Halbzeit: Medienkonzerne mit Umsatz- und Gewinnplus

13.08.2012

Die Mehrheit der zehn größten Medienkonzerne der Welt konnte im ersten Halbjahr 2012 gestiegene Umsätze und Einnahmen verzeichnen. Nur News Corp. und Sony meldeten Umsatz- und Gewinneinbußen (die Halbjahresberichte von Bertelsmann und Vivendi werden erst Ende August veröffentlicht; Cox Enterprises publiziert keine Quartalsergebnisse). Die Redaktion von mediadb.eu hat einen Überblick über die bereits veröffentlichten Zahlen erstellt:

Comcast
Der größte Medienkonzern der Welt erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Umsatz von 30,08 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung von knapp 13 Prozent entspricht. Der Gewinn stieg entsprechend von 5,17 auf 5,84 Milliarden an. Zwei Drittel des Umsatzes generierte Comcast mit seinem Kabelgeschäft, ein Drittel mit der Fersehsenderkette NBC und den Universal-Filmstudios. Der Umsatz des Fernseh- und Filmsegments stieg um elf bzw. acht Prozent. Im zweiten Quartal allerdings musste NBC Universal Verluste wegen des Misserfolgs des Kinofilms "Battleship" verzeichnen.

Walt Disney
Vor allem aufgrund von "The Avengers", dem dritterfolgreichsten Kinofilm aller Zeiten, konnte Walt Disney in den ersten drei Quartalen 2012 (das Geschäftsjahr verläuft von Oktober bis September) seinen Gewinn um rund drei Prozent auf 31,5  und seinen Gewinn um 19 Prozent auf 7,62 Milliarden US-Dollar erhöhen. Der Erfolg von "The Avengers" sowie "The Muppets" konnte dabei sogar die Verluste des Millionenflops "John Carter" ausgleichen.

Google
Der Online- und Medienkonzern steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 19 Prozent auf 21,6 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn steigerte sich um 25 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Grund für das erneute Wachstum: Das Unternehmen dominiert inzwischen 95 Prozent des Suchmaschinen-Anzeigenmarkts für Smartphones. Der im vergangenen Jahr übernommene Handy-Hersteller Motorola Mobility macht jedoch weiterhin Verluste.

News Corp.
News Corp., dessen Fiskaljahr Ende Juni bereits auslief, konnte in den vergangenen zwölf Monaten seinen Umsatz zwar leicht auf 33,7 Milliarden US-Dollar steigern; der Gewinn ging jedoch um mehr als die Hälfte zurück (1,4 Milliarden Dollar). Hauptgrund waren die Nachwirkungen des britischen Abhörskandals. Bisher kostete der Skandal dem Unternehmen 224 Millionen Dollar, allein im vergangenen Quartal wurden für Entschädigungszahlungen und Aufarbeitungsmaßnahmen 57 Millionen Dollar gezahlt.

Viacom/CBS
In den ersten drei Quartalen seines Fiskaljahres, das von Oktober bis September läuft, sank der Umsatz von Viacom um drei Prozent auf 10,5 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn wurde jedoch leicht auf 2,9 Milliarden Dollar erhöht. Dazu trugen insbesondere Fernsehserien wie "Legend of Korra" und Kinofilme wie "Titanic 3D" oder "The Dictator" bei. CBS steigerte im ersten Halbjahr 2012 Umsatz (7,4 Milliarden US-Dollar) und Gewinn (1,4 Milliarden) um vier bzw. 17 Prozent.

Time Warner
Time Warners Umsatz und Gewinn stagnierte im ersten Halbjahr 2012 bei 13,7 bzw. 2,6 Milliarden US-Dollar. Besonders erfolgreich waren die Kabelsender TNT und TBS sowie der Pay-TV-Sender HBO, insbesondere die Serien "Big Bang Theory" und "Game of Thrones".

Sony
Die Krise bei Sony hält an. Der kombinierte Medienumsatz (Sony Computer Entertainment, Columbia Pictures, Sony Music Entertainment) sank im ersten Quartal 2012 (das Geschäftsjahr begann erst im April) um 5,5 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar. Zudem wurde ein Verlust von 1,1 Millionen Dollar gemeldet.
Inzwischen wurden die Gewinnerwartungen für das gesamte Geschäftsjahr auf 256 Millionen Dollar nach unten korrigiert. Zwar konnte der Kinofilm "Man in Black 3" den Umsatz der Filmsparte steigern, doch hohe Marketingkosten für "The Amazing Spider-Man" sorgten für einen Verlust. Weil der gesamte Markt für Tonträger erneut schrumpfte, musste Sony Music ebenfals Verluste hinnehmen. Die neue Handheld-Konsole Vita konnte sinkende Verkäufe der Playstation 3 nicht ausgleichen.