Trotz Krise: Gehälter von US-Medienkonzernmanagern steigen

04.05.2010

Die Gehälter von US-Medienkonzernlenkern sind im vergangenen Jahr trotz Werbekrise, sinkender Umsatzerlöse und Massenentlassungen gestiegen, bzw. konstant hoch geblieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der New York Times, die die öffentlich zugänglichen Jahressaläre von Führungskräften US-amerikanischer Medienunternehmen ausgewertet hat.

An der Spitze der Top-Verdiener steht Leslie Moonves, CEO der CBS Corporation (Foto). Moonves kam 2009 inklusive Bonus-Zahlungen auf knapp 43 Millionen US-Dollar, was einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Anfang 2010 entließ CBS 100 Mitarbeiter der Nachrichtenredaktion. Auf Platz zwei der Rangliste der bestverdienendsten Medienmanager steht Viacom-Chef Phillipe Dauman, der knapp 34 Millionen US-Dollar verdiente. Viacom trennte sich Ende 2008 von sieben Prozent der gesamten Belegschaft.

Brian Roberts und Stephen Burke, die Chefs des Kabelkonzerns Comcast erhielten 2009 insgesamt 25, bzw. 31 Millionen US-Dollar an Gehalt und Sonderzahlungen. Damit verdienten sie in etwa tausendmal soviel wie ein durchschnittlicher Comcast-Mitarbeiter (27.000 US-Dollar). Stephen Burke verdiente 2009 12 Millionen US-Dollar mehr als im Vorjahr, unter anderem weil er erfolgreich die bevorstehende Übernahme von NBC Universal einfädelte. In der Vergangenheit  hat Comcast die Arbeit von Gewerkschaften und die Bildung von Betriebsräten behindert, um keine höheren Gehälter an seine Mitarbeiter zahlen zu müssen.

Auch in der von der Werbekrise besonders stark betroffenen Zeitungsindustrie kam es im Jahr 2009 zu Gehaltserhöhungen. So stieg die Bezahlung für Craig Dubrow, CEO von Gannett, um 17 Prozent auf 4,4 Millionen US-Dollar, während der Konzernumsatz im selben Zeitraum um 17 Prozent zurückging. Zwischen Anfang 2008 und Ende 2009 hat Gannett zudem mehr als 5000 Mitarbeiter entlassen. Das Gehalt von Arthur Sulzberger, Jr., Vorstandschef der New York Times Company, stieg 2009 um 171 Prozent auf 4,8 Millionen US-Dollar. 2009 trennte sich das New Yorker Zeitungshaus von acht Prozent seiner Newsroom-Mitarbeiter.

Nicht alle Führungskräfte von US-Medienunternehmen konnten ihre Einkünfte erhöhen. Rupert Murdoch, Chef von News Corp., musste 2009 Gehaltseinbußen von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen (Jahressalär: 18 Millionen US-Dollar). Robert Iger, CEO von Walt Disney, verdiente 2009 21,6 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach.

Mehr dazu:

- New York Times: Big Paydays for the Chiefs in the Media (02.05.2010)
- Mediadb.eu: Ranking - Die 25 reichsten US-Medienunternehmer