Update: Anstieg der Gehälter von Medienkonzernmanagern

04.07.2011

Im April 2011 bezifferte ein Dossier von mediadb.eu das durchschnittliche Jahresgehalt eines US-Medienmanagers im Jahr 2010 auf neun Millionen US-Dollar. Eine von der New York Times in Auftrag gegebene Studie der Forschungsagentur Equilar, der aktuellere Daten zu Grunde liegen, kommt nun auf einen noch höheren Wert. Demnach verdienten Führungskräfte in US-Medienkonzernen vergangenes Jahr im Durchschnitt 10,8 Millionen US-Dollar.

Ein schon im April zu beobachtender Trend liegt darin, höhere Bonuszahlungen auszuschütten. Solche Boni für die Top-Medienmanager stiegen 2010 um 38 Prozent an und sind mittlerweile dreimal so hoch wie noch vor der Finanzkrise 2008. In den USA zählen im Mediensektor engagierte Führungskräfte neben CEOs von Erdölkonzernen zu den bestverdienensten Managern. Zwar erholten sich Umsätze und Gewinne von Medienkonzerne 2010 auf das Niveau vor der Krise. In einigen Fällen stiegen die Gehaltszahlungen aber schneller als die wirtschaftliche Performance. Zudem profitierten fast ausnahmslos nur die obere Führungsetagen von Umsatz- und Gewinnsteigerungen, während die Angestellten der Konzerne außen vor blieben.

2010 lag das durchschnittliche Monatsgehalt eines US-Arbeitnehmers bei 3008 US-Dollar. Führungskräfte von Medienkonzernen verdienten demnach circa das 300-fache dieses Betrags. Die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten liegt gegenwärtig bei neun Prozent, 2010 verloren eine Million Amerikaner ihr Haus, 44 Millionen US-Bürger sind auf Essensmarken angewiesen. Die von der Obama-Administration verabschiedete Wall Street-Reform gibt Aktionären nur unzureichende Möglichkeiten das Gehalt von Konzernmanagern zu kontrollieren.

Mehr dazu:

New York Times: We Knew They Got Raises. But This? (02.07.2011)