The Los Angeles Times

Das eigentliche Geburtsjahr der Los Angeles Times ist das Jahr 1882, als Harrison Gray Otis die am 4. Dezember 1881 das erste Mal gedruckte Los Angeles Daily Times and Weekly Mirror als Chefredakteur und Herausgeber übernahm. Seine meinungsfreudigen Artikel zumeist erzkonservativer Ausrichtung prägten das Blatt bis ins Jahr 1917. Danach begann mit Harry Chandler die Ära der Chandlers bei der Los Angeles Times, bis heute eine der einflussreichsten Familien der Stadt. Vierter und letzter Sproß dieser Verlegerdynastie war Otis Chandler, der von 1960 bis 1980 die Tageszeitung zu landesweitem Renommee und zu Auflagenrekorden führte. Im Jahr 2000 kaufte die Tribune Gruppe aus Chicago die Times-Mirror Company und beendete damit die familiengeführte Ära. Im Jahr 2007 übernahm der aggressive Immobilienmakler Sam Zell die Tribune Gruppe samt der Los Angeles Times, um nur ein Jahr später Konkurs anzumelden. Seitdem versuchen beide Zeitungen wieder wirtschaftlich auf die Beine zu kommen.

Basisdaten

Hauptsitz:
The Los Angeles Times
202 West 1st Street
Los Angeles, CA 90012
letters (at) latimes.com
http://www.latimes.com


Redaktion/ Verlagsleitung:

  • Eddy W. Hartenstein, Publisher & Chief Executive Officer
  • Russ Stanton, Editor
  • Davan Maharaj (News), Jimmy Orr (Online), Managing Editors
  • Randy Harvey, Associate Editor
  • Colin Crawford (Visuals), Marc Duvoisin (Projects, Enterprise), Deputy Managing Editors

 

Auflage: 605.243, Exemplare (wochentags), 542.463 (So) (Stand: Mai 2011, Quelle: Audit Bureau of Circulations), 723.181 Exemplare (wochentags), 1.019.388 (So), Quelle: Los Angeles Times, New York Times

Los Angeles Times Media Group (LATMG)

Branche: Zeitungen, Sonderveröffentlichungen, Fernsehsender, Online-Angebote, Zeitungsvertrieb
Rechtsform: Aktiengesellschaft (seit 2000 im Merger mit der Tribune Media Gruppe, seit 2008 nicht mehr börsennotiert)
Geschäftsjahr: 01.01. - 31.12.
Gründungsjahr: 1881

Tab. I: Ökonomische Basisdaten Tribune Media
201020092008200720062005200420032002
Umsatz  (in Mio. USD)3.180***3.200**5.400*5.0635.5175.5115.7265.5945.384
Gewinn nach Steuern (in Mio. USD)87,0594534,6573,3891,3443
Aktienkurs (in USD, Jahresende33,0730,7830,2642,0850,4544,47
Dividende (pro Aktie in USD) k.A.0,720,720,480,440,44
Beschäftigte20.00020.00020.00023.20022.60023.900

*Schätzung unter der Berufung auf Hoovers, Inc., Quelle: StateoftheMedia.com

** Schätzung des Wall Street Journal, Quelle: WSJ.com

*** Schätzung unter Berufung auf Unternehmensangaben, Quelle: Los Angeles Times


Tab. II: Umsatz nach Geschäftsfeldern Tribune Media 2002-2007

200720062005200420032002
Publishing3.6654.0934.0974.1304.0373.940
Broadcasting & Entertainment1.3981.4251.4141.5961.5581.444


Management

  • Eddy W. Hartenstein, Publisher and Chief Executive Officer, Los Angeles Times
  • President and Chief Executive Officer, Tribune Company
  • Kathy Thomson, President and Chief Operating Officer
  • Russ Stanton, Editor, Los Angeles Times
  • Chris Avetisian, Chief Financial Officer
  • Karlene W. Goller, Vice President,Legal and Deputy General Counsel
  • Anna Magzanyan, Vice President, Advertiser Marketing and Events
  • Gwen P. Murakami, Senior Vice President, Administration
  • Bill Nagel, Executive Vice President, Business Services
  • Russell Newton, Senior Vice President, Operations
  • John T. O'Loughlin, Executive Vice President, Advertising and Chief Revenue Officer
  • Scott Pompe, Senior Vice President, Advertising & Targeted Media
  • Emily Smith, Senior Vice President, Digital
  • Nancy M. Sullivan, Vice President, Communications
  • Julie K. Xanders, Senior Vice President and General Counsel

Geschichte und Profil

Die ersten Herausgeber der LA Times, Nathan Cole Jr. und Thomas Gardiner ließen die erste Ausgabe am 4. Dezember 1881 drucken. Unglücklicher Weise fehlte ihnen das Geld für die Druckrechnung, so dass die Rechte sofort an die Mirror Druckerei übergingen. Hätte nicht Samuel Jay Mathes seinen Job als Fremdenführer an den Nagel gehängt und sich bei der Druckerei verdingt, wäre dies auch schon das Ende gewesen. Statt dessen war er es, der die ersten redaktionellen Statuten aufstellte und auf die Weiterveröffentlichung drängte. Er hielt den Aufbauposten ein Jahr lang, bis ein bereits erfahrener Journalist das Ruder übernahm: Harrison Gray Otis. Dieser hatte sich als politischer Reporter  des Repräsentantenhauses für seinen Heimatstaat Ohio in Washington einen Namen gemacht. Der zweimal im Krieg verwundete Veteran arbeitete elf Jahre lang als Politkorrespondent, Redakteur und Regierungsmitarbeiter, bevor er nach Santa Barbara unweit von Los Angeles an die Westküste zog und die kleine Lokalzeitung Santa Barbara Press erwarb. Nach einem zweijährigen Zwischenspiel als Regierungsmitarbeiter und Steuereintreiber für die Pribilof Inseln unter der Herrschaft von Alaska kehrte er 1881 zurück und wurde 1882 einer der einflussreichsten Herausgeber der Los Angeles Times, die damals eine Stadt mit 12.500 Einwohnern versorgte.

Schon im Jahr 1884 kaufte Otis mit einem Partner die Druckerei auf und gründete die Times-Mirror Company, die ihm ab 1886 komplett allein gehörte. Der Autokrat schrieb unzählige Artikel mit deutlich konservativem Einschlag, die ihm einen Namen und etliche Feinde in der Stadt machte. Sein erklärter Gegner waren die Gewerkschaften, die ihn erbittert bekämpften. Ein Bombenanschlag am 1. Oktober 1910 markierte den Höhepunkt der Auseinandersetzungen. Bei dem Anschlag starben 21 Mitarbeiter, die Druckerei wurde zerstört. Die zwei Gewerkschafter James und Joseph McNamara wurden als Täter angeklagt. Der Verleger jedoch hatte bereits vor dem Attentat eine zweite Druckerei außerhalb der Stadt aufbauen lassen.

Sein Sohn Harry Chandler übernahm den Herausgeberposten im Jahr 1917. Er und seine Frau Dorothy wurden zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im boomenden Los Angeles. Besonders Dorothy Buffum Chandler wirkte überaus erfolgreich als Spendensammlerin, deren größter Erfolg der Bau des „Los Angeles Music Center“ war, wo heute noch ein Pavillon ihren Namen trägt. Letzter Spross der Verlegerfamilie war Otis Chandler, der zwischen 1960 und 1980 als vierter Chandler der LA Times vorstand. Unter Otis Chandler stieg die Zeitung zum nationalen Meinungsmacher auf, deren Nachrichten auch von anderen Publikationen zitiert wurden. Er war es auch, der den Mitarbeiterstab erheblich aufstockte und um renommierte Kollegen bereicherte. Im Jahr 1962 schlossen sich die LA Times und die Washington Post zu einem Korrespondentenpool zusammen. In den Sechzigern errangen Journalisten der Los Angeles Times vier Pulitzer Preise.

1989 stellte der einzige lokale Konkurrent, der „Los Angeles Herald Examiner“, sein Erscheinen ein. Im April 1990 erreicht die LA Times ihre stärkste Verbreitung, nach Verlagsangaben werden werktäglich 1.225.189 und sonntags 1.514.096 Exemplare verkauft, womit die Zeitung die auflagenstärkste in den USA ist. Am 8. April 1996 wandelt die LA Times eine Webseite mit Linksammlungen zur ersten Homepage der Zeitung um.

Mit dem Ende der Chandler-Ära wechselten die Herausgeber in schnellerer Folge, bis im Jahr 1995 Mark Willes zusätzlich zur Geschäftsführung der Times Mirror Company auch die Herausgeberschaft der LA Times übernahm. Der Mormonenspross aus Salt Lake City und Absolvent sowie Professor der elitären Wirtschaftsschule Wharton School of Business engagierte eine ganze Reihe von Redaktionsleitern und führte einen rigorosen Sparkurs, weshalb er im Verlag „Captain Crunch“ genannt wurde. Unter seine Ägide und der Leitung von Karthryn M. Downing wurde die Los Angeles Times 2000 von der Tribune Gruppe aus Chicago aufgekauft. Willes ging mit einer Gruppe von 200 mormonischen Missionaren nach Honolulu und wurde dort Präsident der Mission.

Die offiziell als Merger verkaufte Übernahme der Times Mirror Gruppe durch die Tribune  Co. war im Juni 2000 die größte Transaktion im amerikanischen Medienmarkt. Es entstand ein Medienkonzern mit 8,3 Mrd Dollar Jahresumsatz, der über mehrere Zeitungen, Radiosender, Fernsehsender und Internetpräsenzen gebot.
Zu den Zeitungen gehörten die Los Angeles Times, die Chicago Tribune , Newsday, The Baltimore Sun und the Hartford Courant, sowie 23 Fernsehsender und der Baseball-Club Chicago Cubs sowie die reichweitenstarke Website Careerbuilder.com.

Am 2. August 2007 kaufte der Chicagoer Immobilienunternehmer Sam Zell die Mediengruppe für 8,2 Mrd Dollar mit dem Ziel der Privatisierung des bis dahin börsennotierten Unternehmens. Der Großteil der Transaktion wurde über Kredite finanziert, den Sam Zell konnte nur 315 Mio Dollar an eigenem Kapital aufbringen. Die LA Times-Aktionäre stimmten am 21. August zu, die Tribune-Eigner am 20. Dezember 2007. Danach begannen etliche Transaktionen des nun im Privatbesitz befindlichen Konzerns. Unter anderem kaufte sie der Times-Mirror-Immobilienholding TMCT mehrere Grundstücke ab, auf denen die  Los Angeles Times, Newsday, Baltimore Sun und der Hartford Courant operierten. Parallel zum 127 Millionen-Dollar-Deal verkaufte man die Tribune-Studios in Los Angeles. Die Ostküstenzeitung Newsday wurde im Auguts 2008 an den Kabelfernsehsender Cablevision veräußert und man versuchte in den Radiomarkt einzusteigen und bot in einem Konsortium auf die Übernahme von 50 Radiosendern der CBS Gruppe. Doch die Einnahmen aus dem Kerngeschäft schwanden, und eine echte Neuorientierung misslang. Der von der Baltimore Sun nach LA gewechselte John Carroll reduzierte die Belegschaft um 200 Stellen, doch den Geldgebern reichte das nicht. Auch kleinere Verkäufe wie der eines zehnprozentigen Anteils an Careerbuilder.com für 135 Mio Dollar an den größten US-Verlag Gannett war nurmehr ein Tropfen auf den heißen Stein.

Der Niedergang des Medienimperiums kam selbst für Kritiker überraschend. Am 31. Dezember 2007 hatte die LA Times noch einen Cash Flow von 200 Mio Dollar, berichtet der damalige Herausgeber James O'Shea in seinem Enthüllungsbuch „The Deal from Hell“ über die Übernahme durch die Tribune. Er wurde im Januar im Streit über das zusammengekürzte Budget der Nachrichtenredaktion gefeuert. Obwohl der neue Eigentümer Sam Zell beteuerte, er wolle den eigenständigen Publikationen ihre Eigenständigkeit lassen, kamen offenkundig Direktiven aus Chicago.
Am 8. August 2008 musste die Tribune Mediengruppe Konkurs unter Berufung auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 anmelden.

Die LA Times hatte in besseren Jahren eine Auflage von über eine Millionen verkaufter Exemplare. Diese sank jedoch kontinuierlich auf etwas über 600.000 im Jahr 2010. Ob die Preiserhöhung im Einzelverkauf oder Kannibalisierungseffekte der kostenlos zu lesenden Online-Ausgabe ursächlich waren, wurde und wird heiß diskutiert. Der Einstieg ins Internet kam im Vergleich zu anderen amerikanischen Zeitungsverlagen spät, nämlich im Dezember Jahr 1996. Die Website bot Artikel aus der Printausgabe, einen Kleinanzeigenmarkt und ein kostenpflichtiges Onlinearchiv. Sie verstand sich vorwiegend als Verkaufshilfe für Printabos. Folgerichtig spielte die Internetpräsenz keine Rolle auf dem US-Online-Sektor. Die Onlinepräsenz wurde sukzessive um Rubriken erweitert, doch fand keine aktive Vermarktung statt. Zwei Programmierer waren mit der Betreuung der Website völlig überlastet. Im Jahr 2005 versuchte der für die Editorials verantwortliche Michael Kinsley eine umwälzende Neuerung im Internet: LA Times-Leser sollten im Netz kooperieren und so genannte „Wikitorials” schreiben. Dieser Vorläufer heute recht erfolgreicher Wikis erwies sich binnen Kurzem als totaler Flop und wurde eingestellt.

Erst im Jahr 2006 tat sich eine Gruppe von Redakteuren zum so genannten Spring Street Project zusammen. Die Projektgruppe wertete die Marktlage und Aktivitäten anderer Publikationen aus und konsultierte Topmanager von AOL, Yahoo und den Craigslist-Gründer Craig Newmark. Auf dem neu geschaffenen Posten eines Innovation Editor fand sich der heutige Chefredakteur und Nachrichtenchef Russ Stanton.
Seit der Privatisierung und dem Konkurs der Tribune-Holding versucht die Los Angeles Times wieder eigenständiger zu agieren, was angesichts der seit Jahren währenden Einigungsverhandlungen mit zahlreichen Gläubigern und einem kommissarischen Interimsmanagement aus Chicago schwierig verläuft. Dennoch gelang und gelingt es dem Redaktionsstab immer wieder, journalistische Höchstleistungen zu vollbringen, die auch mit Pulitzerpreisen ausgezeichnet wurden, wie im Jahr 2010 eine Artikelserie über Korruption und Bereicherung der Stadtverantwortlichen  im Los Angeles-Vorort Bell. Die Enthüllungen führten zu Gerichtsverfahren und Entmachtung der Betroffenen.

Verlagsüberblick, Management und Geschäftsfelder

Der heutige Herausgeber Eddy W. Hartenstein kam im Jahr 2008 zur krisengeschüttelten Times. Vorher spielte er eine maßgebliche Rolle als Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender beim Marktführer im amerikanischen Satellitenfernsehen DirecTV. Im Mai 2011 wurde er zusätzlich zu seiner Funktion in Los Angeles zum CEO der gesamte Tribune Media Gruppe berufen.
Mit ihm ist Kathy Thomson als Tagesgeschäftsführerin (Chief Operating Officer) seit Mai verantwortlich für die Los Angeles Times. Sie hatte zwischen 2008 und 2009 bereits als Personalchefin im Hause gearbeitet. Auch sie verfügt über einen Hintergrund im TV-Geschäft, war sie doch 15 Jahre lang in verschiedenen Positionen für DirecTV tätig.
Chefredakteur und Nachrichtenchef ist das LA-Times-Eigengewächs Russ Stanton, der seit 14 Jahren für die Redaktion tätig ist. Er begann als Wirtschaftsreporter für den Speckgürtel der Stadt in Orange County, bevor er im Jahr 2000 in die Zentrale wechselte und seitdem in mehreren Funktionen für technische Innovationen verantwortlich war.

Zur Hauptausgabe der Los Angeles Times gesellen sich fünf weitere Geschäftsfelder, das wochenendliche LA Times Magazine, die Filmbeilage The Envelope mit Berichten aus Hollywood, die eine aktive Webseite betreibt und eigene Filmscreenings in der Stadt veranstaltet, die spanische Zeitung Hoy samt Internetpräsenz und einer eigenen Wochenendausgabe Hoy Fin de Semana sowie die Abteilung Custom Publishing für Sonderdrucke und –Editionen.
In den umliegenden Städten und Regionen betreibt die Los Angeles Times sieben eigenständige Publikationen, die Glendale News-Press, den Burbank Leader, die La Cañada Valley Sun, den Huntington Independent, den Daily Pilot, den Laguna Beach Coastline Pilot sowie den Sunday News-Press & Leader.
Im Bereich der Distribution und Werbebeilagen betreibt das Unternehmen fünf weitere spezialisierte Betriebe von Anzeigenverkauf und Beilagendruck bis zur Auftragsproduktion und Direktwerbung per Postzustellung.
Die Webseiten der Los Angeles Times von der Homepage bis zu eigenen Seiten jedes eigenständigen Printtitels ergänzen mehrere Partnerschaften im Onlinebereich.

Neue Geschäftsmodelle, Beteiligungen, Internetpräsenz und Online-Performance

Seit dem Verkauf des in 1949 als Joint Venture mit CBS gegründeten Fernsehsenders KTTV (Times Television) an die Metromedia Gruppe im Jahr 1963 war die LA Times ein reines Zeitungsunternehmen. Mit Beginn des Internets kamen eine Homepage und Beteiligungen im Onlinebereich hinzu. Seit dem Merger mit der Tribune Gruppe besteht eine Partnerschaft mit dem Fernsehsender KTLA. Die Homepage der LA Times zählte im März 2011 33 Mio Besucher und 195,2 Mio Seitenaufrufe. Zum Portfolio gehören die generischen Immobilienwebseiten Apartments.com und Homefinder.com sowie Cars.com. Deren Angebote sind im Onlineprojekt auf LATimes.com in den Anzeigenmärkten eingebunden. Auch die mehrheitlich im Besitz der Tribune Gruppe befindliche Stellenvermittlung Careerbuilder.com liefert Content für den Onlineauftritt der Los Angeles Times.
Eine Stärke des Onlinebereichs ist die lokale Anbindung, die sich in der gut ausgebauten Rubrik L.A. Now findet.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Die Los Angeles Times ist als einzige große Tageszeitung in der Region unangefochten. Mit 13 Korrespondentenbüros in aller Welt betreibt sie mehr Außenstellen als irgendeine andere US-Tageszeitung, mit Ausnahme der Washington Post. Das Mitarbeiterverzeichnis ist trotz des Aderlasses seit der Tribune-Übernahme riesig, es gibt Redakteure in den Bereichen Ausland, National, ein Washingtoner Büro und eins in Sacramento, einen großen Stab für Kalifornien und einzelne Bezirke der Multimillionenstadt. Dazu kommen Rubriken, die Bereiche Wirtschaft und Sport, Kultur , Bücher, Reise und Wissenschaften, Gesundheit, Gastronomie und die Multimedia-Redaktion.

Für den Abruf der Zeitungswebseiten auf mobilen Endgerätensteht eine mobile Website zur Verfügung, für Apples Endgeräte jeweils angepasste kostenlose  iPhone- und iPad-Apps. Die Sonderveranstaltung „Festival of Books“ bietet ebenso eine App wie das LA Times Magazine. Mehrere Konten auf Twitter benachrichtigen über aktuelle Einzelthemen aus Lokalem und Rubriken. Die Lokalteile der Print-Ableger hingegen wurden aus Kostengründen stark reduziert, ihr Erscheinungstermin nach hinten verlegt zu Gunsten gemeinsamer Mantelteile.

Die Restrukturierung ist auch im Juli 2011 noch nicht abgeschlossen. Am 10. April 2010 reichte das Tribune Management einen Restrukturierungsplan beim Konkursgericht in Delaware ein, der einige Monate später nochmals präzisiert wurde. Am 11. Februar 2011 stimmte die Mehrheit der Anteilseigner für die Restrukturierung unter Gläubigerschutz.

Die Los Angeles Times ist in den fürs das Jahr 2010 veröffentlichten Geschäftsdaten enthalten, jedoch nicht ausdifferenziert. Insgesamt seien die Umsätze gegenüber 2009 um 1 Prozent gewachsen. Der operative Cashflow lag mit 635 Mio Dollar um 140 Mio über dem des Vorjahres. An der Personalfront ist Ruhe eingekehrt.

Referenzen/Literatur

  • Ed Ainsworth: History of the Los Angeles Times, Los Angeles 1948.
  • Front page : 100 years of the Los Angeles Times, 1881-2003.
  • Jack Robert Hart: The information empire : A history of the Los Angeles Times from the era of personal journalism to the advent of the multi-media communications corporation, 1981.
  • Marshall Berges: The life and Times of Los Angeles: A newspaper, a family, and a city, 1984.
  • Dennis McDougal: Privileged son: Otis Chandler and the rise and fall of the L.A. Times dynasty, 2002.
  • James O'Shea: The Deal from Hell: How Moguls and Wall Street Plundered Great American Newspapers, 2011 (Website: thedealfromhell.com)
  • Los Angeles Times: Verleger der LA Times
  • Los Angeles Times: About Us
  • New York Times: Los Angeles Times loses standing at home (23.01.2011)
  • Spring Street Project: The web and the future of the Los Angeles Times: A report of the Spring Street Project, December 2006.