Holtzbrinck-Verlag verkauft VHB, "Tagesspiegel" und "Zeit"

26.03.2009

Die Verlagsgrupppe Georg von Holtzbrinck verkauft zur Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis ein Zeitungspaket an den Verlagserben Dieter von Holtzbrinck. Er übernimmt das "Handelsblatt", die "Wirtschaftswoche" und 50 Prozent an der "Zeit". Im Gegenzug verzichtet der ehemalige Verleger der Verlagsgruppe Holtzbrinck auf finanzielle Ansprüche, die ihm aus seiner Trennung von der Verlagsgruppe zustehen.
"Mit diesem Schritt vergrößert die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ihren Spielraum, um in Zeiten einer weltweiten Rezession und des Umbruchs im Medienbereich ihre strategischen Pläne zu realisieren", so der Konzern in einer Pressemitteilung.
Dieter von Holtzbrinck hatte die Verlagsgruppe 2006 verlassen. Nach Informationen des Fachmagazins "Kress“ erhält er als Ausgleich für seinen Rückzug jährlich bis zu 30 Millionen Euro aus der Verlagsgruppe, die in eine Familienstiftung überführt werden. Die Auszahlungen hätten die Eigenkapitalbasis der Verlagsgruppe angesichts einer schwerigen Geschäftslage insgesamt nachhaltig geschwächt.
Die Print-Redaktionen der genannten Blätter dürften sich über den Verkauf an Dieter von Holtzbrinck freuen: Stefan von Holtzbrinck gilt nicht gerade als überzeugter Print-Mann und hat die Geschäfte in den letzten Jahren zunehmend auf Online-Aktivitäten ausgerichtet. Mit Dieter von Holtzbrinck bekommen sie nun wieder einen Verleger, der die Verlagsgruppe seit den 70er Jahren mit geführt hatte. Beim Holtzbrinck-Verlag heißt es, man bekunde mit dem Vorgehen die "Verbundenheit und Verpflichtung den Qualitätsmedien gegenüber".

Mehr dazu finden Sie hier:

Dieter von Holtzbrinck kauft VHB-Titel, "Handelsblatt" und Hälfte der "Zeit" (Kress)
Dieter von Holtzbrinck kauft Halbbruder Zeitungen und Zeitschriften ab (Spiegel Online)
Presseerklärung Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (Presseportal)
Dieter von Holtzbrinck auf Shoppingtour (Focus Online)
"In bewährten Familienhänden" (Handelsblatt)