6. Sony Entertainment

Umsatz 2010/2011: ¥ 1.869,114 Mrd. (€ 16,514 Mrd.)

Überblick

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Die Sony Corporation ist einer der weltgrößten Hersteller von Unterhaltungselektronik. Ein Weltkonzern, eine der bekanntesten internationalen Marken. Seit Ende der 1980er Jahre ist Sony auch im Mediengeschäft aktiv, zunächst im Musik-, dann im Filmbereich. Wir addieren die Umsatzzahlen der Sparten Pictures, Music und Games.

Basisdaten

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Hauptsitz:
1-7-1 Konan, Minato-ku
Tokyo 108-0075
Japan
Telefon: 0081 3 67482111  
Internet: sony.net/SonyInfo/IR/

Branchen: Audio, Film, Fernsehen, Videospiele (Hardware, Software), Unterhaltungselektronik, Finanzdienstleistungen, Halbleiter, Computer-Hardware, Mobiltelefonie
Rechtsform: Aktiengesellschaft (seit 1958)
Geschäftsjahr: 01.04. - 31.03.
Gründungsjahr: 1946

Ökonomische Basisdaten (in Mrd. ¥)
2022*202120202019201820172016
Konzernumsatz 11.5409.9228.9998.2608.6668.5447.603
Medienumsatz** 6.3955.0964.3553.8394.1053.7553.114
Gewinn 9448881.03058291649173
Aktienkurs (Jahresende, in US-$)76,28126,40101,1069,0849,2148,7028,03
Mitarbeiter108.900110.000109.700111.700114.400117.300128.400

*  Das Geschäftsjahr endet am 31.03. (Bilanzstichtag) des Folgejahres, das Geschäftsjahr 2021 endete also am 31.03.2022.
** In die Berechnung des Medienumsatzes gehen die Sparten „Games“, „Pictures“ und „Music" ein.

 

Umsätze nach Sparten (in Mrd. ¥)
2022202120202019201820172016
Games3.644,62.739,82.656,31.977,552.310,91.943,81.581,57
Music1.380,61.116,9939,9849,9807,5800630,77
Pictures1.369,41.238,9758,81.011,85986,91.011,1901,23

Geschäftsführung

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Management:

  • Kenchiru Yoshida, Chairman, President & CEO
  • Hiroki Totoki, Executive Deputy President, Chief Financial Officer
  • Shigeki Ishizuka, Vice Chairman
  • Toru Katsumoto, Executive Deputy President
  • Terushi Shimizu, Senior Executive Vice President, Officer in charge of Imaging & Sensing Solutions Business, Representative Director, President and CEO, Sony Semiconductor Solutions Corporation
  • Rob Stringer, Officer in charge of Music Business (Global), Chairman, Sony Music Group, CEO, Sony Music Entertainment
  • Anthony Vinciquerra, Officer in charge of Pictures Business, Chairman and CEO, Sony Pictures Entertainment Inc.
  • Jim Ryan, Officer in charge of Game & Network Service Business, President and CEO, Sony Interactive Entertainment LLC, Representative Director and President, Sony Interactive Entertainment Inc.
  • Shunsuke Muramatsu, Officer in charge of Music Business (Japan), President and Representative Director of the Board, CEO, Sony Music Entertainment (Japan) Inc.
  • Jon Platt, Officer in charge of Music Publishing (Global), Chairman and CEO, Sony Music Publishing
  • Masashi Oka, President & CEO, Representative Director, Sony Financial Group Inc.
  • Kimio Maki, Senior Executive Vice President, Officer in charge of Electronics Products & Solutions Business, Representative Director, President & CEO, Sony Corporation
  • Shiro Kambe, Officer in charge of Legal, Compliance, Corporate Communications, Sustainability, and External Relations
  • Kazushi Ambe, Officer in charge of Human Resources and General Affairs
  • Tsuyoshi Kodera, Executive Vice President, Officer in charge of Digital Transformation Strategy, Information Systems, and Information Security
  • Toshimoto Mitomo, Officer in charge of Intellectual Property and Business Incubation Platform, Sony Group China Representative, Senior General Manager, Startup Acceleration Division
  • Hiroaki Kitano, Officer in charge of AI Collaboration, President and Chief Executive Officer, Sony Computer Science Laboratories, Inc., Representative Director and CEO, Sony AI Inc.
  • Natsuko Takei, Officer in charge of Legal, Compliance, and Privacy
    Senior General Manager, Legal Department
  • Izumi Kawanishi, Officer in charge of AI Robotics Business, Senior General Manager, AI Robotics Business Group, Representative Director, President and CEO, Sony Mobility Inc.

 

Board of Directors:

  • Kenichiro Yoshida
  • Hiroki Totoki
  • Shuzo Sumi, Chairman
  • Tim Schaaff
  • Toshiko Oka
  • Sakie Akiyama
  • Wendy Becker
  • Yoshihiko Hatanaka
  • Keiko Kishigami
  • Joseph A. Kraft Jr.

Geschichte

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1946 gründeten der 25-jährige Akio Morita, Stammhalter einer prominenten Reiswein-Dynastie, und der 13 Jahre ältere Masaru Ibuka die Tokyo Tsushin Kogyo (Tokyo Telecommunications Engineering). Mit Produkten wie dem ersten japanischen Kassettenrekorder (1950) und dem Transistorradio „TR-55" (1955) konnte sich das junge Unternehmen im neuen Markt für Konsumelektronik etablieren. Mit Blick auf eine internationale Expansion beschloss Morita 1958, die Firma in „Sony" umzutaufen (von lat. „sonus", der Ton). Der neue Name war nicht nur weltweit verständlich und aussprechbar, er verschleierte zudem Sonys Herkunft. Japanische Produkte galten im Westen damals als minderwertig.

Ab 1960 drang Sony massiv auf den US-Markt, wo der Konzern bald die Hälfte der Gesamtproduktion absetzte. Nach der Lancierung des Trinitron-Farbfernsehgeräts 1968 folgte ein Jahrzehnt extensiven Wachstums, an dessen Ende die regelrecht traumatische Niederlage im Duell um die Videoformate stand. Der qualitativ bessere Sony-Betamax-Standard unterlag dem preisgünstigeren VHS-System der Matsushita-Tochter JVC. Sony wurde Opfer seines teuer bezahlten Entwicklungsvorsprungs. Das Betamax-Debakel zwang Sony umzudenken. Morita propagierte die Diversifizierung des mittlerweile weltweit produzierenden Konzerns und erzielte hohe Gewinne dank seiner Innovationen in der Unterhaltungselektronik, etwa mit dem legendären Walkman 1979, oder der Entwicklung der CD-Technologie (1982, zusammen mit Philips). Später stieg der Konzern in die Produktion von Software und Medieninhalten ein, zumal die Betamax-Norm nicht zuletzt daran gescheitert war, dass Sony keine attraktiven Videofilme hatte anbieten können.

1988 erwarb Sony für zwei Milliarden US-Dollar CBS Records, die zu der Zeit größte Schallplattenfirma der Welt (1887 als Columbia Records gegründet). Bald zog der Konzern als letzte Konsequenz der Strategie, sich im Markt global verwertbarer, US-geprägter Populärinhalte zu behaupten, den Kauf eines Hollywood-Studios in Betracht. Durch Vermittlung von „Superagent" Michael Ovitz, damals Geschäftsführer der Talentagentur CAA, erfolgte 1989 die erste Übernahme eines traditionsreichen Majors durch ein japanisches Unternehmen. Für rund fünf Milliarden Dollar kaufte Sony dem Besitzer Coca-Cola die Major-Filmfirma Columbia ab, 1919 gegründet von den Brüdern Jack und Harry Cohn, zusammen mit Joe Brandt. Große Erfolge waren: „It Happened One Night“ (1934), „Mr. Smith Goes to Washington“ (1939), „Gilda” (1946), „From Here to Eternity” (1952), „Easy Rider” (1969), „Taxi Driver” (1976). Seit dem Kauf von Columbia zählt Sony mit Sony Pictures Entertainment zu den Big Five der Filmindustrie.

Die ersten Jahre in Hollywood gerieten allerdings zum Fiasko. Peter Guber und Jon Peters, zweitrangige Produzenten, die nur einen Erfolgsfilm („Batman") vorzuweisen hatten, wurden zu den Studiochefs von Columbia/TriStar ernannt. Aber Guber und Peters fielen mit verworrener Personalpolitik, Nepotismus und der Zweckentfremdung von Sony-Millionen für private Extravaganzen negativ auf. Allein die Ablösesummen und Abfindungen, hervorgerufen durch das sich stetig drehende Personalkarussell, kosteten Sony mindestens zwei Milliarden Dollar. Das Missmanagement zog Misserfolge an den Kinokassen nach sich. Columbia und TriStar reihten teure Pleiten aneinander. 1994 machte Sony mit drei Milliarden Dollar einen der höchsten Verluste der japanischen Unternehmensgeschichte, der böse Zungen von einer „Wiedergutmachung für Pearl Harbor" sprechen ließ. Nach einem Hirnschlag zog sich der 73-jährige Sony-Gründer Morita 1994 aus dem Firmengeschäft zurück. In fast 50 Jahren hatte er einen Weltkonzern und eine der bekanntesten internationalen Marken geschaffen.

Norio Ohga wurde Moritas Nachfolger als CEO und Nobuyuki Idei neuer Sony-Präsident. Letzterer kümmerte sich vor allem um die Filmsparte. Er entließ die glücklosen Manager von Sony Pictures Entertainment und machte im November 1996 den erfahrenen John Calley zum Vorsitzenden der Sony-Studios. Bald machte Sony Pictures wieder Gewinn.

Im Juni 1999 rückte Nobuyuki Idei als Sony-Chef nach. Er reformierte die Konzernstruktur, um Sony für das digitale Zeitalter zu rüsten. „Ibuka war ein Transistor-Kid“, so Idei, „Morita war ein Walkman- und Ohga ein CD-Kid. Und wir werden digital dream kids sein.“ Die Ernennung von Howard Stringer zum Chef der Gesamtgruppe im März 2005 kam einer Sony-internen Revolution gleich. Damit wurde der Riesenkonzern erstmals nicht von einem Japaner und Technik-Spezialisten gesteuert.

Stringer hatte Erfolg. Als Chef der Sony Corporation of America gelang es ihm, das volatile Filmsegment zum verlässlichen Gewinnbringer aufzubauen. Bei der Sanierung der Kinosparte dürften Stringer sein „low-key management style“ (Economist) und seine Kenntnis der Entertainmentbranche sehr geholfen haben. Seinen Aufstieg verdankte Stringer auch seiner konsequenten Personalpolitik. So feuerte er den extravaganten US-Musikchef Tommy Mottola und ersetzte ihn durch den Kostensenker Andrew Lack, der die Sparte fit machte für die Fusion mit BMG.

Gegen Ende von Stringers Amtszeit aber geriet Sony wieder in eine Schieflage. Der Konzern wurde von der Konkurrenz aus den USA und seinen asiatischen Nachbarn überholt. Heute dominiert Apple den Markt für Musikplayer und Smartphones. Was das Geschäft mit TV-Geräten betrifft, wurde Sony v.a. von südkoreanischen Firmen wie Samsung oder LG abgehängt. Nur mit der Playstation konnte der Erfolg des Walkmans in den 1970er und 1980er Jahren ins digitale Zeitalter übertragen werden.

Es begann mit einem ikonischen Moment. Am 10. Mai 1995 betrat Sonys US-Chef Steve Race die Bühne im Los Angeles Convention Center (während der Spielemesse E3); die Journalisten rechneten mit Details zum US-Launch der ersten Sony-Konsole „Playstation“. Doch alles, was sie von Race bekamen, war die wohl kürzeste Pressekonferenz der Spielgeschichte, drei Worte: „Two Ninety Nine“. Den Kampfpreis von 299 Dollar bekamen sie, und Steve Race verschwand. Und Sony verkaufte dank günstiger Hardware und starker Spiele über 100 Millionen Konsolen. Nintendo, damals seit über zehn Jahren Marktführer, wurde bald überrollt. Die Playstation wurde zum Synonym für Spielekonsolen.

Ursprünglich wurde die PlayStation Anfang der 1990er Jahre zusammen mit Nintendo entwickelt (als add-on für die Nintendo-Konsole). Dieses Projekt aber scheiterte und 1994 startete Sony unabhängig mit der ersten PlayStation. Die ein Riesenerfolg wurde und bald Nintendo überholte und 61 Prozent des Konsolen-Weltmarkts übernahm. 2000 dann erschien die PlayStation 2, 2006 die PlayStation 3. Im November 2013 dann brachte Sony die PlayStation 4 auf den Markt, 2020 die PS5. Aus dem Computergeschäft (mit der Marke Vaio) übrigens stieg Sony 2014 wegen schwacher Verkäufe aus, es wurde an den Japan Industrial Partners Fonds verkauft.                   

In den 1990ern beherrschte Sony Wohn- und Kinderzimmer – und wurde später doch selbst im Markt überholt. Wieder fing es mit einer historischen Pressekonferenz an. Am 23. Oktober 2001 kam Apple-Chef Steve Jobs mit einem unscheinbaren Gerät auf die Bühne: „That is iPod“. Wieder nur drei Worte, die in den folgenden Jahren erneut eine Industrie veränderten. Diesmal trafen sie Sony. Der Walkman und die CD, zwei Sony-Erfindungen, wurden bald zu Auslaufmodellen. Und an der Entwicklung des digitalen Musikformats MP3 waren die Japaner nicht beteiligt.

Die Playstation aber blieb ein Erfolgsgarant. 2016 lag der Anteil am Sony-Gesamtumsatz bei 16 Prozent, 2018 bei 20 Prozent. Und dann brachte die Playstation Sony sicher durch die Corona-Krise. In der ersten Hälfte 2020 sprang der Umsatz der Spiele-Sparte um fast ein Drittel, der operative Gewinn stieg von 600 Millionen auf fast 1 Milliarde Euro. Dagegen brach der Umsatz der Elektroniksparte um 31 Prozent ein. Mehr als die Hälfte der gesamten Konzern-Erlöse kam bald von der Playstation. „Sony hängt am Tropf seiner Erfolgskonsole.“

Entwicklungen im Musik-Bereich: Im März 2016 erwarb Sony für 750 Mio. US-Dollar die 50 Prozent, die es noch nicht an Sony/ATV Music Publishing besaß (der Firma, die die Rechte u.a. an den Beatles und Elvis Presley verwaltet). Und im Mai 2018 kündigte Sony den Erwerb weiterer 60 Prozent an EMI für 2,3 Milliarden Dollar an, wodurch sich der Sony-Anteil von 30 auf 90 Prozent erhöhte.

Am 17.9.2019 meldete boerse.ARD.de: „Sony bietet aktivistischem Investor die Stirn“. „Firmenschreck“ Daniel Loeb und sein Hedgefonds Third Point würden eine Abspaltung von Sonys Chip-Sparte fordern. Es war der zweite Anlauf. Schon vor sechs Jahren, als sich Loeb mit ca. sieben Prozent an Sony beteiligt hatte, hatte er auf einen Verkauf des Filmstudios gedrängt. Sony-CEO Hirai sagte damals Nein, Loeb verkaufte seinen Sony-Anteil mit Gewinn. Jetzt, 2019, warf Loeb ein Auge auf die Chip-Sparte, investierte rund 1,5 Milliarden Dollar in Sony und blitzte ein weiteres Mal ab. Diesmal musste sich der neue CEO Kenichiro Yoshida um Loeb kümmern. Yoshida: „Die Chip-Sparte zu behalten ist langfristig die beste Strategie, um den Unternehmenswert zu steigern.“

Mitte Mai 2019 dann hatte Reuters bekannt gegeben: „KI, Streaming und Bildsensoren: Microsoft und Sony verbünden sich“. Sony und Microsoft, als Hersteller der beiden konkurrierenden Spielekonsolen PlayStation und Xbox eigentlich Rivalen, wollten ihre Kräfte in einer strategischen Partnerschaft bündeln und gemeinsam an Cloud-Anwendungen arbeiten, und auch in den Bereichen KI und Streamen von Spielen kooperieren. Das sei eine Stärkung vor allem im Konkurrenzkampf mit Amazon. Amazon, als Internet-Händler groß geworden, ist heute Marktführer im Cloud-Geschäft und war zuletzt auch in den Spiele-Markt vorgestoßen.

Management

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Von 2012 bis 2018 war Kazuo Hirai Sony-CEO. Unter seiner „One Sony“-Strategie wurde der Konzern verschlankt, rund 15.000 Mitarbeiter wurden entlassen. Zuvor hatte Hirai erfolgreich die Videospiel-Sparte von Sony geleitet und galt als Kopf des globalen Siegeszugs der PlayStation. Die Film- und Musiksparten überließ er zunächst dem erfahrenen Manager Michael Lynton. Doch nach dem Verkauf diverser Elektroniksparten und dem PR-Desaster, das der vermutlich nordkoreanische Hack der Sony Pictures-Emails auslöste, wurde Hirai klar, welche Bedeutung Sonys Mediengeschäft für den Konzern hat. Als Reaktion auf die andauernde Krise veranlasste er im Mai 2014, dass er und weitere Top-Manager Boni zurückzahlen mussten. Das jährliche Gehalt der Führungsriege halbierte sich damit in etwa – ein einmaliger Vorgang in der Welt der internationalen Medienkonzerne.

Hirais Nachfolger als CEO: Kenichiro Yoshida, vorher seit mehr als drei Jahrzehnten Sony-Finanzchef und mitverantwortlich für Sonys Rückkehr zu Rekordgewinnen. Sein Plan sei es, wie er bei der Geschäftsübernahme im April 2018 sagte, mit Sony als etabliertem Unternehmen sozusagen in den Start-up-Modus umzuschalten. Um „Märkte außerhalb der Kerngeschäfte zu erschließen“ (Mobilität, Robotik, Gesundheitswesen, Künstliche Intelligenz). Was das Nutzerverhalten der Unterhaltungsindustrie betrifft, die sich „immer stärker in Richtung Abogeschäft“ entwickle: Hier habe Sony ja über die Unterhaltungsplattform „PlayStation Network" bereits eine Interessengemeinschaft mit rund 110 Millionen monatlich aktiven Nutzern (Stand: Ende März 2021). Man sei führend in der Spiele-Szene mit 2.740 Mrd. Yen Umsatz 2021 (rund zwanzig Milliarden Euro).

Gleichzeitig müsse Sony sich auch darum kümmern, die Spielsucht zu bekämpfen. „Wir müssen es ernst nehmen und Gegenmaßnahmen ergreifen", so Yoshida. Sony hat eine Anleitung für geeignete Altersgrenzen für Benutzer von Spielesoftware erstellt. Auch können Eltern auf der PlayStation die Zeit begrenzen, die ein Kind spielen kann.

Geschäftsfelder (Medien)

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Games & Network Services
Sony Interactive Entertainment produziert, entwickelt, vermarktet, verkauft und vertreibt seit 1994 die Spielekonsole Playstation. Momentan mit der PS5 seit 2020 in ihrer fünften Generation (bis Ende März 2021 wurden 7,8 Millionen PS5-Konsolen verkauft. Der Vorgänger PS4 wurde bis Ende Dezember 2020 115 Millionen Mal verkauft). Die Playstation wurde zum Synonym für Spielekonsolen, ein Teil der Popkultur. Sony betreibt darüber hinaus diverse Games-Entwicklungsstudios in Japan, den USA und Europa, darunter Naughty Dog, Team Gravity, Polyphony Digital, Bend Studio und Sucker Punch Productions.

Music
Sony Music Entertainment (SME, New York) ist eines der drei weltgrößten Major-Labels, neben der Universal Music Group (aktuell auf Platz 27 des IfM-Rankings) und Warner Music (Teil von Access Industries, auf Platz 39). SME wurde von 2004 bis 2008 als Joint-Venture mit Bertelsmann betrieben (Sony BMG), ehe Sony für 600 Millionen Euro BMG Music komplett übernahm. Sony Music besitzt Labels wie Ariola, Arista, Columbia, Epic, RCA, Four Music, Sony Classical und verfügt über die Verwertungsrechte von Künstlern wie AC/DC, Backstreet Boys, Bob Dylan, Bruce Springsteen, Daft Punk, Depeche Mode, Eurythmics, Johnny Cash, Justin Timberlake, Oasis, Van Morrison u.v.m. Im November 2011 übernahm Sony Music für 2,2 Milliarden US-Dollar die Musikverlags-Sparte vom einstigen Konkurrenten EMI (EMIs Tonträger-Sparte ging an Universal). Regulierungsbehörden in Europa und den USA stimmten dem Deal im Juni 2012 zu.

Pictures
Sony Pictures Entertainment Inc. ist mit seinen Tochterfirmen (den Hollywood-Studios Columbia Pictures, Screen Gems, Sony Pictures Classics und TriStar Pictures, dazu Sony Pictures Television) weltweit tätig und stellt die gesamte Bandbreite her: Scripted und unscripted Formate, „light entertainment”, Gameshows, Animation, TV movies und Miniserien. Und ist Teil der sogenannten „Majors“, der fünf größten Filmunternehmen in den USA. Weitere Majors sind Universal Pictures (Teil von Comcast), Walt Disney, Warner Bros. Discovery, Paramount Global.

Aktuelle Entwicklung

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Verglichen z.B. mit dem Smartphone-Markt ist der Produktionszyklus für Spielekonsolen deutlich entschleunigter. Den Vorgänger der aktuellen Playstation, die Playstation 4, stellte Sony im Februar 2013 offiziell vor. Die PS5 kam dann im November 2020 auf den europäischen Markt. „Businessinsider“ allerdings schrieb am 21.11.2020: „Wie Sony sich mit der Playstation aus seiner tiefsten Krise kämpfte – und in eine gefährliche Abhängigkeit gerät.“

Jetzt aber läuft Sony wieder Gefahr, von der technologischen Entwicklung überrollt zu werden. Diesmal ist es der alte Konkurrent Microsoft, der mit massiven Investitionen in Cloud und Abo-Dienst den Videospiel-Markt zu revolutionieren droht. „Cloud-Gaming ist definitiv ein Trend, der sich neben dem Konsolen- und PC-Markt entwickeln wird“, so Gaming-Experte Niklas Wilke, „aber das wird noch dauern, bis man auch grafikintensive Spiele wirklich flüssig über eine Cloud spielen kann.“ Um aber nicht noch einmal von der Entwicklung überrollt zu werden, will Sony künftig mit der Cloud Azure experimentieren. Die übrigens zu Microsoft gehört.

CEO Yoshida führte das Unternehmen ja durch eine Reihe von Akquisitionen und Investitionen, etwa den Kauf von EMI Music Publishing für 2,3 Milliarden US-Dollar und eine Beteiligung an Epic Games im Wert von 200 Millionen US-Dollar. Yoshida hat versprochen, dass Sony bis 2024 18 Milliarden US-Dollar ausgeben wird, um die Präsenz in den Bereichen Spiele und Anime auszubauen zu stärken. Und Sony Pictures - der einzige Hollywood-Major ohne eigenen Streaming-Dienst - hat dafür im April 2021 umfangreiche Lizenzvereinbarungen mit Netflix und Disney geschlossen.

Literatur

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Hiroko Tabuchi: How the Tech Parade Passed Sony By (New York Times, 14.4.2012)
John Nathan: Sony: The Private Life. Boston, 1999

 

 

Inhalte

Institut für Medien- und Kommunikationspolitik

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