Bloomberg vs. Comcast: Lobbying gegen NBC-Übernahme

11.02.2011

Der Medienkonzern und Informationsdienstleister Bloomberg L.P. hat im vergangenen Jahr massive Lobbying-Anstrengungen gegen den inzwischen genehmigten Comcast/NBC Universal-Merger betrieben. Dies geht aus der aktuellen Cover-Story des US-Magazin The Nation hervor, die vom investigativen Journalisten Aram Roston verfasst wurde.

Demnach befürchteten die Bloomberg-Verantwortlichen - allem voran New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg (Foto), der nach wie vor 88 Prozent am Unternehmen besitzt -, dass Comcast durch den Merger Bloombergs gleichnamigen Fernsehkanal im Kabelnetz diskriminieren und den zu NBC gehörenden Konkurrenten CNBC hingegen auf prominenteren Kabelslots platzieren würde. Es folgte eine Lobbying-Offensive, in derem Rahmen Bloomberg diverse Interessengruppen, Verbraucherorganisationen und Think Tanks vereinte und gegen Comcast mobilisierte. Dazu wurden eigens hochrangige Juristen und Lobbyisten engagiert, unter anderem der ehemalige FCC-Vorsitzende Kevin Martin sowie Howard Wolfson, einer der prominesten Berater der Demokratischen Partei. Parallel dazu wurde in Bloombergs Magazin Business Week Stimmung gegen die Übernahme gemacht und auf die millionenschwere Lobbyingarbeit von Comcast hingewiesen.

Am Ende zahlte sich die Initiative aus: die Übernahme wurde zwar genehmigt, jedoch nur unter der Auflage, dass Bloomberg TV in Comcasts Kabelslots gleichberechtigt neben CNBC platziert wird.

Mehr dazu:

- Aram Roston (The Nation): How Bloomberg Does Business (10.02.2011)