Sony verliert TV-Chef
03.06.2016
Sony Pictures Plaza. CC by Coolcaesar
Steve Mosko, der Leiter von Sony Pictures Television, verlässt nach 24 Jahren das Unternehmen. Innerhalb von Sony war seine Abteilung in den letzten Jahren eine der erfolgreichsten. Sie verbuchte bis zu 60 Prozent des Gewinns des Gesamtkonzerns. Unter Mosko wurde Sony Pictures Television nach Unternehmensangaben zum weltweit größten TV-Produktionsstudio und Vertrieb. Dabei machte sich Mosko innerhalb des Unternehmens insbesondere mit erfolgreichen Lizenzdeals einen Namen: „Mosko built on the studio's syndication business", hieß es noch im September 2015 anlässlich seiner Beförderung. Die bekanntesten Produktionen von Sony Pictures Television sind die Crime-Serie The Blacklist, Breaking Bad und das zugehörige Prequel Better Call Saul. Die Serie kam auf insgesamt sechs Staffeln. In Deutschland erwarb RTL die Ausstrahlungsrechte an The Blacklist. Das Volumen dieser einzelnen Lizenzgeschäfte ist allerdings nicht bekannt. Netflix soll 2014 für die Rechte an The Blacklist je Folge zwei Millionen Dollar bezahlt haben. Die Produktionskosten von The Blacklist sind allerdings nicht bekannt. Zum Vergleich: Eine Folge Breaking Bad soll rund 3 Millionen Dollar gekostet haben.
In den Zahlen von Sony für das erste Quartal 2016 vom 31. März sind die Umsätze von Sony Pictures Television nicht gesondert aufgeführt. Allerdings weist Pictures Entertainment – also TV- und Kino – neben der Sparte Music Entertainment als einzige überhaupt einen signifikanten Gewinnzuwachs aus. Die folgende knappe Einlassung deutet genauer auf den Erfolg von Moskos Arbeit hin: „The increase in Television Productions sales was primarily due to higher subscription video-on-demand revenues for Breaking Bad, The Blacklist and Better Call Saul."
Dem Vernehmen nach war sich der 60-Jährige Mosko, der Sony Pictures Television seit dem Jahr 2000 leitete und erst im Herbst 2015 zum Chairman befördert wurde, mit dem Unternehmen nicht über die Bedingungen seiner Vertragsverlängerung einig geworden. Als wahrscheinliche Nachfolger gelten Zack Van Amburg und Jamie Erlicht. Sie waren bisher Moskos direkte Untergebene.
