Gruner + Jahr: Plattformen sollen Redaktionen ablösen

08.10.2009

Der Hamburger Verlag Gruner + Jahr erwägt, die herkömmlichen Redaktionsstrukturen verstärkt durch titelübergreifende Plattformen zu ersetzen. Das sagte der Gruner+Jahr-Chef Bernd Buchholz Medienberichten zufolge bei einer internen Mitarbeiterversammlung in Hamburg. Laut Hamburger Abendblatt nannte Buchholz insbesondere das österreichische Tochterunternehmen News-Verlag, wo nach seinen Angaben schon jetzt drei verschiedene Publikationen von redaktionellen Plattformen zu den Themengebieten People, Style, Politik und Wirtschaft beliefert werden. Auch die in Hamburg eingerichtete zentrale Wirtschaftsredaktion, die die „Financial Times Deutschland“, „Capital“, „Impulse“ und „Börse Online“ produziert, sei eine solche Plattform.

Der Verlag Gruner + Jahr, der zu Europas größtem Medienkonzern Bertelsmann gehört, will außerdem andere Geschäftsfelder aus- und aufbauen – insbesondere das Corporate Publishing und das „Professional Publishing“ genannte Geschäft mit Fachinformationen und Datenbanken für Geschäftskunden. Im laufenden Jahr muss der Verlag rund 200 Millionen Euro einsparen, davon etwa 60 Millionen bei Gruner + Jahr Deutschland.

Mehr dazu:  

- Hamburger Abendblatt: G+J-Plan - Plattformen statt Redaktionen (08.10.2009)
- Horizont: G+J - Verlust 2009 „höchstwahrscheinlich“ (08.10.2009)