Axel Springer baut Zeitschriften-Sparte um

14.07.2009

Die Axel Springer AG strukturiert die Zeitschriften-Verlagsgruppe „Frauen, Jugend und Musik“ um. Der Medienkonzern verkauft nach eigenen Angaben die Münchner Frauenzeitschrift „Jolie“, die Jugendtitel „Mädchen“ und „Popcorn“ sowie seinen 50-prozentigen Anteil am Familienzeitschriftenverlag Family Media („Baby&Co“, „spielen und lernen“, etc.) an den OZ-Verlag mit Sitz in Rheinfelden. Die Musiktitel „Rolling Stone“, „Musikexpress“ und „Metal Hammer“ ziehen von München nach Berlin und werden der „Welt“-Gruppe zugeordnet. Diese Maßnahmen dienen der „Konzentration von Axel Springer auf die Stärken im deutschsprachigen Kerngeschäft mit hochauflagigen Zeitschriften“, erklärte Andreas Wiele, Vorstand Bild-Gruppe und Zeitschriften der Axel Springer AG. Die verbleibenden Frauen-Titel („Bild der Frau“, Frau von Heute“) werden in der neu geschaffenen Verlagsgruppe „Programm- und Frauen­zeitschriften“ gebündelt.

Mit dem Umbau sind nach Angaben des Unternehmens personelle Konsequenzen verbunden. Ulf Poschardt, stellvertretender Chefredakteur der „Welt am Sonntag“, wird Herausgeber der Musiktitel. Der bisherige Geschäftsführer des Tochterunternehmens „Axel Springer Mediahouse München“, Moritz von Laffert, der auch Verlagsgeschäftsführer der Frauen- und Lifestylezeitschriften war, wird das Unternehmen verlassen. Er solle Deutschland-Chef von Condé Nast werden, berichten Branchendienste.

Axel Springer hat im vergangenen Jahr rund 20,7 Prozent des Konzernumsatzes im nationalen Zeitschriftengeschäft erwirtschaftet. Im ersten Quartal 2009 sanken die Umsatzerlöse im Segment „Zeitschriften National“ um etwa zehn Prozent auf knapp 127 Millionen Euro.  

Mehr dazu:

- Horizont: Axel Springer stößt Jugendtitel und Jolie ab (14.07.2009)
- Kress: Axel Springer trennt sich von Münchner Titeln (14.07.2009)
- Meedia: Condé Nast - von Laffert folgt auf Runge (14.07.2009)

Weiteres Presse-Echo:

- Süddeutsche Zeitung: Verlegen, verkaufen (15.07.2009)