Bildung als neuer Zukunftsmarkt?

17.01.2012

Auf der Suche nach neuen Ertragsquellen investieren die größten Medienunternehmen der Welt zunehmend in den Bereich Bildung. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und staatlicher Budgetkürzungen sehen viele Investoren und große Unternehmen in Bildung einen der wichtigsten Zukunftsmärkte. Die Redaktion von mediadb.eu hat diesen Trend beobachtet und die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

 

Bertelsmann: Der Gütersloher Medienkonzern beteiligt sich mit 50 Millionen Dollar an dem 100-Millionen-Dollar-Fonds University Ventures. Dieser von Bertelsmann in Zusammenarbeit mit anderen „namhaften Geldgebern und Unternehmerpersönlichkeiten“ kürzlich aufgelegte Fonds soll Partnerschaften mit Hochschulen eingehen, um Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten im US-amerikanischen und europäischen Raum zu lancieren. Für die nächsten Jahre sind zwischen sechs und zehn Einzelinvestments in Planung. Langfristiges Ziel Bertelsmanns ist es, führende Bildungsplattformen in den Kernmärkten USA und Europa aufzubauen. Im Bildungsbereich ist die Bertelsmann Stiftung bereits seit Jahren aktiv. Vor kurzem veröffentlichte die Stiftung den umstrittenen „Deutschen Lernatlas“.

Pearson: Der Bereich Pearson Education trägt zu zwei Dritteln des Umsatzes des Gesamtkonzerns bei. Seit der Übernahme der Bildungssparte von Simon & Schuster (Viacom) im Jahr 1998 ist Pearson Education weltweit der größte Anbieter von Schul- und Sachbüchern sowie Nachschlagewerken und Lexika. Zusätzlich investierte Pearson frühzeitig in Bildungssoftware und verschaffte sich somit Vorteile gegenüber Konkurrenten wie Reed Elsevier.

Axel Springer: Im Jahr 2007 gründete das Unternehmen die Axel Springer Akademie, die sich selbst als „Deutschlands modernste Journalistenschule“ bezeichnet.

Google: Von der „Google-Uni“ mit dem zukünftigen Abschluss „Dr. Google“ war höhnisch die Rede, als im Oktober 2011 in Berlin das von Google finanzierte „Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft“ eröffnet wurde. Das transdisziplinäre Forschungsinstitut wurde gegründet, um Fragen von Internetregulierung, Informations- und Medienrecht, des Verfassungsrechts im Internet und der digitalen Gesellschaft zu beleuchten. Über drei Jahre lang finanziert Google das Forschungsinstitut mit 4,5 Millionen Euro. Trotz der unverkennbaren thematischen Beziehungen zwischen den Aktivitäten des Suchmaschinenriesen und des Forschungsinstituts soll eine unabhängige Forschung gewährleistet sein.

 

Mehr dazu:

Meedia: Bertelsmann investiert in Bildungs-Fonds (17.01.2012)