2. The Walt Disney Company

Umsatz 2011: $ 40,893 Mrd. (€ 29,377 Mrd.)

Überblick

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Die Walt Disney Company ist derzeit der zweitgrößte Medien- und Unterhaltungskonzern der Welt. Zur Unternehmensgruppe gehören unter anderem die Walt Disney Filmstudios und deren Tochterunternehmen Touchstone, das auch für den internationalen Fernsehmarkt produziert, der Comic- und Filmverlag Marvel Entertainment und mit ABC (American Broadcasting Company) einer der drei größten Fernsehsender der USA, zahlreiche Spartenkanäle wie Disney Channel, Disney XD und Playhouse Disney, der amerikanische Sportkanal ESPN sowie in Deutschland 50 Prozent am Familiensender Super RTL und darüber hinaus die Disneyland-Themenparks.

Basisdaten

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Hauptsitz:
500 South Buena Vista Street
Burbank, CA 91521, USA
Telefon: 001-818-560-1000
Telefax: 001-818-560-1930
Internet: http://corporate.disney.go.com/

Branche: Film, Free-TV/Pay-TV-Sender, TV-Produktion, Rechtehandel, TV-Sendestationen, Video/DVD, Radio, Games, Tonträger, Multimedia, Internet-Services, Buchverlage, Zeitschriften, Merchandising, Freizeitparks, Hotels
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Geschäftsjahr: 01.10. - 30.09.
Gründungsjahr: 1923 (Disney Brothers Cartoon Studio), 1986 (Walt Disney Company)

Tab. I: Ökonomische Basisdaten
201220112010200920082007200620052004
Umsatz (in Mio. Dollar)42.27840.89338.06336.14937.84335.510

34.285

31.944

30.752

Gewinn (Verlust) nach Steuern (in Mio. US-Dollar)6.1735.2583.9633.3076.7814.687

3.374

2.533

2.345

Aktienkurs (in US-Dollar, Jahresende)51,4937,5037,5132,2515,0532,28

31,82

24,13

27,80

Dividende (pro Aktie in US-Dollar)0,600,400,350,350,350,35

0,27

0,27

0,24

Beschäftigte166.000156.000149.000144.000137.000k.A.

k.A.

133.000

129.000

Tab. II: Umsatz nach Sparten (Beträge in Mio. US-Dollar)
Media NetworksParks & ResortsStudio EntertainmentInteractive MediaConsumer Product
2006

14.638

9.925

7.529

2.193

200715.046 10.626 7.491 4902.347
200816.116 11.504 7.348 7192.875
200916.20910.6676.1367122.425
201017.16210.7616.7017612.768
201118.71411.7976.3519823.049
201219.43612.9205.8258453.252

Geschäftsführung

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Robert A. Iger, President and Chief Executive Officer, The Walt Disney Company

CORPORATE

  • Andy Bird, Chairman Walt Disney International
  • Alan Braverman, Senior Executive Vice President, General Counsel and Secretary, The Walt Disney Company
  • Ronald L. Iden, Senior Vice President, Global Security
  • Kevin Mayer, Executive Vice President, Corporate Strategy, Business Development and Technology Group, The Walt Disney Company
  • Christine M. McCarthy, Executive Vice President, Corporate Finance and Real Estate and Treasurer, The Walt Disney Company
  • Zenia Mucha, Executive Vice President, Corporate Communications, The Walt Disney Company
  • Jayne Parker, Executive Vice President and Chief Human Resources Officer
  • James A. Rasulo, Senior Executive Vice President and Chief Financial Officer, The Walt Disney Company
  • Brent Woodford, Senior Vice President, Planning and Control, The Walt Disney Company

 

BUSINESS UNIT

  • Alan F. Horn, Chairman The Walt Disney Studios
  • Thomas O. Staggs, Chairman Walt Disney Parks and Resorts Worldwide
  • Anne M. Sweeney, Co-Chairman Disney Media Networks, President Disney ABC Television Group
  • John D. Skipper, Co-Chairman Disney Media Networks, President ESPN Inc.
  • George W. Bodenheimer, Executive Chairman ESPN Inc.
  • Robert A. Chapek, President Disney Consumer Products
  • John Pleasants, Co-President Disney Interactive Media Group
  • James A. Pitaro, Co-President Disney Interactive Media Group

 

Aufsichtsrat:

  • Susan Arnold, former President, Procter & Gamble
  • Robert W. Matschullat, former CEO The Clorox Company
  • Fred Langhammer, The Estee Lauder Companies Inc.
  • John E. Pepper, Jr., Underground Railroad Freedom Center
  • John S. Chen, Sybase Inc.
  • Aylwin B. Lewis, former President, Potbelly Sandwich Works
  • Sheryl Sandberg, Facebook
  • Judith L. Estrin, JLABS, LLC
  • Monica C. Lozano, ImpreMedia, LLC
  • Orin C. Smith, former President, Starbucks Corporation
  • Robert A. Iger, Walt Disney Company


Gesellschafter: Steve Jobs Estate (ca. 7%), Familie Walt Disney (ca. 5%), Sid Richardson Bass/Lee Marshall Bass/Perry Richardson Bass (zusammen ca. 4%), State Street Corporation (ca. 4%), Vanguard Group (ca. 4%), Disney-Management (u.a. Robert A, Iger und Allen Braverman, ca. 2%), Rest Streubesitz.

Geschichte und Profil

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Alles begann 1923 in einem Hinterzimmer in Hollywood, wo der 21-jährige Walter („Walt“) Elias Disney mit seinem Bruder Roy das Disney Brothers Cartoon-Studio gründete. Bereits drei Jahre später hatte das Unternehmen ein eigenes Studio auf der Hyperion Avenue und wurde in Walt Disney-Studio umbenannt. 1928 brachte Disney seinen ersten Mickey Mouse-Cartoon „Steamboat Willie“ in die Kinos, gleichzeitig einer der ersten Tonfilme. Die Maus war die zentrale Figur für die Entwicklung einer der stärksten Marken im weltweiten Mediengeschäft und Ausgangspunkt für die umfangreichen Merchandising-Geschäfte des Disney-Konzerns. Animierte Spielfilme wie „Schneewittchen“ oder „Bambi“ wurden große Kinoerfolge und machten weitere Figuren populär, die im Einzelhandel oder in Vergnügungsparks vermarktet werden konnten. Das erste Disneyland öffnete 1955 in Kalifornien seine Pforten. Im Fernsehen konnte sich Disney seit den 50er Jahren mit der wöchentlichen Show "Disneyland“ beim landesweiten Network ABC und mit dem „Mickey Mouse Club" etablieren.

Garant für die nahtlose Verwertungskette des Disney-Konzerns ist die starke Marke Disney. Bereits unter Gründer Walt Disney wurde eine starke Markenphilosophie entwickelt. „Onkel Walt“, der auf einer Farm in Missouri in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, liebte die heile, puritanische Welt, die ihm nicht vergönnt gewesen war. Entsprechend schuf er die Marke Disney, die sehr auf der Reinheit der Produkte beruhte und zu einem amerikanischen Mythos wurde. Erotische Freizügigkeiten und Gewaltdarstellungen galten als Tabu in Disney-Produktionen, die als „Filme für die ganze Familie" Erfolg hatten. Bis zu seinem Tod 1966 hatte Walt Disney das Unternehmen durch seinen Ideenreichtum geprägt. Später hemmte jedoch der stets präsente „Geist Walts" die Entwicklung Disneys. Eine Modernisierung wurde lange Zeit verpasst, unter Schauspielern und Autoren galt Disney als verstaubt und altmodisch. Vielversprechende Projekte wie Spielbergs „E.T.“ wurden abgelehnt, stattdessen erfolglose Filme nach bekanntem Strickmuster produziert. Das Unternehmen geriet ins Schlingern.

So durchlief der Disney-Konzern in den 80er Jahren eine tiefe Krise. Der Aktienkurs fiel tief und eine feindliche Übernahme mit anschließendem Ausverkauf drohte. Doch konnte die Disney-Spitze 1984 den texanischen Immobilienmogul Sid Bass für Investitionen in den maroden Konzern gewinnen. Mit dem „Team Disney“, dem neuen Management um Michael Eisner (ehemals Paramount) und Frank Wells (ehemals Warner Bros.), begann, verbunden mit einem Wiederaufblühen des Filmstudios, die Modernisierung des Unternehmens. Die Walt Disney Company expandierte zur heutigen Größe. Ein entscheidender Schritt war die 19-Milliarden-Dollar-Übernahme der Capital Cities/ABC-Gruppe 1997, die dem Disney-Konzern die Kontrolle über zahlreiche TV-Sender sicherte, darunter das landesweite Network ABC und der Sport-Kabelsender ESPN.

Seit der legendären Rettung des Disney-Konzerns 1984 prägte vor allem CEO Michael Eisner die Entwicklung. Mit Eifer und eigenwilligen Management-Methoden führte Eisner Disney aus dem Tal der Bedeutungslosigkeit und machte es erneut zum Powerhouse der Entertainment-Industrie. Doch in den letzten Jahren seiner Amtszeit kämpfte Disney vergeblich gegen sinkende Gewinne. Hinzu kamen Management-Fehler wie etwa die miserable Planung des Prestige-Objekts Eurodisney. In die Kritik geriet Eisner zudem wegen seines selbstgefälligen Umgangs mit kreativen Produktionspartnern wie Miramax und Pixar. Das ehemals unabhängige Studio Miramax war 1993 von Disney übernommen worden und für Oscar-prämierte Erfolge wie „Shakespeare in Love“ und die Klassiker von Quentin Tarantino verantwortlich. Das damals zum Apple-Konzern gehörige Animationsstudio „Pixar“ produzierte Kassenschlager wie „Toy Story“, deren Vertrieb Disney übernahm. Ende 2004 kam es zur Revolte unter den Aktionären, angeführt vom Disney-Neffen Roy E. Disney. Verbissen kämpfte Eisner um seinen Verbleib im Amt, musste aber nachgeben und nach über 20 Jahren an der Konzernspitze als Chairman und später auch als CEO abtreten. 

Als Eisners Nachfolger wurde mit Robert Iger im März 2005 ein Disney-Insider der Öffentlichkeit vorgestellt. Der ehemalige Wettermann und TV-Manager hatte sich seine Sporen bei ABC verdient und bei Disney emporgearbeitet, zuletzt als COO an der Seite von Michael Eisner. Kritiker sprachen deshalb von ihm als „more of the same“, doch die bisherige Bilanz spricht für Iger, der bestens mit der sehr speziellen Disney-Unternehmenskultur vertraut ist. Iger gilt als smarter, zurückhaltender Business-Mann, der sein Unternehmen eher team- und konsensorientiert leitet, als autokratisch zu regieren.

Igers erste Amtshandlung bestand darin, auf Versöhnungskurs mit dem Pixar-Chef Steve Jobs zu gehen und mit ihm gemeinsam Strategien zu entwickeln. So wurde unter Igers Führung Pixar Ende Januar 2006 Teil der Walt Disney Company. Durch die Fusion mit Pixar wurde Steve Jobs, dem Pixar zu 50,1 Prozent gehörte, mit ca. 7 Prozent stärkster privater Anteilseigner am Disney-Konzern. Er erhielt zudem einen Platz im Aufsichtsrat. Daraus resultiert eine enge Kooperation Disneys mit dem Apple-Konzern. Dies wirkt sich insbesondere auf das Angebot von Apples "iTunes-Store" aus, der auch über ein breites Angebot an Videos und Filmen der Disney-Studios verfügt. Laut Analysten-Meinung ergänzen sich beide Firmen hervorragend; Disney produziere die Inhalte, Apple die Werkzeuge, um die Inhalte zu erzeugen und zu vertreiben.

Deshalb trifft der Tod von Steve Jobs am 5. Oktober 2011 auch Disney hart. Seine visonären Ideen werden beiden Konzernen mit Sicherheit fehlen. Die Anteile von Jobs an Disney wurden an eine Stiftung überschrieben, die von seiner Witwe, Larene Powell Jobs, geleitet wird. Doch die enge Verzahnung der beiden Medienriesen geht weiter: Im November 2011 gab Apple bekannt, dass Steve Jobs Platz im Aufsichtsrat ausgerechnet mit Bob Iger neu besetzt wird. Der Disney-Boss deckte sich zudem gleich mal mit Apple-Aktien im Wert von einer Million Dollar ein.

Igers Gesamstrategie steht vor allem dafür, die Kernmarke "Walt Disney" zu stärken: So wurde Disneys weltweiter Filmverleih "Buena Vista International" im Herbst 2007 in "Walt Disney Studios Motion Pictures " umbenannt, da man „sämtliche Handelsmarken vereinheitlichen möchte“. Das Produkt Disney wird in den Vordergrund gerückt, alle Geschäftsbereiche sollen stärker zusammengeführt und zu einem Vermarktungszyklus  über alle Vertriebsstufen hinweg gebündelt werden. Dazu zählt eine enge Verzahnung mit der Handelssparte "Consumer Products". Was nicht zum Kerngeschäft gehört, wurde verkauft, wie die lange Zeit so erfolgreiche Arthouse-Tochter Miramax

Doch auch die Ära Iger wird bald enden: Zwar wurde sein Vertrag als CEO bis 2016 verlängert. Für diesen Zeitpunkt kündigte Iger aber bereits seinen Rücktritt aus dem operativen Geschäft an.  

Geschäftsfelder

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Fernsehen: Disney ist mit der "Disney-ABC-Television Group" einer der weltweit führenden Produzenten von Fernsehformaten und Betreiber des "ABC Televison Network". Auch die "Disney-Channel-Gruppe" und der ebenfalls global operierende Sportsender "ESPN" zählen zu diesem Netzwerk.

Die ABC-Serie "Lost" ist laut eigenen Angaben die sich am schnellsten verkaufende TV-Serie aller Zeiten, und auch die Erlebnisse der “Desperate Housewives” sind ein weltweiter Hit. Beide Erfolgsformate sind jedoch inzwischen in die Jahre gekommen und ausgelaufen. Dafür lebt die Kultserie mit Eva Longoria und Co. in anderer Form weiter: Momentan entsteht eine eigene lokale Adaption für den südamerikanischen und den türkischen Markt. Von den Langzeitserien ABCs ist nur noch "Grey´s Anatomy" weiterhin in Produktion.

Doch neue Erfolgsserien können sich etablieren: Etwa das Rachedrama "Revenge“ und vor allem das auf Motiven von klassischen Märchen beruhende "Once upon a time“, das in Deutschland auf SUPER-RTL gezeigt wurde. Gespannt darf man auch auf die in Entwicklung befindlichen Serienprojekte "Hulk“ von Guillermo del Toro, dem TV-Reboot von "Beverly Hills Cop" (ohne Eddie Murphy) oder den Erotikthriller-Soap "Dress to Kill" sein.

Im Herbst 2012 gingen gleich zehn neue ABC-Serien ins Quotenrennen, darunter sehr ambitionierte Projekte wie der potentielle "Housewives"-Nachfolger "Mistresses“ über das wilde Leben von vier Freundinnen in den End20igern und das Mysterieformat "666 Park Avenue“. Keine der zehn neuen Serien entpuppte sich jedoch als echter Quotenhit - dafür soll in diesem Jahr mit den neuen Serienpiloten alles besser werden. Ins Rennen gehen u.a.das Anwaltsformat "Doubt" von David Shore, dem Schöpfer von "Dr. House, die moderne Romeo-und-Julia-Variante "Venice" mit Jrnnifer Beals in der Hauptrolle oder auch "Gothica" , eine  in der Gegenwart angesiedelte "sexy gothic soap", in der Horrorfiguren wie  Dracula oder Frankenstein Gastauftritte haben.

Auch bei den Kinderprogrammen gibt es Veränderungen. Seit Anfang 2011 greift "Disney Junior" die amerikanischen Marktkonkurrenten "Nick Jr." und "PBS Kids" an. Alle Partnersender Disneys im Kinderbereich haben sich darauf verständigt, Werbung für ungesundes Essen zu verbieten. Von 2015 an dürften nur noch Lebensmittel auf den Kinderkanälen Disneys beworben werden, die bestimmte Nährwertstandards erfüllten.

Das "ESPN-Netzwerk" wird weiter ausgebaut. Dazu zählt mit "espnW.com" die Einrichtung einer eigenen Webseite für Frauen, auf der zur Hälfte über Frauensport berichtet wird und die auch eine starke Personality-Berichterstattung beinhaltet.  ESPN ist inzwischen mit 47 internationalen Sendern das größte Sportmediennetzwerk der Welt. Im Internet werden zahlreiche Sportereignisse über „WatchESPN“ ausgestrahlt. Darüber hinaus  erhalten bestimmte Breitbandkabelkunden durch den Online-Streaming-Dienst  "ESPN3" einen eigenständigen Sportkanal im Netz mit ausgewähltem Live-Content. Der Dienst ist seit November 2010 auch über die Xbox zu empfangen. 

Die Konzentration auf die Kernmarken "ABC", "ESPN" und "Disney" im Fernsehsektor geht weiter: Der von Disney betriebene Channel "SOAP NET" soll 2012 eingestellt werden, aufgrund langfristiger Verträge mit Kabelnetzanbietern läuft er jedoch zunächst auf unbestimmte Zeit weiter. Eine stärkere Rolle wird jedoch zukünftig der Marke "Marvel" zufallen: Im Juni 2010 gründete der Disney-Ableger eine eigene Fernsehdivision, im März 2012 startete ein großer Marvel-Trickfilmblock auf "Disney XD".Große Hoffnungen ruhen dabei auch auf die in Produktion befindliche erste Marvel-Live Action-Serie S.H.I.E.L.D. mit Gastauftritten von Avengers-Charakteren.

Auch das Newssegment soll wieder an Bedeutung gewinnen: Gemeinsam mit dem Partner Univision Communications baut ABC unter dem Projekttitel „Fusion“ einen Multimedia-Newskanal für US-Bürger lateinamerikanischer Abstammung auf.

Film: Die Anzahl seiner eigenen Filmproduktionen hat Disney nach zahlreichen Big-Budget-Flops vor allem im Spielfilmbereich wie „The Alamo“ in den letzten Jahren drastisch zurückgefahren. Man setzt momentan in erster Linie auf die bewährten Marken „Marvel“ und „Pixar“.

Das Erwachsenen-Label Touchstone Pictures dient nur noch als Vertriebsarm für den 2009 geschlossenen, langfristigen Vertriebsdeal mit Dreamworks Pictures. Disney verleiht jedoch keine Animationsfilme aus dem Studio des in Ungnade von Disney geschiedenen Dreamworks-Trickfilmchefs Jeffrey Katzenberg, jedoch die Highlights aus dem Spielfilmbereich unter Steven Spielbergs Verantwortung. Das anspruchsvolle Drama "The Help" über die Rolle von afroamerikanischen Hausmädchen in den Südstaaten in den 60er Jahren wurde dabei ein echter Überraschungserfolg der sich drei Wochen an der Spitze der US-Kinocharts hielt. Nicht ganz die hohen Erwartungen erfüllen konnte das ambitionierte Biopic "Lincoln" - für das Steven Spielberg persönlich Regie führte und Disney eine massive "Oscar-Kampagne" startete. Trotz zwölf Nominierungen reichte es nur zu zwei Auszeichnungen, darunter aber der Preis für den besten Hauptdarsteller Daniel Day-Lewis.  Das nächste spannende Projekt wird das Action-Spektakel "Robocalypse", bei dem Steven Spielberg erneut selbst Regie führen will. und das Anfang 2014 in die Kinos kommen soll. Nicht zu vergessen auch die brisante Verfilmung der Wikileaks-Causa "The Fith Estate" mit Daniel Brühl.

Im Mittelpunkt der Filmsparte stehen aber inzwischen die seit 2010 von Disney verantworteten Marvel Studios. Einige Neuproduktionen wie "The Amazing Spiderman" werden aufgrund längerfristiger Verträge noch von anderen Studios produziert und distribuiert. Die mega erfolgreichen "The Avengers" wurden jedoch bereits von Disney selbst verliehen. Zahlreiche Fortsetzungen von Erfolgstiteln kommen in den nächsten Monaten in die Kinos, darunter "Captain America - The Winter Soldier ", "Thor - The Dark Wold" und "Iron Man 3“. Marvel Studio Boss Kevin Feige gilt inzwischen als der starke Mann in Disneys Filmsparte.

Im Mittelpunkt der Filmsparte stehen inzwischen die seit 2010 von Disney verantworteten Marvel Studios. Einige Neuproduktionen wie "The Amazing Spiderman" werden aufgrund längerfristiger Verträge noch von anderen Studios produziert und distribuiert. Die mega erfolgreichen "The Avengers" wurden jedoch bereits von Disney selbst verliehen. Zahlreiche Fortsetzungen von Erfolgstiteln sind in Vorbereitung, darunter "Captain America - The Winter Soldier ", "Thor - The Dark Wold" und "Iron Man 3“. Marvel Studio Boss Kevin Feige gilt inzwischen als der starke Mann in Disneys Filmsparte.

Der neue Disney-Filmstudioboss Alan Horn, der im Juni 2012  den glücklosen Rich Ross ablöste und sämtliche Disney-Filmsparten bereichsübergreifend verantwortet, wird sich vor allem auf die Wiederbelebung der Disney-Studios und auf die Verträge mit unabhängigen Produzenten wie Jerry Bruckheimer konzentrieren. Außerdem wird ihn die Integration von Lucasfilm und des Star-Wars-Franchises beschäftigen.

Internet: Mit einer großangelegten Internetoffensive will der Konzern bereits seit einigen Jahren das World Wide Web umfassend als Vertriebskanal ausbauen und dadurch das Fundament für zukünftiges Wachstum legen. Die Stärkung der digitalen Aktivitäten steht im Vordergrund der neuen strategischen Ausrichtung unter Iger.

Alle Aktivitäten sind in der "Disney Interactive Media Group" gebündelt. Der Internetauftritt Disneys soll zu einer Art „MySpace für Kids“ weiterentwickelt werden und als „Haustür zur Disney-Welt“ fungieren.

Mit dem Kauf der populären Online-Community "Club Penguin" verstärkte Disney sein Internet-Engagement weiter. Die Kinder-affine Plattform ist bislang in über 190 Ländern verfügbar und bringt es auf 150 Millionen registrierte Nutzer – überwiegend im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Ca. 6 USD pro Monat kostet es, in einer von Pinguinen bevölkerten schneebedeckten virtuellen Welt zu chatten oder Games zu spielen. Die Ende 2005 gestartete Website ist bislang vor allem in Kanada, den USA und Großbritannien populär, doch Disney will mit dem Angebot auch in andere Regionen vorstoßen. Die deutsche Webseite startete Mitte November 2011. Anfang 2012 wurde mit "Superbia" eine weitere internationale Online-Community - u.a. in Deutschland und UK - gestartet, die im Zusammenspiel mit TV-Formaten des Disney Channels funktioniert.

Disney plant weitere Einkaufstouren im Internet, interessante Start-Up-Unternehmen sollen übernommen werden. Jüngste Übernahme war die des Blog-Netzwerks "Babble", das sich vor allem an Mütter richtet. Mit der konzerneigenen Investmentfirma "Steamboat Ventures" - benannt nach dem ersten Micky-Maus-Cartoon - will Disney noch stärker in den Bereich Neue Medien investieren.

Doch die Internet-Sparte entwickelt sich bislang nicht wie gewünscht, der zuständige CEO Steve Wadsworth musste im September 2010 seinen Hut nehmen. Die Sparte hatte zuletzt zwar den Umsatz gehalten, ist allerdings weiter defizitär.

Der Turnaround soll jedoch schnell erfolgen, der Internetbereich wurde stärker denn je aufgerüstet. Neue Verantwortungsträger sollen den Onlinebereich massiv aufwerten: Der ehemalige Yahoo!-Manager James Pitaro übernahm im Oktober 2010 die Leitung des Online-Segments, in dem alle Webauftritte gebündelt sind. Statt Millionensummen für klassische TV-Spots auszugeben, soll der Leiter der Home Entertainment-Sparte, Bob Chapek, zielgerichtete Marketingkampagnen in den sozialen Netzwerken initiieren.

Die sozialen Netzwerke rücken damit endgültig an die Spitze der Digitalstrategie Disneys, zuletzt etablierte man sogar ein eigenes Ticketing-System für "Toy Story 3" auf Facebook. Außerdem rückte John Pleasants, der Direktor der erst kürzlich übernommenen Onlinespielefirma Playdom, in die Geschäftsführung ein.

Themenparks: Die Themenparks tragen rund 30 Prozent zum Umsatz des Konzerns bei und sind besonders konjunkturabhängig.

Die Anlage in Hongkong macht ebenfalls weiter Sorgen.  Bei dem dortigen Park handelt es sich um ein Joint Venture mit der chinesischen Regierung, die mit 1,74 Millionen Dollar an Disneyland Hongkong beteiligt ist. Im April 2006 gab es dort heftige Proteste der Gewerkschaften, die zu lange Arbeitszeiten der Beschäftigten kritisierten und höhere Löhne einforderten. Trotz solcher Startschwierigkeiten ist das angekündigte Vorhaben eines weiteren Parks in Shanghai nicht gefährdet. In der Millionen-Metropole  entsteht der sechste Vergnügungspark des Konzerns. Nach einem fünfzehnjährigen Tauziehen billigte die chinesische Zentralregierung den Bau des Vergnügungsparks. Der Park soll 2015 eröffnen und liegt mitten im Herz der 20 Quadratkilometer großen Shanghaier Sonderzone für internationalen Tourismus. 

Sorgen bereitet jedoch wie fast ständig seit der Eröffnung"Disneyland Paris". Die Pläne einer neuen, nach ökologischen Kriterien gestalteten Parkanlage sind immer noch auf Eis gelegt, dennoch bleibt der Vergnügungspark pünktlich zu seinem 20. Geburtstag 2012  das meistbesuchte Touristenziel Europas, schreibt aber weiter rote Zahlen. Offenbar denkt Disney darüber nach, die 60 Prozent der Anteile des Parkbetriebes zu übernehmen, die bisher im Besitz Dritter sind, damit nicht die Gläubiger weiterhin den Kurs bestimmen.

Disney plant dennoch auf internationaler Ebene seine Aktivitäten im Bereich Themenparks weiter auszubauen. Disney hat Melbourne (Australien) und Johor in Indonesien als mögliche Park- Standorte ins Auge gefasst. Für die kommende Jahre kündigte der Konzern nun die "größte Erweiterung seiner Geschichte" sowohl für Anaheim als auch für Orlando an. Zu den neuen Attraktionen für den Park in Florida zählt seit Mai 2011 eine Star Wars-Simulation in 3D. All dies in den Schatten stellen wird aber wohl die sensationelleste Ankündigung: Im September 2011 verkündete Disney eine Partnerschaft mit James Cameron. In Florida soll eine eigene Themenwelt rund um seinen Mega-Blockbuster "Avatar" entstehen, die laut Cameron die "derzeitigen Grenzen von technischer Innovation und experimenteller Erzählung sprengen" soll.

Ein besonders spannendes Projekt entsteht gerade in Dubai. Das indische Filmstudio „Yash Raj Films”, mit dem Disney ein Joint-Venture im Bereich Zeichentrickfilme betreibt, will gemeinsam mir der ortsansässigen “Dubai Infinity Holdings“ einen Themenpark in Dubai errichten. Sicherlich nicht ohne das Know-How von Disney.

Sicher: Ebenfalls in Dubai soll bis Ende 2013 ein Marvel-Themenpark entstehen. Der Indoor-Freizeitpark in der „City of Arabia“ soll eine Fläche von mehr als 100.000 Quadratmetern umfassen. Neben Shops und Restaurants sollen interaktive Erlebnisstationen mit den bekannten Marvel-Helden den Kern der neuen Attraktion bilden. 

Der Konzern plant, sein unter der Marke "Disney Cruise Line" in Eigenregie durchgeführtes und bislang sehr erfolgreiches Kreuzfahrtgeschäft weiter auszuweiten und für diesen Zweck, neben den bereits operierenden Luxuslinern „Disney Magic“ und „Disney Wonder“, weitere Schiffe in Dienst zu stellen und neue Reiseziele anzupeilen. Seit 2007 ist die "Disney Magic" bereits im Mittelmeer unterwegs, Ende 2012 ging die in Deutschland (Papenburg) gebaute "Disney Dream" auf hohe See in Richtung Bahamas. Das neueste Flaggschiff der Disney Cruise Line, die Disney Fantasy, wurde im Januar 2012 aus der Papenburger Meyer Werft ausgedockt

Publishing:  Auch im Verlagssektor kann Disney eindrucksvolle Ergebnisse liefern. So hat sich "Disney Publishing Worldwide" zum wohl erfolgreichsten Kinderbuchverlag der Welt entwickelt. Seit dem Amtsantritt von Deborah Dugan als Präsidentin im Jahre 2002 hat der Verlag, der mit seinen Büchern und Magazinen jeden Monat laut eigenen Angaben mehr als hundert Millionen Leser erreicht, eine jährliche Wachstumsrate im zweistelligen Bereich erzielen können.  Marvel Comics sind inzwischen fest in die Disney-Verlagsstruktur integriert, auch einzelne Disney-Comics zu Toy Story, John Carter oder Cars werden inzwischen über Marvel publiziert. Zukünftig soll dort alles digitaler werden: Neue Apps ergänzen die Hefte durch Augmented-Reality-Elemente.Einen neuen Schub für die Comic-Abteilung erhofft man sich durch den „Marvel Now“ betitelten Relaunch zahlreicher Charaktere und Serien. So sollen die "X-Men“ und "Avengers“ erstmals in einem Team auftreten. Marvel reagiert damit auf die massive Marketingoffensive des Konkurrenten DC Comics.

Games: Große Hoffnungen setzt Disney auf den Bereich Computerspiele. Auch wenn die wirtschaftliche Bedeutung für den Konzern noch nicht allzu hoch ist – der Jahresumsatz liegt momentan bei rund 500 Millionen Dollar -, rechnet man mit hohen Wachstumsraten. Disney hat deshalb in den letzten Jahren auch zahlreiche Entwicklungsstudios für Computerspiele übernommen bzw. neu gegründet. Hierzu zählen die Firmen Avalanche Software, Fall Line und Junction Point Studios. Jüngster Coup ist die Übernahme des chinesischen Spieleentwicklers „Gamestar“.  Die Gamesparte „Disney Interactive Studios“  beschäftigt inzwischen insgesamt über 700 Angestellte und verfügt über Büros in London, Brasilien, Hongkong, Japan, Kanada und den USA.  

Während sich Disney lange Zeit nur darauf beschränkte, Kinoerfolge als Computerspiel zu adaptieren, werden nun auch verstärkt filmunabhängige Produktionen in Angriff genommen. Im Internet sollen verstärkt virtuelle Spielwelten, so genannte „Massively Multiplayer Online Games“ entstehen.

Nachdem teure Konsolenspiele wie "Micky Epic" die Erwartungen an die Verkaufszahlen jedoch nicht annähernd erfüllen konnten, kam es zu einem Strategiewechsel. Zukünftig will man sich in erster Linie auf Download- und Social Network-Titel konzentrieren.

Die hohe strategische Bedeutung der Game-Sparte wird aber insbesondere durch den 800 Millionen Dollar schweren Kauf von "Playdom" überdeutlich. Der Spielentwickler nutzt für seine populären Online-Spiele insbesondere Facebook als Vertriebskanal. Die Übernahme scheint sich bereits auszuzahlen: Playdoms "Gardens of Time"war das meistgespielte Facebook-Game in 2011.

Weitere Aquisitionen im Gamesbereich sind die auf Browser- und Mobile-Spiele ausgerichteten Firmen Gamesalad und Rocket Pack. soeie jüngst im Dezember 2012 der südkoreanische Free-To-Play-Entwickler Studio Ex.

Doch auch im großen Stil wird expandiert: So kaufte man im Oktober 2011 die komlette Gaming-Sparte der bereits mit Disney verbandelten indischen Softwarefirma UTV-Software/Indiagames. 

Zu dem aktuell ehrgeizigsten Projekt zählt "Disney Universe" - ein Multimedia-Action-Adventure mit zahlreichen Disney Charaktheren aus so unterschiedlichen Filmen wie "Lilo und Stich" oder "Tron" - für alle gängigen Konsolen so wie für Mac und PC.

Auch „Epic Mickey“ erhält eine neue Chance: Aktuellen Berichten nach soll "Epic Mickey 2: The Power of Two" diesmal neben der Wii auch für die Playstation 3, die Xbox 360 und auch für den PC erscheinen. Offizieller US-Verkaufsstart ist der 26. September 2012. Weiter wurde bekannt, dass das neue Spiel starke Musical-Züge tragen soll.

Musical: Sehr erfolgreich ist Disney mit seiner Musicalsparte. An Disney-Zeichentrickfilme angelehnte Produktionen wie "Die Schöne und das Biest" oder "Der König der Löwen" laufen seit Jahren erfolgreich am Broadway und international. In Hamburg läuft seit Herbst 2008 die Musicalversion des Trickfilms "Tarzan" mit Musik von Phil Collins. Hinzu kommen Erfolge, die nicht direkt auf Zeichentrickadaptionen sondern auf Buchtiteln oder Realfilmen beruhen wie "Peter and the Starcatcher" oder "Newsies". Sehr erfolgreich läuft nach zahlreichen Schwierigkeiten durch spektakuläre Unfälle der Darsteller auch die erste Marvel-Broadway Inszenierung "Spider-Man Turn off the Dark"-  

Mobile Entertainment: Einen weiteren Geschäftszweig eröffnete Disney mit der Einführung von Disney Mobile.

Zahlreiche exklusive Kooperationen für Mobile-Content hat Disney in den letzten Jahren ab-schließen können, u.a. mit NTT DoCoMo und Softbank Mobile in Japan und für  exklusive ESPN-Inhalte mit  Verizon Wireless in den USA. 

Die Übernahme des kalifornischen iPhone-App-Entwicklers Tapulous zeigt, dass Disney auch diesen Vertriebskanal für sich erschließen will.

Der neue Fokus auf mobile Social Games scheint sich schon auszuzahlen: Mit der App “Where’s My Water?” hat Disney im Herbst 2011 einen echten Hit für den Itunesstore produziert. Der Hauptdarsteller, Kroko das Krokodil, ist der erste Disney-Held, der seinen Ursprung in einer Applikation hat.

Musik: Auch in diesem Sektor ist Disney mit mehreren Labels vertreten, eines davon ist Hollywood Records, das in den USA mit dem neuen Format "CD view plus"auf den Markt gegangen ist. Neben den herkömmlichen Audiotracks sind zusätzliche Datenbestandteile enthalten, die Inhalte wie Songtexte, Fotos und ähnliche Hintergrundinformationen auf den Alben bereitstellen. Diverse Speziallabel wurde jedoch aufgrund der Konzentration auf die Kernmarke Disneys inzwischen geschlossen, die kommerziell wichtigen Künstler wurden zur neu firmierten Disney Music Group transferiert.

Engagement in Deutschland/Europa

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In Deutschland ist Disney neben der Lizenzierung seiner Charaktere für verschiedenste Produkte vor allem im Zeitschriftenmarkt für Kinder und Jugendliche präsent. Die Egmont-Mediengruppe, die zu den führenden Medienholdings in Skandinavien zählt, verfügt über ein umfangreiches Lizenzabkommen mit Disney und veröffentlicht über die Deutschland-Tochter Egmont-Ehapa sämtliche Disney-Comics und Zeitschriften, darunter das Micky-Maus-Magazin - welches in 2011 seinen 60. Geburtstag feierte - und die Lustigen Taschenbücher.

Auch im deutschen Fernsehmarkt ist Disney seit Jahren aktiv. Gemeinsam mit der zu Bertelsmann zählenden RTL-Gruppe betreibt Disney in Deutschland seit 1995 den Kinder- und Familiensender Super RTL. Beide Partner halten je 50%.Obwohl Super RTL in seiner Zielgruppe der 3- bis 13-Jährigen mit dem Neustart von Nickelodeon in Deutschland im Jahr 2005 Konkurrenz bekommen hat, bleibt der Sender mit und 30% Marktführer in seiner Zielgruppe. Geschäftsführer Claude Schmit verfolgt weiter ehrgeizige Ziele. Er will den Marktanteil von Super RTL von zwei Prozent in den nächsten fünf Jahren auf vier verdoppeln. Dazu will er vor allem die Prime Time attraktiver machen, u.a. durch mehr Disney-Kinoproduktionen.  Gleichzeitig strebt Disney aber auch nach mehr Eigenständigkeit im deutschen Free-TV-Markt. Ende September 2012 kündigte Disney die Übernahme des Spartensenders DAS VIERTE vom russischen Medienunternehmer Dmitry Lesnevsky an. Das genaue Senderprofil steht noch nicht fest, vermutet wird aber ein eher familienorientiertes Programm wie bei ABC Family in den USA. Brisanter Hintergrund: Bis Ende 2013 soll es zunächst keine Umbaumaßnahmen beim "Vierten" geben - genauso lange läuft der Content Deal zwischen Disney und Super RTL.

Weiterhin ist Disney über eine 50%-Beteiligung an der Tele-München Fernsehen GmbH & Co Medienbeteiligungs-KG mit rund 31,5% an dem Sender RTL 2 beteiligt.  Seit 1999 läuft auf Premiere/Sky ein deutscher Ableger des weltweit erfolgreichen Disney-Channel. Ebenfalls über Sky, diverse Kabelanbieter und auch über Satellit ist in Deutschland der Sender Disney XD zu empfangen. Die Deutsche Telekom, die bereits seit einiger Zeit Disney-Kinofilme über ihren Video-on-Demand-Service Videoload anbietet, überträgt auf ihrer VDSL-Plattform "Entertain" auch die Sender „Disney Channel“, „Disney Cinemagic", "Disney XD" und „Playhouse Disney“, sowie die beiden ESPN-Angebote "Classic" und "America". "ESPN America" in HD bleibt dagegen exklusiv bei Sky. Auch beim IPTV-Angebot von Vodafone in Deutschland ist Disney zukünftig mit "XD" und "Playhouse" vertreten, auch eine Filmdatenbank mit ABC-Serien wie "Lost" wird dort verfügbar sein.

Massiv ausgebaut wird die Kooperation mit RTL. Die Bertelsmann-Tochter hat sich ein umfangreiches Serienpaket von Disney/ABC gesichert und dabei den ärgsten Konkurrenten für den deutschen Markt, ProSiebenSat 1 im Bieterkampf ausgestochen. Angeblich zahlt RTL über 100 Millionen Dollar für den 3-Jahres-Deal, der Spielfilme sämtlicher Disney-Studios und auch einzelne Serienformate umfasst. Auch der neue RTL-Spartensender "Nitro" wurde sich mit Disney einig: Ab sofort kommt auch das deutsche Fernsehpublikum in den Genuss der preisgekrönten US-Comedyserie "Modern Family". Zusätzlich sicherte sich die RTL-Tochter "Freemantle Media" einen First-Look-Deal für Fernsehrechte von Eigenproduktionen des Online-Joint-Ventures "Hulu".  Die innovative Online-Plsttform wird zunehmend wichtiger für den deutschen Markt, auch wenn sie hierzulande bislang gar nicht empfangen werden kann: Kürzlich sicherte sich die Constantin Film das Recht, ausgewählte europäische Erfolge wie "Die Päpstin" oder "Effi Briest" über "Hulu" in den USA zu vertreiben. 

Mit der Pro-7-Mediathek "Maxdome" wurde eine umfangreiche Kooperation vereinbart. Hinzu kommt: Die ProSiebenSat.1-Tochter Red Arrow Entertainment Group konnte ihre Gameshow "You deserve it" an ABC lizensieren.

Auch in anderen europäischen Ländern hat Disney Abkommen mit Sendern und Telekommunikationsanbietern über den On-Demand-Vertrieb von Spielfilmen und Serien abgeschlossen, dazu zählen die spanische Telefonica, die britische BBC und Frankreichs TF1. In Spanien sendet der Disney Channel, der bislang in Europa ausschließlich als PAY-TV-Sender vermarktet wird, demnächst webefinanziert, als frei empfangbares Programm. Gleiches gilt für den türkischen Ableger.

In Großbritannien hat Disney zudem im Juni 2012 einen weiteren, zu seinem indischen Sender-Netzwerk UTV gehörigen Spartenkanal für das Pay-TV gestartet. "UMP Stars" bereichert zukünftig das Bollywood-Portfolio Disneys in UK, zu dem auch der Kanal "UMP Movies" zählt.  

ESPN expandiert weiter in Europa. Die Fußball-Bundesliga wird auch in den kommenden drei Spielzeiten über den Fernsehsender ESPN in Großbritannien und Irland zu sehen sein. Eine entsprechende Vertragsverlängerung für die Spielzeiten 2012/2013 bis 2014/2015 hat die Vermarktungstochter DFL Sports Enterprises jetzt mit dem Sender abgeschlossen., darunter auch für Brasilien und die USA. Keinerlei Live-Rechte hält ESPN ab der Saison 2013/14 mehr an der wertvollsten Fußball-Liga der Welt, der englischen Premier-League. BSkyB und die British Telecom (BT) erhielten hier den Zuschlag für die nächsten drei Jahre. Dafür zeigt ESPN den britischen Zuschauern zukünftige Spiele der französischen Ligue 1.

Die Größe des deutschprachigen Kinomarkts rechtfertigt scheinbar eine weiterhin sehr eigenständige Strategie der Kinosparte in München. So kündigte Deutschland Chef Thomas Menne im Juli 2011 das verstärkte Einsteigen in deutsche Koproduktionen und den Verleih deutscher Filme an, wie man es früher bereits sehr erfolgreich u.a. bei "Knockin`on haevens door" praktizierte. Vier heimische Produktionen sollen zukünfitig pro Jahr bei Disney in Deutschland Platz haben. Um flexibel in der Stoffauswahl zu bleiben, wird auch weiterhin das Label "Buena Vista" genutzt, sowohl als lokale Produktionsfirma, als auch als Vertriebsmarke für die Kooperation mit dem RTL Verleih Universum. Los ging es mit den neuen Eigenproduktionen im August 2012 mit der Bestsellerverfilmung "Frisch gepresst"- im Herbst 2013 folgt die Komödie "Baby Talk" des Regisseurs Mike Marzuk (u.a. "Fünf Freunde", "Sommer").

Disneys Wachstumsaktivitäten in Europa sind ansonsten verstärkt auf Osteuropa ausgerichtet. So ging der Disney Channel Anfang Dezember 2009 auch in Polen auf Sendung. Auch im russischen Markt konnte Disney weiter Fuß fassen. So konnten Abkommen über die Ausstrahlung von Filmen und Serien mit den Sendern St. Petersburg TV, TV3 Russia, NTV, Ren TV und Channel One abgeschlossen werden. Auch der "Disney Channel" startet demnächst im landesweiten, russischen Fernsehen. Disneys Engagement in Europa ist jedoch keineswegs eine Einbahnstraße: So kündigte ABC an, eine US-Version der deutschen "Wetten dass...?"-Show zu entwickeln.

Engagement in Asien

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Disneys Expansionsstrategie gilt vor allem dem asiatischen Markt. Bereits 2003 eröffnete Disney gemeinsam mit dem Unternehmen NTT in Japan einen Download-Dienst für Breitbandinhalte, der mittlerweile über rund 8 Millionen Abonnenten verfügt. Einen ähnlichen Dienst betreibt das Unternehmen seit 2005 auch mit einem lokalen Partner in Taiwan. Vertriebsabkommen über Inhalte für Mobilfunkdienste existieren mittlerweile in 13 lokalen Märkten in der Pazifikregion, darunter China, Thailand und Korea. Praktisch sämtliche der derzeit rund 700 Millionen Mobilfunknutzer in der Region haben somit Zugang zu Disneys Inhalten.

Die japanische Konzerntochter Disneys will gemeinsam mit dem drittgrößten japanischen Mobilfunkbetreiber Softbank einen eigenen Mobilfunkservice anbieten und bei der Entwicklung von Geräten, Diensten und Inhalten mit den Japanern zusammenarbeiten. Jüngst brachte man ein auf Android basierendes Smartphone auf den Markt.

Insbesondere der chinesische Markt gestaltet sich aufgrund der dortigen Restriktionen für ausländische Investitionen jedoch weiter schwierig, Fortschritte können jedoch auch hier vermeldet werden. Disney kündigte im April 2012 ein neues Joint Venture mit der staatlichen China Animation Group und dem Internet-Provider Tencent an. Ziel der Kooperation sei es, den chinesischen Animationsfilm auf ein international konkurrenzfähiges Niveau zu bringen. Unter der Bezeichnung "Animation Creative Research and Development Cooperation" will man lokale Talente ausbilden und chinesische Geschichten und Franchises internationalem Standards anpassen. In einem weiteren Abkommen sicherte sich Disney die Rechte an der beliebtesten chinesischen Zeichentrickserie, "Pleasant Goat and Big Big Wolf", die zukünftig auf Disney-Sendern in der Asien-Pazifik-Region ausgestrahlt werden soll.

Ein bedeutender Schritt war auch der Kinostart von Disneys erster in und für China produzierter Filmproduktion "The Magic Gourd". "Wir wollen als chinesische Walt Disney Company wahrgenommen werden und nicht als bloßer Walt Disney Ableger in China“, so der Managing Director von Disney Greater China, Stanley Cheung.  Disney erweiterte außerdem seine erfolgreiche Teenie-Film-Reihe "High School Musical" auf China. 2010 erschien eine neue Version eigens für das Land der Mitte mit chinesischen Schauspielern.

Schwierigkeiten gibt es jedoch weiterhin mit einheimischen Produktionsstätten in China, die für Disney Spielzeug und andere Konsumartikel produzieren. Die Vorwürfe von NGOs sind massiv: Überstunden sollen nicht vorschriftsgemäß bezahlt werden, die Arbeitszeiten seien länger als gesetzlich erlaubt und für Wohnheimplätze und Kantinenessen soll mehr Geld vom Lohn abgezogen werden als angekündigt.

Das Sportnetzwerk ESPN zuieht sich zunächst aus dem asiatischen Raum zurück: Wie das Unternehmen im Juni 2012 erklärte, übernimmt News Corp. den 50 Prozent Anteil von ESPN an ESPN STAR Sports (ESS), welches mit Sitz in Singapur insgesamt 17 Kanäle im asiatischen Raum betreibt. Dafür will ESPN International stärker in Lateinamerika expandieren, so Disney-Boss Iger in einem Statement zu dem Asien-Deal.

Besonderes Augenmerk hat Disney in letzter Zeit insbesondere dem indischen Markt gewidmet. Millionen von indischen Haushalten empfangen bereits den "Disney Channel" über Kabel und Satellit. Mit "Luck Luck Ki Baat" startete dort 2012 auch das erste indische "Disney Channel Original Movie". Disney übernahm 2006 den erfolgreichen Kinderkanal "Hungama" für 30,5 Mio. Dollar mitsamt dem heimischen Medienunternehmen "United Home Entertainment".  Im Februar 2012 hat Disney die Mehrheit und operative Kontrolle an dem Sendernetzwerk UTV übernommen. Bereits seit 2006 war man hier als Minderheitsaktionär engagiert. UTV-Gründer Ronnie Screwvalav bleibt zwar als CEO an Bord, die Gruppe wird aber im Rahmen einer komplexen Restrukturierungsmaßnahme Disneys in Indien, in "The Walt Disney Co. India" umbenannt. Neben den zu UTV zählenden Fernsehsendern wird auch das von Disney übernommene indische Gamer-Netzwerk "Indiagames" in die neue Unternehmenstruktur eingebunden, die digitalen Beteiligungen werden dabei unter der Bezeichnung "Disney UTV Digital" als eigenständige Sparte geführt. Auch eine groß angelegte Partnerschaft mit dem indischen Medienriesen Reliance ist laut Informationen der FT in Vorbereitung.

Die Filmproduktionssparte Disneys internationalisiert sich derweil weiter: Beim Marvel-Sequel "Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ mit Nicolas Cage in der auptrolle fungierte die Firma Image Nation aus Abu Dhabi als Koproduzent. "Iron Man III“ wurde als einer von 25 US-Filmen ausgewählt, die in 2013 in China offiziell veröffentlicht werden sollen. Aber damit nicht genug, der Actionfilm wird zudem von der chinesischen Pro-duktionsfirma DMG Entertainment koproduziert. Mit der "Rotana Media Group", die im Nahen Osten und in Nordafrika zu den größten Medienanbietern zählt, wurde ein umfangreicher Output-Deal abgeschlossen.

Aktuelle Entwicklung

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Die Partnerschaft zwischen Disney und Apple wird weiter ausgebaut. Bereits seit 2005 bietet Apples Onlineshop iTunes in den USA aktuelle Serien-Hits, Filme und Shows von Disney über den eigenen Store an, seit 2009 auch in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern.  Auch bei "Apple TV" war Disney in den USA mit ABC-Serien von Anfang an mit am Start. Disney war auch der erste große Partner bei Apples neuem Werbeprogramm "iAd" für das "iPad.

Disney wird sich jedoch keineswegs auf eine digitale Verkaufsplattform beschränken: "Das Geschäft mit Apple ist in keiner Weise exklusiv", betont Iger, der Ende 2012 eine neue Strategie namens "Disney Movies Everyhere" ankündigte.

Aus einem bereits im Januar 2012 abgeschlossenen Mega-Deal mit dem größten Kabelnetzbetreiber der USA, Comcast, geht hervor, dass Comcast künftig seine 20 Millionen Kunden mit Inhalten der Disney-Fernsehsender auf verschiedensten Endgeräten wie Hybridfernsehgeräten aber auch Tablet-PCs versorgen kann. Ähnliche Partnerschaften gibt es jetzt mit dem Kabel Betreiber Cox Communications, der Smart-TV-Plattform von LG oder dem Tablet-PC von Barnes and Noble, "Nook".

Auch über die X-Box von Microsoft sind seit November 2006 Filme und Serien von Disney in den USA zu sehen. Disney kündigte darüber hinaus weitere, werbefinanzierte, freie Downloads bestimmter Filme über die eigene Webseite an. Auch mit dem in den USA ungemein populären Film-Streamingdienst "Netflix" und mit dem Amazon-Konkurrenten Lovefilm ist Disney eine umfangreiche Partnerschaft eingegangen. Im November 2011 hat Disney einen umfangreichen Content-Deal mit der Google-Tochterfirma YouTube abgeschlossen. Die geplanten Themen-Kanäle sollen vor allem aus Sneak Previews und speziell für das Internet gedrehten Kurzfilmen bestehen. Bei Google Play ist Disney zumindest in Europa mit dabei. 

Die offensive Digitalstrategie zeigt sich auch im Einstieg Disneys 2009 bei der in den USA ungemein populären Streaming-Plattform „Hulu“. Weitere Gesellschafter dort sind NBC Universal, News Corp. und Providence Equity Partners." Letztere wollen angeblich zum Jahreswechsel 2013 aussteigen, um einen Börsengang unter reiner Studiobeteiligung zu ermöglichen. Nachdem sich die Filmstudios vor einigen Monaten noch von "Hulu" trennen wollten, wird der Kanal nun massiv mit eigenen Formaten ausgebaut: Dazu zählen die Drama-Serie "Battleground" oder die Doku "A day in the life" (von "Supersize me" Regisseur Morgan Spurlock). uch der inzwischen 78jährige Talkshow-König Larry King talkt jetzt mit seiner 30-minütigen Show "Larry King Now“ bei "Hulu“. Keine Überraschung: Die Online-Videoplattform ist ab sofort auch auf Apple TV vertreten. In Japan ist "Hulu“ inzwischen auch mit einem eigenen Angebot vertreten. Hinzu kommt ein massiver Ausbau der kostenpflichtigen Plattform "Hulu-Plus" - u.a. mit einem eigenen Kinderkanal ("Hulu-Kids") und weitere Content-Partnerschaften, u.a. mit der BBC, Nickleodeon und der "World Wrestling Entertainment" (WWE).

Pixar ist weiter sehr erfolgreich: Schon jetzt gilt Toy Story 3  als der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten, auch "Cars2" war sehr erfolgeich, verschlang jedoch auch hohe Marketingkosten.

Seit 2010 ist Marvel nun bereits Teil von Disney. Strategisch macht der Deal für Disney sicherlich Sinn, da man sich seit geraumer Zeit – in jüngster Zeit insbesondere mit dem Neustart von „Disney XD“ – in Richtung actionreicherer Unterhaltung orientiert. Die Filmstudios werden dazu immer stärker auf die Marvel-Charaktere ausgerichtet - so spielte in den USA derr Kinohit "The Avengers" an seinem zweiten Wochenende nie da gewesene 103 Millionen Dollar ein; weltweit ist es nun schon mehr als eine Milliarde Dollar - das bedeutet der dritterfolgreichste Film aller Zeiten zu sein. Nach der Eroberung der großen Leinwand, möchte Marvel nun auch den kleinen Bildschirm einnehmen und hat vor einiger Zeit eine Hulk-TV Serie in Arbeit gegeben. Darüber hinaus redet das Filmstudio derzeit mit ABC über eine Live Action-"Avengers-Serie". Mit den "Guardians of the Galaxy" wird eine weitere Marvel-Heldengruppe auf ihr Leinwanddebüt vorbereitet, da die "Avengers" momentan bis zu ihrem voraussichtlichen zweiten Leinwandauftritt im Jahr 2015 Pause machen.

Disney setzt in Zukunft auch weiter auf das Thema 3-D. So schnitt das 3-D-Remake des Science Fiction Klassikers "Tron" sehr erfolgreich ab. Auch die 3-D-Wiederaufführung von "König der Löwen" erwies sich als so erfolgreich, dass Disney weitere Klassiker wie "Findet Nemo" in der neuen Technik präsentieren wird.

Im TV-Geschäft scheint Disney erfolgreicher denn je zu sein: Populäre ABC-Serien wie "Legend of the Seeker" oder "Criminal Minds" lassen sich blendend ins Ausland verkaufen - der Sportsender ESPN ist auf stetigem Wachstumskurs. 

Disney Chef Iger setzt somit vor allem auf neue Technologien, die den umfangreichen Content Disneys im Verbund mit massiven Marketingkampagnen über alle gängigen Vertriebswege effektiv verbreiten: Egal ob mobil, in sozialen Netzwerken oder auf neuartigen TV-Geräten. Bei den Filmen dreht sich zwar weiter alles um Markenware und Franchises - dies lassen auch die neuen Fortsetzungsfilme wie "Monster University"oder die Fortführung der Tempelritter-Reihe mit Nicolas Cage in der Hauptrolle vermuten - aber die Produktpalette Disneys ist gerade durch die neuen Marvel-Superhelden so breit, dass man sicherlich nicht zum reinen "Corporate Hollywood" mutieren wird. Dennoch scheint die Losung erst mal zu lauten: "Noch mehr Superhelden" - wie die angekündigten Marvel-Filme "Ant-Man" oder '"Dr. Strange" vermuten lassen.

Doch ausgerechnet "Walt Disney Pictures" befindet sich in einer schwierigen Situation.  Während die "Marvel Studios" und "Pixar" reichlich Gewinne produzieren, gelingt es dem klassischen Disney-Filmstudio einfach nicht, neben "Fluch der Karibik" ein weiteres Movie-Franchise zu etablieren. Weder "Prince of Persia", noch "G-Force" oder jüngst "John Carter" erfüllten auch nur annähernd die Erwartungen an den Kinokassen. Darüber kann auch der Erfolg des Trickfilms "Ralph reicht´s" im Weihanchtsgeschäft 2012 nicht hinwegtäuschen.

Abhilfe soll nun der neue Filmstudioboss Alan Horn schaffen. Der Veteran - der zuletzt bei Warner lauter Disney-affinen Projekten wie "Harry Potter“ oder "Batman“ zu großen Erfolgen verhalf -  will mit sechs bis acht Filmen pro Jahr (inklusive Live-Action) den Disney Studios neues Leben einhauchen - die Marvel und Pixar-Veröffentlichungen kommen unabhängig davon dazu. Zunächst einmal übernimmt er zahlreiche Projekte seines Vorgängers wie die Märchen-Neuverfilmung "Maleficent“ mit Angela Jolie oder das Westernremake "The Lone Ranger“ mit Johnny Depp. Ob der Kurs des nicht durchgängig funktionierenden "Franchise-Management" weiter beibehalten wird, ist noch offen.

Ende Oktober 2012 wurde dann der nächste große Coup Disneys verkündet: George Lucas legt seine Firmengruppe für rund 4 Milliarden Dollar in die Hände Disneys. Die US-Kartellbehörden haben im Dezember 2012 dem deal zugestimmt. Damit hat Disney nicht nur das selbstverständlich im Mittelpunkt stehende Star Wars-Franchise inne, sondern u.a. auch die Rechte an dem Kinoqualitätssiegel THX, der Indiana Jones Quadrologie und dem Computerspiel „Monkey Island“. Auch der Effektspezialist Industrial Light and Magic ist nun ein Teil Disneys. Indes ist die Übernahme nüchtern betrachtet gar keine so große Sensation: Bereits jetzt waren Lucas und Disney durch mehrere Projekte eng verbandelt, wie z.B. die „Star Tours“-Attraktion in den Themenparks oder die jährlich in Disneyworld veranstaltete „Star Wars Weekends“ in Disneyworld. Wichtigstes Schmankerl der Übernahme für die Star War-Fans ist aber die nicht mehr für mögliche gehaltene Fortsetzung der Filmsaga: Gleich drei neue Teile unter beratender Mitwirkung von George Lucas sollen in die Kinos kommen, 2015 soll es im Zweijahresrhythmus losgehen.

Dennoch rücken neben dem klassischen Film- und Fernsehgeschäft andere Bereiche in den Vordergrund, wie z.B. die Sportvermarktung oder das Onlinebusiness.

Eine traurige Nachricht erreichte das Studio im Oktober 2011 mit dem Tod des visionären Aufsichtsratsmitglieds Steve Jobs. Im Abspann von "John Carter" - an dem das Pixar-Studio wesentlich beteiligt war - wird dem großen Visionär mit einem Nachruf gedacht. Dafür konnte der Firmengründer selbst bald quasi wieder auferstehen: In der Person von Tom Hanks, der Walt Disney in dem Drama "Saving Mr. Banks" verkörpern wird, bei der es um den schwierigen Kampf Disneys um die Rechte an "Mary Poppins" gehen wird.