Axel Springer: Einstieg beim Online-Reiseportal Airbnb?

22.09.2011

Laut manager magazin plant die Axel Springer AG, als Investor in das stark wachsende Online-Reiseportal Airbnb einzusteigen. Die Redaktion von mediadb.eu hat die mögliche Beteiligung sowie die damit verbundene Strategie näher untersucht.

(Update 26.09.11: Der Einstieg der Axel Springer AG bei Airbnb ist vorerst gescheitert)

Was verbirgt sich hinter Airbnb?
Airbnb ist eine private Zimmer- und Wohnungsvermittlungsplattform. Das Konzept, bei dem Reisende bei Privatpersonen eine Unterkunft buchen können, gilt als einer der Startup-Trends dieses Jahres. Das 2008 in Francisco gegründete Unternehmen expandiert derzeit auf dem deutschen Markt: Im Juni übernahmen sie den deutschen Anbieter Accoleo, Mitte August das Münchner Unternehmen Statthotel und eröffneten bereits eine Niederlassung in Hamburg. Auch ein Büro in  Berlin ist geplant. Während sich Airbnb über Nachahmer in der deutschen Konkurrenz beklagt, wird der Bieterwettstreit in Deutschland mit gegenseitigen Beschuldigungen weiter befeuert. So lege das Unternehmen Wimdu laut 9flats.com-Chef und Qype-Gründer Stephan Uhrenbacher Fake-Buchungen an, um an die Daten der Vermieter zu gelangen.

Airbnb wird mit 1,3 Milliarden Dollar bewertet und ist derzeit auf der Suche nach Investoren, zu denen bereits namhafte Wagniskapitalgeber wie Andreessen Horowitz und Sequoia Capital gehören.

Welches Angebot hat die Axel Springer AG dem Portal Airbnb unterbreitet?
Laut Informationen des manager magazins reichte Mathias Döpfner, Chef von Axel Springer, eine Beteiligungsofferte in Höhe von bis zu 70 Mio. US-Dollar ein. Der Konzern will jedoch laut manager magazin nicht nur als Geldgeber fungieren, sondern auch bei der Expansion in Europa unterstützend wirken.

Welche Strategie verfolgt die Axel Springer AG?
„Marktführerschaft im deutschsprachigen Kerngeschäft sowie Internationalisierung und Digitalisierung des Kerngeschäfts“ gelten laut Springer-Homepage als die strategischen Prioritäten. Mit der Beteiligung an dem „Bettenportal“ Airbnb wird weiterhin die multimediale Integration unterstützt, jedoch erfolgt zugleich eine inhaltliche Abkehr vom journalistisch geprägten Kerngeschäft. Der Bereich der Rubrikenmarktplätze, zu denen im Springer-Portfolio immonet.de, StepStone und idealo.de zählen, wird somit ausgebaut. Es kann davon ausgegangen werden, dass es zu weiteren Investitionen in diesem Bereich kommt, da die Strategie im Unternehmensporträt von Axel Springer folgendermaßen zusammengefasst wird: „Die Strategie des Unternehmens orientiert sich an den Kernkompetenzen exzellenter Journalismus, Vermarktung und Rubriken-Marktplätze.“

Mehr dazu:

- manager magazin: Springer will bei Bettenportal Airbnb einsteigen (21.09.2011)