Comcast verteidigt Spitzenplatz als umsatzstärkster Medienkonzern

17.09.2009

Der US-amerikanische Kabelgigant Comcast war auch im zweiten Quartal 2009 der umsatzstärkste Medienkonzern der Welt. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von umgerechnet 6,563 Milliarden Euro und sicherte sich damit – wie bereits im ersten Quartal 2009 – den Spitzenplatz in der Rangliste der zehn größten Medienkonzerne der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM), das die Entwicklung der Medienunternehmen beobachtet, analysiert und die Ergebnisse auf dieser Homepage zusammenfasst.

Der US-amerikanische Unterhaltungskonzern Walt Disney ist Comcast allerdings dicht auf den Fersen. Walt Disney verbuchte von April bis Juni 2009 einen Umsatz von umgerechnet 6,312 Milliarden Euro und lag damit auf Rang 2. Ende August 2009 kündigte Walt Disney an, den US-amerikanischen Comic-Verlag Marvel Entertainment und damit die Vermarktung der rund 5.000 Marvel-Charaktere (darunter Spiderman, Captain America und Iron Man) übernehmen zu wollen. Addiert man den Marvel-Umsatz, der nach der Prognose des Unternehmens in diesem Jahr bei mindestens 465 Millionen US-Dollar liegen soll, und die Disney-Zahlen, so deutet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Walt Disney und Comcast in der Jahreswertung an, sofern die Marvel-Übernahme genehmigt wird. Das Ranking der 50 größten Medienkonzerne der Welt, das sich auf das komplette Geschäftsjahr 2009 beziehen wird, soll im April 2010 vom IfM veröffentlicht werden.

Zu den zehn umsatzstärksten Medienkonzernen der Welt im zweiten Quartal 2009 zählten neben Comcast und Walt Disney Rupert Murdochs News Corp. mit einem Umsatz von umgerechnet 5,632 Mrd. Euro auf Rang 3, Time Warner (4,999 Mrd. Euro) auf Rang 4, Viacom/CBS auf Rang 5 (4,629 Mrd. Euro), der japanische Konzern Sony auf Rang 6 (4,021 Mrd. Euro), der größte europäische Medienkonzern Bertelsmann auf Rang 7 (3,671 Mrd. Euro), Vivendi auf Rang 8 (2,884 Mrd. Euro), NBC Universal auf Rang 9 (2,618 Mrd. Euro) und Thomson Reuters auf Rang 10 (2,410 Mrd. Euro).

Zahlreiche Medienkonzerne litten auch im zweiten Quartal 2009 unter den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Sieben der zehn umsatzstärksten Medienunternehmen mussten schrumpfende Umsätze verkraften. Die größten Umsatzverluste im Vergleich zum Vorjahresquartal verzeichnete dabei der US-amerikanische Konzern Viacom – minus 14,5 Prozent. Besonders stark betroffen war die Viacom-Sparte „Filmed Entertainment“, zu der die Paramount Studios gehören. Trotz der Filmstarts von „Star Trek“ und „Transformers 2“ sanken die Umsätze in diesem Segment um rund 22 Prozent. Das Viacom-Schwesterunternehmen CBS Corp. sowie der Medienkonzern News Corp. erlitten wegen fehlender Werbeeinnahmen ebenfalls zweistellige Umsatzeinbußen. Der Umsatz der Bertelsmann AG sank um rund sieben Prozent.

Zulegen konnten im zweiten Quartal 2009 in der Top-10-Liste nur der Kabelkonzern Comcast sowie der Medien- und Telekommunikationskonzern Vivendi mit seinen Mediensparten (Canal+, Universal Music Group, Activision Blizzard). Das französische Unternehmen macht im Vergleich mit dem Vorjahresquartal vor allem durch den Kauf des US-Spieleherstellers Activision einen deutlichen Umsatzsprung – plus 21,5 Prozent. Comcast profitiert von einer wachsenden Kundenzahl bei Kabel-TV, High-Speed-Internet und digitalen Telefondiensten.

In der Quartals-Auswertung des IfM wurden die Medienumsätze der größten Medienkonzerne der Welt verglichen. Die Untersuchung dient als Ergänzung der jährlich erstellten Rangliste der 50 größten Medienkonzerne der Welt. Basis für die Analyse sind – soweit publiziert – die in den Quartalsberichten der Unternehmen ausgewiesenen Umsätze in Originalwährung. Zur Umrechnung in Euro wird der Mittelkurs des zweiten Quartals 2009 herangezogen.