeck – der  aufgrund seiner aggressiven Expansionspolitk und wettbewerbsgeprägten Unternehemsphilosophie aber auch aufgrund seines persönlichen Führungsstils oft auch mit Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi verglichen wird – war eine prägende Größe bei der Einführung des privaten Rundfunks in Schweden.

TV4 (TV fyra) ist ein schwedischer frei empfangbarer Fernsehsender im Besitz von TV4 AB, einer Tochtergesellschaft von TV4 Media AB. Die Ausstrahlung erfolgte 1990 über Satellit und seit 1992 auch über terrestrisches Fernsehen. Im Jahr 1994 wurde TV4 zum größten Sender und blieb dies mehrere Jahre lang. Die beiden Sender von Sveriges Television (SVT) verloren einige Jahre lang immer mehr Zuschauer. Nach Programmänderungen im Jahr 2001 hatte SVT1 praktisch die gleichen Zuschauerzahlen wie TV4. Von 2004 bis 2019 war die TV4-Gruppe voll aktives Mitglied der European Broadcasting Union. Seit 2020 ist TV4 wieder der größte TV-Sender des Landes.

TV4, welches ursprünglich zur Bonnier-Gruppe gehörte (als Teil der Bonnier Broadcasting), wurde im Dezember 2019 für 9,2 Mrd. SEK von der Telia Company übernommen, die somit zum neuen Eigentümer der fortan als TV4 Media AB vermarkteten Holdinggesellschaft wurde. Die geplante Übernahme war bereits im Juli 2018 bekannt geworden.

Internet

Schweden weist im internationalen Vergleich regelmäßig hohe Werte bei allen Internetrelevanten Erhebungen aus. So betrug die tägliche Internetnutzerzahl 2022 knapp 90 Prozent – von der Bevölkerung haben sogar rund 98 Prozent schon mal benutzt, wie eine Statistik von Eurostat aus dem Jahr 2022 angibt. Wenig überraschend liegt die Netzabdeckung in Schweden bei über 97 Prozent. Auch im Bereich der digitalen Infrastruktur gehört Schweden zu den führenden Ländern weltweit. Nach Daten der OECD waren bereits 2010 82,6% der schwedischen Haushalte mit einem Breitbandanschluss ausgestattet. Nur Island (87%) und Südkorea (97,5%) wiesen damals höhere Werte auf. Im Jahr 2022 liegt der Anteil der Haushalte mit Breitbandanschluss bei mehr als 91 Prozent.

Deutlich wird die herausragende Stellung Schwedens im Bereich der Kommunikationsinfrastruktur auch im weltweiten Vergleich der Durchschnittsgeschwindigkeiten der Internetzugänge. Im Juni 2023 weist Schweden eine durchschnittliche Download-Geschwindigkeit im Breitband von rund 109 Mbit/s auf (Rang 31 weltweit). Für mobiles Internet liegt die Download-Geschwindigkeit bei durchschnittlich rund 97 Mbit/s (weltweit Rang 11).

Bei den meistbesuchten Internetseiten Schwedens zählen Google.com, eine Suchmaschine, und YouTube.com, ein Videoportal, beide gehören zu Alphabet Inc, zu den Spitzenreitern. Auf dem dritten Platz befindet sich Facebook.com, ein soziales Netzwerk, das zu Meta Platforms, Inc. gehört. Populäre Internetseiten sind ebenso das zum norwegischen Schibsted-Verlag gehörende Nachrichtenportal Aftonbladet.se und Expressen.se, ein Nachrichtenportal von der schwedischen Bonnier-Gruppe.

Weiterhin sind Instagram.com, ein soziales Netzwerk von Meta Platforms, Inc., und Openai.com, ein Chatbot von OpenAI LP, in den Top-10 vertreten. Twitter.com, ein weiteres Soziales Netzwerk, betrieben von Twitter Inc., belegt den zehnten Platz. Darüber hinaus finden sich andere beliebte Internetseiten wie Svt.se, der Internetseite des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von SVT, und Blocket.se, ein E-Commerce-Portal von Schibsted, in der Liste. Live.com, ein E-Mail- und Webportal von Microsoft Corporation, sowie Dn.se, ein Nachrichtenportal von Bonnier, sind ebenfalls in den Top-15 vertreten. Die Liste wird durch Reddit.com, einem sozialen Netzwerk um die Norwegerin Kristin Skogen Lund (CEO von Reddit Inc.) abgeschlossen.

Tab. I: Die meistbesuchten Internetseiten in Schweden, Juni 2023

Rang

Internetseite

Beschreibung

Mutterkonzern

1.

Google.com

Suchmaschine

Alphabet Inc.

2.

YouTube.com

Videoportal

Alphabet Inc.

3.

Facebook.com

Soziales Netzwerk

Meta Platforms, Inc.

4.

Aftonbladet.se

Nachrichten

Schibsted

5.

Expressen.se

Nachrichten

Bonnier

6.

Wikipedia.org

Enzyklopädie

Wikimedia Foundation

7.

Google.com

Suchmaschine

Alphabet Inc.

8.

Instagram.com

Soziales Netzwerk

Meta Platforms, Inc.

9.

Openai.com

ChatGPT (Chatbot)

OpenAI LP

10.

Twitter.com

Soziales Netzwerk

Twitter Inc.

11.

Svt.se

Rundfunk

SVT

12.

Blocket.se

E-Commerce

Schibsted

13.

Live.com

E-Mail, Webportal

Microsoft Corporation

14.

Dn.se

Nachrichten

Bonnier

15.

Reddit.com

Soziales Netzwerk

Reddit Inc.

 Quelle: Similarweb.com

Regulierung

Die zentrale Einrichtung für Fragen der Medienpolitik und –regulierung in Schweden ist das Kulturministerium (Kulturdepartementet). Ihr unterstehen mehrere Behörden und behördliche Einrichtungen, die wesentliche medienrelevante Politikbereiche behandeln.

Die wohl wichtigste unter Ihnen ist die schwedische Rundfunkbehörde (Myndigheten för radio och tv). Seit dem neuen Hörfunk- und Fernsehgesetz vom 1. August 2010 ersetzt diese die ehemalige Rundfunkkommission und die schwedischen Radio-und Fernsehbehörde und bündelt deren Kompetenzen. Die neue Rundfunkbehörde übt die Rundfunkaufsicht aus und entscheidet u.a. über Rundfunklizenzen sowie die Gebühren und Zulassungen für terrestrisches Fernsehen.

Eine Besonderheit der schwedischen Rundfunklandschaft ist die hohe Anzahl von TV-Kanälen, die im Besitz ausländischer Medienunternehmen stehen oder aus dem Ausland gesendet werden. Diese unterstehen nicht unmittelbar den schwedischen Radio und Fernsehgesetzen. Dies betrifft eine Reihe von Hauptkanälen: TV3, TV6, TV8 und TV10 (TMG) werden von Viasat Broadcasting UK übertragen sowie Kanal 5, welcher ebenfalls aus dem Verenigten Königreich aus übertragen wird. Für diese Fälle existieren bilaterale Vereinbarungen, wonach die schwedische Rundfunkbehörde Programm- und Werbebeschwerden an die zuständigen Einrichtungen vor Ort wie die Ofcom (Office of Communication) oder die ASA (Advertising Standards Authority) zu richten hat.

Seit 1971 besitzt Schweden ein System der Pressesubventionierung. Die zuständige Regierungsbehörde ist der Presseförderungsrats (Presstödsnämnden). Er entscheidet über die Genehmigung und Verteilung der staatlichen Zuschüsse für die Tagespresse nach den Statuten des Jahrespresseförderungsgesetzes, verfolgt und analysiert die Entwicklung in den Zeitungsmarktes und veröffentlicht Daten über Zeitungsauflagenentwicklung in Schweden.

2010 wurde das Presseförderungsgesetz auf Druck der EU-Kommission modifiziert, u.a. wurden die Förderhöchstsummen herabgesetzt. Aktuell werden rund 88 Tageszeitungen subventioniert, was einem Fördervolumen von SEK 463,6 Millionen entspricht. Zudem erhalten 136 Zeitungen Distributionshilfen im Gesamtwert von 55,4 Mio SEK.

Quellen/Literatur