Daily Monitor

Der „Daily Monitor“ ist eine ugandische Tageszeitung, deren Redaktion sich in der Hauptstadt Kampala befindet. Der „Monitor“ wurde 1992 gegründet. „Monitor Online“, die Internetversion der Zeitung, kam 1994 dazu und ist damit eine der ersten Zeitungs-Websites Afrikas. Im Jahr 2000 stellte die Londoner „Times“ in einer Untersuchung fest, dass sich die „Monitor Online“ unter den einhundert meistbesuchten Nachrichtenwebsites der Welt befindet.

Der Verkaufspreis des Monitors beträgt 1200 Uganda-Shilling, also rund 43 Euro-Cent. Die Auflage liegt bei rund 25.000 Exemplaren täglich, von denen jede von durchschnittlich zehn Menschen gelesen wird. Die Homepage der Zeitung, auf der sich die jeweils wichtigsten Geschichten des Tages wiederfinden, wird täglich rund eine Million Mal besucht. Dies ist bei einer Einwohnerzahl von rund 31 Millionen und einer Analphabetenrate von rund 30 Prozent bei den über 14-jährigen ein beachtliches Ergebnis.

Basisdaten

Hauptsitz:
29/35 8th Street
P.O. Box 12141
Kampala, Uganda
Tel.: + 256 0414-232367
Fax: + 256 0312-301114
http://www.monitor.co.ug

Geschäftsführung/Redaktion Daily Monitor:

  • Dr Gitahi Githinji, Managing Director
  • David Seppuuya, Executive Editor
  • Daniel K. Kalinaki, Managing Editor

 

Management Nation Media Group:

  • Linus Gitahi, Group CEO
  • Tom Mshindi, Managing Director, Nation Newspapers Division
  • Joseph Odindo, Editorial Director
  • Ian Fernandes, Managing Director Broadcast & Digital Division
  • Steve Gitagama, Finance Director
  • James Kinyua, Company Secretary
  • Mwikali Muthiani, Human Resources Director
  • Gitahi Githinji, MD Monitor Publications Ltd.
  • Sam Shollei, MD Mwanachi, Communications Ltd.
  • Charles Onyango Obbo, Executive Director, Africa Division
  • Mike Ngugi, Advertising Director
  • Anne Gitao, Head of Marketing
  • Japhet Mucheke, Group Financial Controller
  • David Miangi, Head of Corporate Affairs
  • Gabriel Chege, Head of IT
  • George Rioba, Internal Audit Manager

 

 

Verlagsüberblick, Management, Geschäftsfelder

Der „Monitor“ beschäftigt 300 festangestellte Mitarbeiter, unter denen sich 70 Vollzeitjournalisten befinden. Neben dem „Daily Monitor“ gibt der Verlag „Monitor Publications Ltd.“ noch die Wochenendausgaben „Saturday Monitor“ und „Sunday Monitor“ heraus, betreibt eine eigene Internetseite (www.monitor.co.uk) und den 2001 gegründeten Radiosender 93.3 K FM, für den fünfzehn weitere Journalisten tätig sind. Nach Verlagsauskunft hat „K FM Marktführerschaft in Ugandas engem FM-Markt errungen“ (Vgl. ebd.) und sich damit gegen die mehr als einhundert in Uganda registrierten Radiosender durchgesetzt.

Monitor Publications Ltd. erstellt zudem die „Monitor Business Directory“, ein jährlich erscheinendes, mehrere hundert Seiten dickes Telefonbuch, das sich über Anzeigen finanziert und kostenlos verteilt wird. Die tägliche Ausgabe des „Monitor“ ist darüber hinaus als „E-Paper“ erhältlich. Neben diesen publizistischen Aktivitäten betreibt die Gesellschaft „Monitor Publications Ltd.“ noch den Kurierdienst „Nation Couriers“.

Dem „Monitor“ werden außerdem folgende Supplements beigelegt: Dienstags: „Business Power“, freitags: „It’s Friday and Scoop“ und „Relationships“, samstags: „Full Woman & Score“ und sonntags: das „Sunday Life Magazine“ und „Inside Politics“.

Im März 2007 rief Monitor Publishing Ltd. zudem die Bildungsinitiative „Newspaper in Education“ ins Leben. Eine wöchentliche Beilage, die sich an Schüler und Lehrer richtet, soll als eine Art zusätzliches, sich ständig aktualisierendes Lehrbuch fungieren. Diese Projekt wurde von zahlreichen Sponsoren wie Citibank, SNV Uganda und Zain Uganda finanziell unterstützt und unter der Schirmherrschaft der „World Association of Newspapers“ entwickelt.

Neben dem Monitor gibt die Nation Media Group unter anderem die in Nairobi erscheinende Tageszeitung „Daily Nation“, die Wochenzeitung „The East African“ und die kenianische Wirtschaftszeitung „Business Daily“ heraus und betreibt zwei Radiosender und den kenianischen Fernsehsender ntv. (Vgl. Zabel 2006) Nation Media wurde 1959, also vier Jahre vor der Unabhängigkeit der ehemaligen britischen Kolonie, von Aga Khan ins Leben gerufen und bezeichnet sich selbst als „das größte unabhängige Medienunternehmen in Ost- und Zentralafrika“.

Wichtigster Konkurrent des Monitor auf dem ugandischen Tageszeitungsmarkt sind das Regierungsblatt „New Vision“ (Auflage: ca. 35.000) und die Boulevardzeitung „Red Pepper“ (Auflage: ca. 25.000). Daneben existieren in Uganda noch der wöchentlich erscheinende „Weekly Observer“ und, seit Dezember 2007, das zweimal im Monat erscheinende Magazin „The Independent“, das vom ehemaligen und langjährigen Politikchef des Monitors, Andrea Mwenda, herausgegeben wird.

Das Verhältnis der Tageszeitung „Daily Monitor“ zu seinem größten Konkurrenten „New Vision“ skizzierte das österreichische Magazin „Datum“ in einem Artikel über die Regierungsweise des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni folgendermaßen: „Im Gegensatz zu New Vision ist sie unabhängig. Während New Vision Musevenis Reden über zwei Seiten zur Gänze abdruckt und die Höhepunkte herausstreicht, erlaubt sich der Daily Monitor Kritik am Präsidenten und muß dafür auch mit Repressionen rechnen. Zweimal wurde die Redaktion bereits für eine Woche zugesperrt, immer wieder werden Journalisten von der Polizei bedroht.“

In der Selbstwahrnehmung der Monitor Publications Ltd. „garantiert die private Eigentümerschaft des Blatts die Unabhängigkeit seiner Redakteure und Journalisten – frei vom Einfluß der Regierung, der Aktionäre oder irgendwelcher politischen Abhängigkeiten“. Seine Aufgabe und Stellung in Uganda definiert der Monitor folgendermaßen: „Der Daily Monitor ist die einzige Zeitung, die ungehindert Nachrichtengeschichten veröffentlicht und im öffentlichen Interesse eine seriöse und investigative Berichterstattung betreibt. Wir berichten konstant am Puls der Zeit und setzen Nachrichtenthemen. Die Kultur der Freiheit wird durch die Zeitung widergespiegelt und eine unvoreingenommene und innovative Behandlung jeden Aspekts unserer publizistischen Tätigkeit garantiert. Der Monitor ist daran interessiert, eine Ausgewogenheit zwischen Information, Bildung und Unterhaltung herzustellen, dies wird durch unsere vielfältigen Produkte, die wir über die Woche anbieten, belegt.“

Der „Monitor“ und staatliche Zensur

Generell genießen Medien in Uganda verglichen mit vielen anderen afrikanischen Ländern eine relative Freiheit. Die amerikanische NGO „Freedom House“ stuft Uganda als „partly free“, teilweise frei, ein und hebt in seinem Jahresbericht 2009 hervor, daß „Uganda eines von drei Ländern auf dem Kontinent ist, daß über ein Gesetz (freedom of information law) verfügt, welches die Informationsfreiheit garantiert“: „Unabhängige Medienprodukte, einschließlich mehr als zwei Dutzend tägliche und wöchentliche Zeitungen sowie mehr als einhundert private Radio- und Fernsehstationen, sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, seit die Regierung die Kontrolle neuer Publikationen 1993 gelockert hat. Sie sind oft hochgradig kritisch mit der Regierung und bieten eine breite Palette oppositioneller Ansichten.“

Allerdings stellt „Freedom House“ auch fest, daß „die von der Regierung vorgenommene aggressive Beantragung diverser repressiver Gesetze, um die Medien zu kontrollieren, zu einer weitverbreiteten Selbstzensur geführt hat“. „Freedom House“ konstatiert außerdem: „Die Regierung setzt regelmäßig Sicherheitsagenten ein, um Journalisten, die kritisch gegenüber der Regierung und dem Präsidenten sind, zu schikanieren, einzuschüchtern und zu verhaften.
Bei der Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ rangiert Uganda, was die Pressefreiheit angeht, auf dem 86. Platz von 175 Ländern – punktgleich mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, knapp vor Albanien und Senegal, aber immerhin weit abgeschlagen hinter anderen afrikanischen Ländern wie Ghana (Platz 27), Mali (Platz 30) oder Südafrika (Platz 33). Trotz einiger Fortschritte“, schreibt Christian Zabel in einem epd-Bericht, „erschwert vielerorts ein umfangreiches Arsenal aus Kolonial-, Beleidigungs- und Sicherheitsgesetzen die Berichterstattung.“ Die Pressefreiheit in Ostafrika befindet sich demnach sich in „einem fragilen Zustand“.

Praktiken, die in Uganda gegen Journalisten angewandt werden, beschreibt der ugandische Journalist Richard Kavuma, „CNN African Journalist of the Year“-Preisträger 2007 und für den „Weekly Observer“ tätig, in einem Interview mit dem „Medienypsilon“ wie folgt: „Journalisten werden vorgeladen und verhört, die Polizisten drohen ihnen und lassen sie dann auf Kaution wieder frei. Nach etwa zwei Wochen müssen sie wieder vorsprechen, dieselben Fragen beantworten, dieselben Warnungen anhören. Verurteilt wurde bisher noch niemand. Angst macht es uns aber trotzdem – vor allem, seitdem sich die Polizisten eine neue Taktik haben einfallen lassen: Sie bestellen Journalisten gegen Abend aufs Revier, befragen sie dann aber erst am nächsten Morgen, sodaß sie eine Nacht im Gefängnis bleiben müssen – und das ist kein Spaß in Kampala. Einem meiner Kollegen vom Monitor ist das vor Kurzem passiert.“

Insbesondere der Monitor geriet immer wieder ins Fadenkreuz der staatlichen Organe. Im Oktober 2002 wurde das Redaktionsbüro der Zeitung nach Berichten über geheime Militäroperationen gegen Rebellen der „Lord’s Resistance Army“ für zehn Tage geschlossen. Im Jahr 2004 wurden Journalisten vom Monitor erneut zur Zielscheibe staatlicher Aggression, als ein Sprecher der ugandischen Armee zwei Monitor-Reporter öffentlich als „Kollaborateure der Rebellen“ bezeichnete. Im April 2004 gewann der Monitor allerdings einen Prozeß gegen die Regierung und wurde vom Vorwurf freigesprochen, die nationale Sicherheit des Landes gefährdet zu haben, als er über die Praktiken der Armee im Bürgerkrieg berichtete. Der Vorwurf, die nationale Sicherheit zu gefährden, werde häufig erhoben, um die Presse mundtot zu machen oder einzuschüchtern, schreibt „Freedom House“ in seinem Jahresbericht 2005.

Im Jahr 2005 verschärfte sich die Lage für Journalisten dann merklich. Nach der Verhaftung von Kizza Besigye, des Oppositionskandidaten für die Wahlen 2006 wurde es privaten Radiostationen untersagt, die Debatte über den anstehenden Prozeß gegen den populären Politiker wegen Landesverrats und Vergewaltigung zu kommentieren. Andrew Mwenda, Politikchef des Monitors und gleichzeitig Moderator einer Radiotalkshow im verlagseigenen Sender KFM, wurde im August 2005 verhaftet und diverser krimineller Delikte bezichtigt, einschließlich der Aufhetzung und der Verbreitung von Sektierertum. Mwenda hatte zuvor über den Tod des südsudanesischen Rebellenführers (SPLA) und Vizepräsidenten John Garang berichtet, der nach einem Besuch des ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni in Kampala mit dessen Hubschrauber im sudanesisch-ugandischen Grenzgebiet abgestürzt war. Museveni verbot den ugandischen Medien umgehend, über die Unfallursache zu spekulieren. In seiner Sendung „Tonight with Andrew Mwenda live“ warf Mwenda der Regierung seines Landes dennoch vor, Garang, „nachts in einem Schrott-Hubschrauber, bei schlechtem Wetter in eine unsichere Gegend“ geschickt zu haben. Nach den regierungskritischen Bemerkungen Mwendas wurde der Radiosender für eine Woche geschlossen. Zur Begründung hieß es, Mwendas Sendung habe die „nationale und regionale Sicherheit“ beeinträchtigt und hätte einen „Genozid auslösen“ können. In einer Protestnote befand „Reporter ohne Grenzen“ damals: „Solche autoritären Maßnahmen unterminieren die Demokratie.“ Und der „Daily Monitor“ schrieb in einem Editorial: „Wir sind nicht unfehlbar und als verantwortungsbewußtes Medienhaus offen für Vorschläge und Verbesserungen.“ Statt aber „die Radiostation zu schließen, hätte der (Rundfunk-, Anm.) Rat die angegriffene Sendung aussetzen können und Gespräche über akzeptable Standards mit dem Management anregen können.“

Im November desselben Jahres traf es dann den „Daily Monitor“ selbst. Nachdem das Blatt eine Anzeige veröffentlicht hatte, in dem zu Prozeßhilfe für den verfolgten Oppositionspolitiker Besigye aufgerufen wurde, wurden die Büroräume von der Polizei durchsucht. (Vgl. Freedom House 2006) „Reporter ohne Grenzen“ forderte damals: „Der Daily Monitor wurde schon oft vom Präsidenten und seinen Ministern angegriffen, und es ist jetzt an der Zeit, ihn in Frieden zu lassen. Die unabhängige Presse in Zeiten politischer Unruhe anzugreifen, macht die Dinge nur noch schlimmer.“

Präsident Musevenis Regierung habe im Vorfeld der Wahlen „eine Reihe verschiedener Taktiken eingesetzt, um gewisse – oft kritische – Medien zu nötigen und einzuschüchtern“, berichtete „Reporter ohne Grenzen“ und sprach von „einer Kampagne, die Nachrichten und Informationen zu kontrollieren“. Darunter fällt auch ein ebenfalls von „Reporter ohne Grenzen“ erwähnter Vorfall vom 29. November 2005, als „ein Angestellter des Daily Monitor, Lawrence Nsereko, von zwei Mitgliedern der herrschenden National Resistance Movement zusammengeschlagen wurde, die sich darüber aufgeregt hatten, daß Nsereko ein Museveni-Poster entfernt hatte, mit dem ein Verkaufsstand des „Monitors“ zugeklebt worden war“.
Nach den Wahlen, die Präsident Museveni erwartungsgemäß gewann, beruhigte sich die Lage zwar etwas. Im Jahr 2008 wurde allerdings erneut ein Mitarbeiter des „Daily Monitor“ zum Opfer staatlicher Gewalt. Als der Fotograf Joseph Kiggundu die Büroräume des „Independent“ betreten wollte, wurde er von Geheimpolizisten geschlagen, und es in Handschellen gelegt. Kiggundu hatte über die Verhaftung des ehemaligen Monitor-Mitarbeiters Andrwe Mwenda berichten wollen, der mit zwei Kollegen am Morgen des 26. April von Angehörigem des ugandischen Militärgeheimdienstes „Chieftaincy of Military Intelligence“ unter dem Vorwurf der Volksverhetzung abgeführt worden war.

„Regierungsrestriktionen gegen die Presse haben zugenommen“, stellte das „US State Department“ in seinem Menschenrechtsbericht 2008 fest und verwies auf die Festnahme von „zwei früheren Monitor-Redakteuren Joachim Buwembo und Bernhard Tabaire“, denen Volksverhetzung zur Last gelegt worden war, nachdem sie berichtet hatten, daß die ugandische Generalinspekteurin der Regierung, Faith Mwondha, falsche Angaben zu ihren Einkünften abgegeben habe. In ihrem Bericht stellten die Amerikaner weiterhin fest: „Der Daily Monitor und der Weekly Observer haben kontinuierlich regierungskritische Artikel veröffentlicht, obwohl Verfahren wegen Volksverhetzung gegen ihre Mitarbeiter anhingen.“

Das Berliner Auswärtige Amt kommt in seiner Einschätzung der „Meinungsfreiheit“ in Uganda zu dem Schluß: „Die Presse- und Meinungsfreiheit ist im Prinzip gegeben, hat aber seit dem Wahlkampf 2005/2006 bedenkliche Eingriffe des Staats erfahren. Insbesondere hinderlich sind Vorschriften zur Volksverhetzung (‚sedition’), deren Verfassungskonformität derzeit gerichtlich überprüft wird.“

Im September 2009 schlugen Regierungsorgane erneut zu. Nachdem es blutige Ausschreitungen in der ugandischen Hauptstadt Kampala wegen eines geplanten Auftritt des Buganda-Königs Muwenda Mutebi II gegeben hatte, wurden gleich vier Radiostationen (CBS, Suubi FM, Radio Sapienta und Radio Two) geschlossen. Nairobi-Korrespondent Marc Engelhardt berichtete: „Die Internetseite der Tageszeitung ‚Daily Monitor’ war ebenfalls nicht mehr zu erreichen, nachdem Verleger Daniel Kalinaki auf der Seite zu einem Kompromiß aufgerufen hatte.“ Museveni habe wohl auch deshalb so harsch reagiert, „weil sein erneuter Antritt zu den Wahlen 2011 im Land derzeit überraschend kontrovers diskutiert wird“.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Die permanenten Nachstellungen, Schikanen, Körperverletzungen durch Polizei und Geheindienste und Beleidigungen durch den Präsidenten sprechen für sich. Der „Daily Monitor“ wird seiner Aufgabe, die Regierung zu kontrollieren gerecht. Und es wird deutlich, daß er trotz jahrelanger Behinderung seiner Arbeit nicht nachläßt, politisch brisante Themen wie Korruption, Kriegsverbrechen und die Unterdrückung der Opposition anzusprechen. „Die Mehrzahl der Ostafrikaner hält die privaten Medien für verantwortungsbewußt“, stellt der ehemalige „New Vision“-Journalist Yusuf Kalyango Jr. in seiner Dissertation über „Media Performance and Democratic Rule in East Africa“ fest: „Zum Beispiel haben in den 90er Jahren private Medien wie Kenias Daily Nation oder Ugandas Daily Monitor Druck auf die Präsidenten Daniel Moi oder Yoweri Museveni ausgeübt, Mehrparteienwahlen zuzulassen – und das gegen extreme Feindseligkeit von diesen Regierungen.“

Die größte Herausforderung für die Zukunft sieht Chefredakteur Daniel Kalinaki in der Anpassung an neue technische Möglichkeiten. Er sagt: „Wir haben eine digitale Abteilung eingerichtet, um die neuen Techniken zu nutzen. Einige dieser technischen Möglichkeiten sind Internet, Radio oder Mobilfunk, die uns langsam weg von den gedruckten Medien, hin zu den elektronischen führen. Zum Beispiel bieten wir an, aktuelle Nachrichten auf die Handys zu überspielen, wenn die Nutzer unseren Nachrichtenticker abonieren. Wir produzieren sogar Audio-Clips, die wir senden können, und auf unsere Webseite kann man ein E-Paper herunterladen. Um damit auch Geld verdienen zu können, wird dieser Dienst in Zukunft nur Abonnenten zugänglich sein. Das Print-System ist jedenfalls bald am Ende, die Menschen werden die Nachrichten auf anderem Wege bekommen. Dieser Wandel hat bereits stattgefunden, und wir haben uns darauf eingestellt.“

Referenzen/Literatur