7. Namco Bandai Games

Umsatz 2014/15: JPY 288,000 Mrd. (€ 2,053 Mrd.)

Überblick

Der japanische Konzern Bandai Namco ging 2005 aus der Fusion der in den 1950er Jahren gegründeten gleichnamigen Spielzeug- und Videospielfirmen hervor. Dank Games-Marken wie „Pac-Man”, „Tekken” oder „Dark Souls” und Spielzeug-Lizenzen für weltweit erfolgreiche Anime-Serien wie „Dragon Ball”, „One Punch Man” oder „Sailor Moon” ist Bandai Namco hinter Sony und Nintendo Japans drittgrößtes Entertainment-Unternehmen.

 

Basisdaten

Hauptsitz:
BANDAI NAMCO miraikenkyusho
5-37-8, Shiba, Minato-ku
Tokyo, 108-0014
Japan
Website: www.bandainamco.co.jp

Branchen: Videospiele, Spielwaren, TV- und Kinoproduktionen, Vergnügungsparks
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Geschäftsjahr: 01.04. - 31.03.
Gründungsjahr:
2005

Ökonomische Basisdaten
202220212020201920182017
Umsatz (in Mio. ¥)889.270740.903723.989732.347678.312620.061
Gewinn (in Mio. ¥)92.75248.84957.66584.04575.02063.238
Aktienkurs (in ¥, Jahresende)8.3148.9948.9266.6314.8453.845

Geschäftsführung

Board of Directors:

  • Mitsuaki Taguchi, Chairman & Representative Director
  • Masaru Kawaguchi, President & Representative Director
  • Shuji Ohtsu, Director
  • Yuji Asako, Director
  • Yasuo Miyakawa, Director
  • Hitoshi Hagiwara, Director
  • Kazumi Kawashiro
  • Makoto Asanuma, Director
  • Yusuke Fukuda

    Geschichte

    Bandai, 1950 gegründet von Naoharu Yamashina (1918-1997), wurde dank Marken wie „Digimon” und „Kamen Rider” und der Entwicklung des ersten Tamagotchi-Handhelds zu einem der weltweit führenden Spielzeug-Unternehmen. Namco (Nakamura Amusement Machine Manufacturing Company), gegründet 1955 von Masaya Nakamura (1925-2017), begann als Hersteller von Reit- und Fahrautomaten für Kinder in Einkaufszentren. 1974 kaufte man die japanische Tochter des US-Computerspiel-Herstellers Atari und stieg ins Arcade-Geschäft ein. Mit seinen bekanntesten Spielen Pac-Man und Galaga begründete Namco Anfang der 1980er Jahre den globalen Siegeszug von Video- und Arcadespielen. Eine Fusion der beiden Firmen im Jahr 2005 lag auf der Hand: Von der Kombination von Bandais kreativen Franchise-Entwicklungsteams mit der Videospiel-Expertise von Namco versprachen sich beide Unternehmen hohe Synergieeffekte – gerade im Hinblick auf Japans schrumpfende Bevölkerung und die Jahr für Jahr kleiner werdende Anzahl an Kindern und Teenagern.

    Im Februar 2009 übernahm Bandai Namco 34 Prozent von Atari Europe und expandierte nach Europa. Ziel war auch eine stärkere Position als Games Publisher. Durch diverse Kooperationen konnte man das Distributionsnetz auf über 50 Länder ausweiten. Aufgrund der dem Mobil-Boom geschuldeten veränderten Nutzungsgewohnheiten verkündete das Unternehmen parallel einen „Restart Plan“ und setzte vermehrt auf Social Games und Smartphone-Apps, mit Erfolg. 

    Konzerneigene Spielklassiker wie Pac Man und Galaga wurden als „HD remakes“ neuaufgelegt, um sie auch auf den Konsolen von Sony, Microsoft und Nintendo zu verwerten. Insbesondere im Handheld-Sektor erwiesen sich die Titel „One Piece Unlimited Cruise“, „Ridge Racer“ und „Tales of the Abyss“ als Bestseller, und Bandais wertvollste Marke, die Science-Fiction-Serie Gundam, wurde in Zusammenarbeit mit dem Social Gaming-Experten DeNA zu einem Facebook-Hit.

    Management

    Mitsuaki Taguchi, Präsident und CEO seit April 2018 und zuvor für das Automaten-Geschäft und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, wurde im April 2021 vom operativen Geschäft abgezogen und ist jetzt Vorstandsvorsitzender. Neuer CEO wurde Masaru Kawaguchi, der umgehend eine Neustrukturierung des Unternehmens einleitete. Die Grenzen zwischen Bandai und Namco, also zwischen Toys und Games, werden künftig noch weiter verschwimmen. Ähnlich wie die Konkurrenten Konami und Sega will Bandai Namco künftig als vollständig integrierter Entertainment-Konzern wahrgenommen werden.

    Geschäftsbereiche

    Die Entertainment-Sparte entwickelt und vertreibt lizenzierte Videospiele, Spielzeuge, Musik und Anime-Serien. Bekannte und erfolgreiche Titel sind die “Dragon Ball”-Reihe, “One Piece”, “Gundam”, “Soul Calibur”, “Ace Combat” oder “Jump Force”. Zudem ist das Unternehmen verstärkt im E-Sports bereich aktiv.

    Das Amusement-Segment entwickelt und betreibt Spielhallen und Freizeitparks.

    Affiliated Business Companies sind diverse Vertriebsnetze und Logistik-Anbieter, die dem Unternehmen beim weltweiten Vertrieb seiner Produkte helfen.

    Aktuelle Entwicklungen

    Rund 40 Jahre lang konnte man sich bei Bandai Namco auf hohe Gewinne rund um alte Franchises wie „Gundam“, „Pac-Man“ und Co. verlassen. Doch das Management weiß, dass es neue Hits entwickeln und bestehende Marken noch stärker internationalisieren muss, wenn es auch in zehn Jahren noch vorne dabei sein will – etwa durch auf ausländische und speziell den chinesischen Märkt zugeschnittene Storylines und ambitionierte Konsolentitel wie das gemeinsam mit From Software und dem „Game of Thrones“-Schöpfer George R.R. Martin entwickelte Rollenspiel „Elden Ring“.

    Das Image von Bandai Namco als seriöser Spieleentwickler bekam – wenn auch weitgehend unverschuldet – jüngst einen ersten Kratzer. Als Vertriebspartner des polnischen Entwicklerstudios CD Project Red brachte man 2020 das extrem gehypte Rollenspiel „Cyberpunk 2077“ in 24 europäischen Ländern in die Läden. Das Problem dabei: Der Science-Fiction-Shooter war mit derart vielen Bugs behaftet, dass er insbesondere auf älteren Konsolen schlicht nicht spielbar war und tausende enttäuschte Spieler ihre Käufe rückgängig machten.