Gruner & Jahr vor umfassendem Umbau

08.06.2009

Vorstandschef Bernd Buchholz will den Hamburger Zeitschriftenkonzern Gruner + Jahr neu ausrichten, um den Verlag vor einem drohenden Abrutschen in die Verlustzone zu retten. "Neben Um- und Ausbau des Kerngeschäfts müsse ein Neuaufbau stattfinden", erklärte Buchholz nach einem Managementtreffen vergangene Woche in einer hausinternen Mitteilung, die dem "Kontakter" vorliegt.
Im Vordergrund stehe der Ausbau des Kerngeschäfts "über Services wie Corporate Publishing, Plattformen wie die Online-Vermarktung". Zudem möchte sich der Verlag offenbar auf "Länder zur Erschließung von Wachstumsregionen" konzentrieren. Im Ausland hat sich Buchholz viel vorgenommen. Hier sollen im zweiten Halbjahr "länderübergreifende Maßnahmen" vollzogen werden, heißt es. Zudem wolle man in Indien und China wachsen.
Das Maßnahmenpaket soll dazu führen, dass die Bertelsmann-Tochter mittelfristig wieder profitabel wächst. Denn der Verlag droht 2009 in seinem Heimatmarkt Verluste zu machen. Im größten und wichtigsten Markt sei der Anzeigenumsatz nach Verlusten im Vorjahr seit Jahresbeginn weiter massiv eingebrochen, heißt es in der Mitteilung. Für Buchholz ist ein neuer Kurs wichtig, um drei Ziele zu erfüllen: "Erhalt und Stärkung als Verlags- und Medienhaus, Sicherung des Profitabilitätsniveaus sowie langfristiges organisches Wachstum."
Unklar ist, wie viele Arbeitsplätze der Umbau bei Gruner + Jahr kostet. Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski plant, ein in seiner Geschichte einmaliges Sparpaket zu schnüren. Damit soll auch ein konzernweiter Stellenabbau einhergehen, wie "w&v" vergangene Woche meldete. Unterstützung holt sich Bertelsmann bei der Unternehmensberatung McKinsey.


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