Bertelsmann: Umsatzrückgang und Rekordgewinn

30.08.2013

Bertelsmann muss im zweiten aufeinanderfolgenden Quartal einen Umsatzrückgang vermelden. Dies geht aus einer Pressemitteilung anlässlich der Vorstellung der Geschäftszahlen des ersten Halbjahrs 2013 hervor. Gleichzeitig konnte der Konzern aus Gütersloh jedoch ein Rekordgewinn vermelden. Während der Umsatz in den ersten beiden Quartalen um 1,9 Prozent auf 7,43 Milliarden Euro sank, stieg der Gewinn (Operation EBIT) auf ein Rekordlevel von 768 Millionen Euro. Wesentlich zum Ergebnis beigetragen haben wie in den vergangenen Quartalen die RTL Group und vor allem die internationale Buchsparte Random House. Sorgen bereitet jedoch nach wie vor die Entwicklung beim Zeitschriften-Verlag Gruner und Jahr. Die Redaktion von mediadb.eu hat die Ergebnisse zusammengefasst:

Random House
Wie im Konzernergebnis für das gesamte Geschäftsjahr 2012 ist es nun wieder ein Bestseller, der maßgeblich zum Rekordgewinn von Bertelsmann beigetragen hat. War es im vergangen Jahr noch die "Fifty Shades of Grey"-Reihe von Autorin E.L. James, so war es im ersten Halbjahr 2013 Dan Browns Bestseller "Inferno", der sich mehr als vier Millionen Mal allein im englischsprachigen Raum verkauft hat (von "Shades of Grey" wurden zudem weitere fünf Millionen Exemplare abgesetzt. Weitere Verkaufserfolge konnten mit "Lean In" von Facebook-Managerin Sheryl Sandberg sowie mit dem Titel "Wonder" von R.J. Palacio erzielt werden. Random House wird seine führende Position in der internationalen Verlagsbranche durch die Fusion mit dem britischen Penguin-Verlag (ehemals Teil von Pearson) in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Das neue Penguin Random House-Unternehmen, das im Juli 2013 offiziel gelauncht wurde, ist noch nicht im Halbjahresbericht berücksichtigt.

RTL Group
Der Umsatz der RTL-Group stagnierte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und betrug wieder 2,8 Milliarden Euro, der Gewinn konnte jedoch gesteigert werden. Das vom Konzern beschriebene "schwierigen Marktumfeld" machte sich für RTL insbesondere in Frankreich, Osteuropa und den Benelux-Staaten bemerkbar. Dort kam es zu Umsatzrückgängen aufgrund des von Finanzkrise betroffenen Werbemarktes. Den meisten Gewinn wurde indes in Deutschland generiert. Dort verlor das RTL-Hauptprogramm zwar an Marktanteilen, Zugewinne gab es allerding bei Vox, RTL II und RTL Nitro.

Gruner + Jahr
Sorgenkind von Bertelsmann bleibt die Beteiligung am Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, deren Umsatz von 1,1 Milliarden auf 1,0 Milliarden Euro zurückging. In sämtlichen Ländern außer Frankreich und Deutschland, in denen G+J Zeitschriften publiziert (u.a. Spanien, Österreich, China) kam es zu rückläufigen Erlösen. Vorstandschefin Julia Jäkel plant deshalb den Verlag umzustrukturieren, in den kommenden fünf Jahren hunderte von Mitarbeitern entlassen, und Beteiligungen in Osteuropa zu verkaufen.

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