News Corp., Alibaba Group u.a. zeigen Interesse an Yahoo

05.10.2011

Nachdem die Yahoo-Chefin Carol Bartz vor einem Monat entlassen wurde, ist der Konzern auf der Suche nach einer neuen Wachstumsstrategie. Während im September noch nach einem neuen CEO gesucht wurde, wird Yahoo derzeit von diversen interessierten Medienunternehmen für Gesprächsverhandlungen kontaktiert. Interessenten aus China, Russland und den USA führen auch untereinander bereits Absprachen. Die Redaktion von mediadb.eu hat die aktuellen Entwicklungen analysiert:

Durch welche aktuellen Entwicklungen ist der Konzern Yahoo geprägt?
Der aktuelle Börsenwert des Suchmaschinenanbieters liegt derzeit bei 18,7 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Google kann mit 156,32 Milliarden punkten. Insidern zufolge ist der krisengeplagte US-Konzern Yahoo „nur noch ein Schatten seiner selbst, da Konkurrent Google schon lange die Nase vorn hat“. In den letzten zwei Jahren sollte CEO Carol Bartz dem Unternehmen zum Aufschwung verhelfen – ein gescheitertes Vorhaben, das in ihrer Entlassung im September mündete.

Am Montag wurde eine Kooperation mit der Walt Disney-Tochter ABC bekannt gegeben. ABC News soll künftig zentraler Nachrichtenlieferant für das Internetportal sein, wobei die Unternehmen die Themen gemeinsam aufbereiten wollen. Dafür werden in New York, Washington und Los Angeles neue Büros eingerichtet. Auf diese Weise sollen monatlich mehr als 100 Millionen Nutzer angesprochen werden. Zudem profitiert die Yahoo-Aktie, die seit Montag um sieben Prozent zunahm, von den aktuellen Übernahmespekulationen.

Welche Medienunternehmen zeigen Interesse an Yahoo?
Der kürzlich aufgrund des Abhörskandals in Verruf geratene Rupert Murdoch ist einer der Interessenten an Yahoo. Die News Corp. soll laut New York Times nicht nur mit Yahoo, sondern auch mit mehreren Finanzfirmen wie Silver Lake Partners Kontakt aufgenommen haben.

Weiterhin haben sowohl das chinesische Handelsportal Alibaba als auch Digital Sky Technologies aus Russland ihre Fühler nach dem Suchmaschinenbetreiber ausgestreckt. Laut Informationen von Bloomberg beraten diese beiden Unternehmen zusammen mit der Investmentgesellschaft Silver Lake Partners über ein gemeinsames Angebot. Insbesondere der chinesische Alibaba-Konzern ist laut Informationen des Tech-Blogs All Things D „sehr an einem Kauf“ des gesamten Unternehmens interessiert. Auf diese Weise könnte sich die Alibaba-Group, die unter anderem China Yahoo betreibt, den eigenen 40 Prozent-Anteil von Yahoo zurückkaufen. Ernsthafte Kaufabsichten gehen außerdem laut New York Times von Silver Lake Partners, Providence Partners, Andreessen Horowitz und Microsoft aus. Weitere strategische Partner mit Interesse an Yahoos Nachrichtenseiten seien Google, Facebook und Comcast.

Wie steht Yahoo zu einer Übernahme?
Laut Informationen des Wall Street Journal ist Yahoo einer Übernahme nicht abgeneigt. Eine eingeweihte Person habe der Zeitung mitgeteilt, dass die langjährigen Yahoo-Berater Allen & Co. sowie Goldman Sachs derzeit finanzielle Informationen zusammenstellen. In den kommenden Tagen sollen sie potentiellen Käufern zugesandt werden. Auf diese Weise treibt der Konzern einen Verkauf bzw. Beteiligungen selbst voran. Für eine endgültige Entscheidung müssen sich die Interessenten allerdings noch einige Monate gedulden.

 
Mehr dazu:

- The Independent: Meet Jack Ma, the man who might just buy Yahoo (04.10.2011)

- New York Times: Questions Over Yahoo’s Value as Buyers Weigh Bids (03.10.2011)